Dietfurt
40 Musikkapellen und 2000 Teilnehmer

Vor 20 Jahren erlebten die Dietfurter mit dem Mittelbayerischen Bezirksmusikfest ein Wochenende der Superlative

13.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:22 Uhr
Brechend voll war das Festzelt beim Gottesdienst am Festsonntag. Bischof Walter Mixa hielt die Messe zusammen mit den Dietfurter Geistlichen. Hier wurde auch die Millenniumsmesse uraufgeführt. −Foto: Bachuber

Dietfurt - Exakt 20 Jahre ist es in diesen Tagen her, dass vom 12. bis 15. Mai 2000 in Dietfurt das 28. Musikfest des Musikverbandes Mittelbayern gefeiert wurde. Die Sieben-Täler-Musikanten als Ausrichter stellten damals das größte Musikfest auf die Beine, das jemals im mittelbayerischen Raum stattgefunden hat. Als Höhepunkte sind die Uraufführung der Millenniumsmesse und ein Festzug mit über 120 Gruppen - davon 40 Musikkapellen und ein Gemeinschaftschor mit 1000 Musikanten - in die Stadtgeschichte eingegangen.

 

1972 gegründet, hatten die Siebentäler-Musikanten sich unter der Leitung von Dirigent Wilfried Handfest und Vorstand Anton Bachhuber in relativ kurzer Zeit einen guten Namen gemacht. Sie erfreuten im weiten Umkreis und an ihrem Heimatort die Besucher vieler Feste mit ihren musikalischem Können. In Erinnerung geblieben sind die Brunnenfeste am Stadtplatz, diverse Starkbierabende, der "Dietfurter Musikantenstadl" in der alten Turnhalle der Hauptschule sowie die Konzerte dort und im Hof des Franziskanerklosters.

Dies mag wohl den Musikverband Mittelbayern dazu bewogen haben, die Ausrichtung des Bezirksmusikfestes 1983 erstmals den "Siebentälern" zu übertragen. Ein zweites Mal fragte er dann im Herbst 1996 an, ob die Siebentäler die Ausrichtung des Musikfestes im Jahr 2000 übernehmen würden. Nach einigem Hin und Her wegen des Termins beschloss man, das Musikfest nicht erst eine Woche vor dem Volksfest im Juli abzuhalten, sondern bereits im Mai.

Während der umfangreichen und zeitraubenden Vorbereitungen erging auch eine Anfrage bei Pater Ulrich Brand vom Franziskanerkloster, ob er bereit wäre, den Text für eine Dietfurter Musikantenmesse oder in Anlehnung an den Beginn des neuen Jahrtausends eine Millenniumsmesse zu schreiben, die beim Musikfest uraufgeführt werden sollte. Bezirksdirigent Hans Speth war von der Idee begeistert.

 

Im Laufe der Zeit wurde deutlich, dass das Musikfest 2000 alle bisherigen in den Schatten stellen werde. 40 Musikkapellen - eine Rekordzahl - gaben ihre Zusage, am Fest teilzunehmen. Ministerpräsident Edmund Stoiber, Bundestagsabgeordneter Albert Deß, Landrat Albert Löhner und Bürgermeister Alois Hengl (alle CSU) stellten sich als Schirmherren zur Verfügung.

Der Eichstätter Bischof Walter Mixa erklärte sich bereit, am Haupttag zum Gottesdienst zu kommen. Weitere Zelebranten waren Stadtpfarrer Paul Trollmann, die aus Dietfurt stammenden Pater Anton Baier und Maurus Brachner sowie Ulrich Brand und Albin Brandl vom hiesigen Franziskanerkloster. Zu den Ehrengästen am Festsonntag gehörten auch Staatssekretär Hans Spitzner (CSU) aus Parsberg, der Musikpräsident von Ober- und Niederbayern, Thomas Goppel, der spätere Kultusminister Siegfried Schneider sowie der Regierungspräsident der Oberpfalz, Wilhelm Weidinger.

Der Festzug stand unter dem Motto "Mit Musik durchs ganze Jahr - mit Musik durchs Leben". Rund 2000 Teilnehmer präsentierten sich vielfältig, farbenfroh und in historischen Kostümen. Stellvertretend sei der Stammtisch Germania erwähnt, der eine übergroße Tuba auf seinem Festwagen durch die Innenstadt zog. Nicht nur die Vereine aus Dietfurt und Umgebung stellten Gruppen, auch die Nachbargemeinden Breitenbrunn, Beilngries, Berching und sogar die Kreisstadt Neumarkt waren mit Festwagen vertreten. Tausende Besucher spendeten den Zugteilnehmern viel Beifall. "Dem größten Umzug in Dietfurts Geschichte", so stand im DK vom 15. Mai 2000 zu lesen, "folgte auf dem Sportplatz ein Gemeinschaftschor, bei dem über 1000 Musikanten ihre Instrumente erklingen ließen." Und auch das Wetter konnte trotz der Eisheiligen nicht besser sein, am Sonntag stiegen die Temperaturen sogar auf schweißtreibende 31 Grad.

grb