3585 Unterschriften für den Ryder Cup

29.04.2011 | Stand 03.12.2020, 2:53 Uhr

Ja zum Ryder Cup: Fritz Goschenhofer und Fritz Seebauer (v.r.) überreichten gestern vor dem Lokal Rosinger Hof am Haus im Moos 3585 Unterschriften an OB Bernhard Gmehling und Landrat Roland Weigert. - Foto: Frank

Kleinhohenried (kpf) Am 17. Mai fällt in London die Entscheidung, wo der Ryder Cup 2018 ausgetragen wird. Neuburg ist unter den Favoriten. 3585 Unterschriften auf 137 Listen sollen die Entscheidung pro Neuburg beeinflussen. Gestern wurden sie an Landrat Weigert und OB Gmehling übergeben.

Im Januar initiierten Stadt-, Kreisrat und BLSV-Kreisvorsitzender Fritz Goschenhofer und Fritz Seebauer, Chef des Neuburger Seniorenbeirats die Unterschriftenaktion pro Ryder Cup. Auftakt war damals im Gasthof Neuwirt. Landrat Roland Weigert und OB Bernhard Gmehling zückten als erste die Stifte und trugen sich in die Listen ein. Dann begann die zweiköpfige Pressure-Group Fritz & Fritz mit der Lobbyarbeit. Die Listen wurden in Umlauf gebracht, in Geschäften und bei Vereinen ausgelegt und allzeit bereit im Jackett mitgetragen, sollte ein Befürworter in greifbare Nähe geraten.
 
Im Februar zeigte sich BLSV-Chef Fritz Goschenhofer noch optimistisch, die 5000er-Marke zu knacken. Dieses Ziel wurde zwar nicht erreicht – auch weil Goschenhofer gesundheitlich bedingt vier Wochen Auszeit nehmen musste – aber 3585 sind es dennoch, die er gemeinsam mit Partner Fritz Seebauer gestern im Rosinger Hof in Kleinhohenried bei Spargel und Schinken an Landrat Roland Weigert und Neuburgs OB Bernhard Gmehling überreichen konnte. Es sind bereinigte Listen, wie Goschenhofer versichert: keine Doppeleintragungen, keine Fantasienamen. "Teilweise war es ganz leicht, teilweise mit unheimlich viel Überzeugungsarbeit verbunden", schilderte Goschenhofer die Sammeltätigkeit. Es sind auch nicht alle Listen zurückgekommen. Einige seien an den ausgelegten Stellen verschlampt worden, andere wurden einfach zerrissen. "Der Ryder Cup ist in den meisten Herzen der Landkreisbürger angekommen", schlussfolgert der Initiator trotz der Ausfälle.
 
Ansonsten war die Übergabe von moderaten Tönen begleitet. "Ich habe nichts dagegen, das andere Leute eine andere Meinung haben", versicherte Fritz Seebauer mit Blick auf die Gegner des Super-Golfereignisses. Auch OB Gmehling meinte versöhnlich: "Natürlich gibt es auch Gegner. Aber die überwiegende Zahl der Bürger ist dafür. Das ist mein Eindruck." Drei Viertel zu ein Viertel schätzt Neuburgs Rathauschef die Verteilung. Er hofft, dass am 17. Mai in London zugunsten der Kreisstadt entschieden wird, bedauerte bei dieser Gelegenheit aber, dass auch der neue Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich kein Geld für den Cup locker machen wird – und das Land Bayern damit ebenso wenig. Die Ministerialbürokratie habe in diesem Punkt die Schotten dicht gemacht, resümierte Gmehling die vergeblichen Anläufe in Berlin.
 
Landrat Roland Weigert hob die Unterstützung auf lokaler Ebene (eine Million Euro von der Stadt und 450 000 Euro vom Landkreis) und von der Regierung von Oberbayern (zügiges Raumordnungsverfahren) hervor, bedauerte aber ebenfalls, dass von Bund und Land nichts gekommen sei. Die Verwaltungen, eine Projektgruppe und die kommunal- und seniorenpolitischen Schlachtrösser Fritz und Fritz hätten viel geleistet und den Spitzenplatz auf nationaler Ebene zu erreichen, sei auch ein schöner Erfolg.
 
Aus Gründen der Neutralität waren die Unterstützerlisten weder im Neuburger Rathaus noch im Landratsamt ausgelegt worden. Weigert beschränkte sich darauf, alles und jeden mit einem RC-Anstecker zwangszudekorieren.