Ingolstadt
37 Millionen Euro sind eine "Maximalbetrachtung"

Klarstellung der Stadt zu den Kosten für das Impfzentrum - Tatsächliche Ausgaben wahrscheinlich niedriger

17.02.2021 | Stand 20.02.2021, 3:34 Uhr

Ingolstadt - Nachdem unser Bericht vom Mittwoch über die Kosten des Ingolstädter Impfzentrums für Aufregung gesorgt hat, sieht sich die der Stadt Ingolstadt zu einer Klarstellung veranlasst.

Demnach beziehen sich die genannten 37 Millionen Euro nicht allein auf das neue Impfzentrum im Donau-City-Center, sondern auf die beiden Standorte (Donau-City-Center plus Orbansaal). Darüber hinaus handelt es sich bei der Summe nicht unbedingt um die tatsächlichen Kosten, sondern um einen "kalkulatorischen Ermächtigungsrahmen". Das war zu unserem großen Bedauern im Bericht "Zweites Impfzentrum in Betrieb" vom Mittwoch nicht korrekt dargestellt.

Dieser Rahmen, heißt es weiter in der Mitteilung, geht in einer Maximalbetrachtung von der größtmöglichen Kapazität des Impfzentrums aus (2350 Impfungen pro Tag, stationär und mobil) und kalkuliert mit entsprechend maximalem Personal-, Zeit- und Materialeinsatz. Zusätzlich seien für eventuelle Unwägbarkeiten und Sonderbedarfe entsprechende Puffer vorgesehen.

Tatsächlich werden die in dieser 37-Millionen-Kalkulation zugrunde gelegten Annahmen von 2350 Impfungen pro Tag wohl nicht in diesem Umfang eintreten: So liegt die aktuelle Impfstoffmenge bei 1000 bis 1500 Impfdosen pro Woche. "Die Kapazität des Impfzentrums wird an die ab dem zweiten Quartal deutlich ansteigenden verfügbaren Impfstoffmengen angepasst", hieß es dazu am Mittwoch von Seiten der Stadt: "Im Sinne der Transparenz sollte dem Stadtrat aber der maximal mögliche Kostenrahmen dargestellt werden und in dieser Größenordnung eine Handlungsermächtigung für die Verwaltung erteilt werden. "

Diese tatsächlichen Kosten ergeben sich aus den laufenden Fixkosten (zum Beispiel für Miete, Hotline etc. ) und aus der Zahl tatsächlich durchgeführter Impfungen. Aufgrund der noch nicht abschließend planbaren Menge an Impfstofflieferungen, der unklaren Zeitdauer der Impfkampagne und damit verbundener Unwägbarkeiten könnten die Kosten nur geschätzt werden. Laut Stadt wird aufgrund bislang bekannter Parameter von Kosten zwischen 50 und 100 Euro pro Impfung ausgegangen. Nimmt man für Ingolstadt insgesamt 200000 Erst- und Zweitimpfungen an, würden sich die Gesamtkosten somit zwischen 10 und 20 Millionen Euro bewegen.

Generell weist die Stadt nochmals auf ihren beschränkten Handlungsspielraum hin: Der Aufbau der Impfzentren sei durch verbindliche Richtlinien des Freistaats hinsichtlich bereitzuhaltender Kapazitäten und Personalstärken vorgegeben. Die zu entrichtenden Stundensätze für das medizinische Personal sind ebenso festgeschrieben. Die Kosten für Aufbau und Betrieb des Impfzentrums werden vom Freistaat erstattet. Mit der Zulassung des Impfstoffs von Astrazeneca und bei Lieferzunahme von Biontech und Moderna kann das Impfzentrum Ingolstadt voraussichtlich bis Ende März Menschen der Prioritätsstufe 1 ein Impfangebot machen.

DK