40 Jahre bayerische Traditionsmusik

23.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:44 Uhr

Einer der vielen Höhepunkte in der Geschichte der Original Altmühltaler Blaskapelle war 1974 der gemeinsame Auftritt mit Kammersänger Rudolf Schock im Zweiten Deutschen Fernsehen. - Foto: privat

Beilngries (DK) 1968 war ein Jahr, das Geschichte machte. So auch in Beilngries. Adolf Schnepf gründete die Original Altmühltaler Blaskapelle, die ein Jahr später durch Stadtratsbeschluss zur Beilngrieser Stadtkapelle ernannt wurde und die er bis zum Jahr 2002 leitete.

Seither ist Peter Zimmer der musikalische Leiter, unterstützt von Organisator Georg Mittermeier. Am Wochenende wird dieses Jubiläum in Paulushofen und Beilngries gefeiert. Auftakt ist am Samstag um 18 Uhr ein Standkonzert am Kirchvorplatz in Beilngries. Ab 20 Uhr findet im Landgasthof Euringer in Paulushofen der Festabend statt. Ansprachen und Ehrungen werden kurz gehalten, im Mittelpunkt steht das Musizieren mit den befreundeten Kapellen, der Blaskapelle Breitenbrunn und der Blaskapelle Denkendorf. Ab 22.30 Uhr gibt es ein freies Musizieren, eine Art Jam Session aller Musiker, die dazu Lust haben. "Ein Dirigent wird sich schon finden", ist sich Peter Zimmer sicher.

Das Programm am Sonntag ist ruhiger gestaltet. Die Original Altmühltaler Blaskapelle umrahmt die heilige Messe in der Stadtpfarrkirche, gefolgt von einem musikalischen Frühschoppen zusammen mit den "Dorfmusikanten". Um 12.45 wird es Zeit für den Festumzug durch die Altstadt Beilngries. Anschließender klingt das Fest bei Kaffee und Kuchen wieder im Biergarten des Gasthofs Fuchsbräu aus, natürlich wieder mit der Original Altmühltaler Blaskapelle.

Jüngster ist 13

25 Musiker bilden heute den aktiven Stamm. "Als ich die musikalische Leitung der Kapelle 2002 übernahm, waren wir 16 Musiker. Es war nicht einfach, aber in den vergangenen Jahren ist es uns wieder gelungen, junge Menschen an die traditionelle Blasmusik heranzuführen", erzählt Peter Zimmer. "In Verbindung mit der Musikschule Wittl in Parsberg bilden wir selber aus. Eine fundierte Ausbildung zu gewährleisten, ist uns wichtig. Unser früherer Leiter Adolf Schnepf ist in diesem Bereich sehr engagiert." Ältere, die schon Jahrzehnte mit dabei sind, und die neuen Jugendlichen wachsen zusammen. "Die Älteren geben ihr Wissen weiter und die Jugendlichen sind motiviert, weil sie beachtet werden und die entsprechende Förderung bekommen. Unser Jüngster ist 13 Jahre alt", ergänzt Georg Mittermeier. "Zusammen Musik zu machen, sei eben wirklich etwas Schönes, egal in welchem Bereich".

Bezüglich des Nachwuchses hat eine traditionelle Blaskapelle heute mit der modernen Form des symphonischen Blasorchesters zu kämpfen. Das sei natürlich vordergründig attraktiver für junge Leute, Instrumente wie beispielsweise das Saxofon seien bei ihnen sehr beliebt, seien aber eben nicht Bestandteil der traditionellen bayerischen Blasmusik. "Dass es uns trotzdem gelingt, junge Menschen für Volksmusik zu begeistern und zu gewinnen, macht uns Mut zum Weitermachen."

Das Repertoire der Blaskapelle umfasst Märsche und Polka bis hin zum Walzer. "Wir pflegen die bodenständige Tradition der bayerischen Blasmusik, mit all ihren Klassikern und den neuen Kompositionen", so Peter Zimmer.