Kleinhohenried
300.000 Euro Bonus aus dem Leader-Fördertopf

LAG Altbayerisches Donaumoos hat ihre Meilensteine erreicht und wird belohnt - Kumpf gratuliert Weigert "zur gewonnenen Wahl 2018"

15.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:55 Uhr
Agnes Stiglmaier, die neue Leader-Koordinatorin für Oberbayern-Nord, stellte sich in der LAG Altbayerisches Donaumoos vor. −Foto: Foto: Hofmann

Kleinhohenried (SZ) Neues Geld steht der Leader-Aktionsgruppe (LAG) Altbayerisches Donaumoos zur Verfügung.

Während nun weitere 300.000 Euro für Projekte verplant werden können, laufen bereits die Vorbereitungen für eine eventuelle weitere Förderperiode des EU-Programms.

In lockerer Atmosphäre tagten im Rosinger Hof in Kleinhohenried - also im Herzen des LAG-Gebiets, das neben allen Städten und Gemeinden des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen auch den Markt Hohenwart umfasst - sowohl die Mitgliederversammlung des Vereins Altbayerisches Donaumoos als auch der Lenkungsausschuss der LAG - beide Gremien sind ja fast mit den selben Personen besetzt. Den Lacher des Abends sicherte sich der Karlskroner Bürgermeister Stefan Kumpf (CSU), der zu Landrat Roland Weigert (FW) nach dessen Wiederwahl zum LAG-Vorsitzenden sagte: "Ich gratuliere zur gewonnenen Wahl 2018." Weigert will bekanntlich im Oktober bei der Landtagswahl das Direktmandat im Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen holen.

Die Posten bei der LAG wurden allesamt ohne Gegenstimme besetzt. Die einzige Änderung gibt es beim Schriftführer: Das Amt übernimmt der Burgheimer Bürgermeister Michael Böhm von Gesine Stutz, die nicht mehr kandidierte - aus formalen Gründen: Stutz ist Mitglied der LAG-Geschäftsführung, diese Doppelfunktion ist künftig nicht mehr erlaubt.

Die LAG Altbayerisches Donaumoos ist beim mit diversen Formalitäten verbundenen Leader-Programm gut im Rennen, wie Geschäftsführer Klaus Rössler berichtete. So seien die wichtigen Meilensteine zum 31. Oktober 2017 erreicht worden. Bis zu diesem Stichtag mussten LAG-interne Einzelprojekte in Höhe von 500.000 Euro und Kooperationsprojekte mit anderen LAG für 150.000 Euro bewilligt sein. Im Altbayerischen Donaumoos haben inzwischen Einzelprojekte für fast eine Million Euro und Kooperationsprojekte für rund 370.000 Euro die Genehmigung erhalten. "Wir haben also beide Ziele erreicht", sagte Rössler, "und haben als Belohnung dann die zusätzlichen 300.000 Euro Fördermittel bekommen. " Insgesamt stehen der LAG damit nun in der laufenden Förderperiode 1,8 Millionen Euro zur Verfügung, gut 400.000 Euro sind noch nicht für bereits bewilligte Projekte gebunden. "Unser Ziel", so Rössler, "ist natürlich, das Geld möglichst schnell umzusetzen. "

Und so stellte der Geschäftsführer dem Lenkungsausschuss zwei Kooperationsprojekte vor, die demnächst zur Abstimmung kommen könnten. In einer Kooperation mehrerer LAG im nördlichen Oberbayern geht es um die Förderung von Blühflächen - ein wichtiger Impuls, um dem Artensterben, das vor allem Insekten betrifft, entgegenzuwirken. Dann gibt es das Projekt "Tiny Houses", eine Machbarkeitsstudie zum Mobilen Wohnen. Die kleinen, fahrbaren, einem Wohnwagen ähnlichen Häuser könnten für Kommunen interessant sein, die unter Wohnraumknappheit leiden - oder auch etwas für den Tourismus tun möchten. "Federführend wird das wahrscheinlich in Freising laufen", sagte Rössler.

Ein weiteres LAG-übergreifendes Projekt war kurzfristig von der Tagesordnung genommen worden, weil sich, so Rössler, die Zusammenarbeit mit einer österreichischen LAG "aus verschiedenen Gründen zerschlagen" habe: die Kreativwerkstatt Oberhausen, der der Lenkungsausschuss bereits zugestimmt hatte. Auch wenn hier nun ein Partner abgesprungen sei: Die Kooperation mit der Nachbar-LAG Pfaffenhofen gehe bei der Kreativwerkstatt natürlich weiter, versicherte Rössler. Und ein weiteres Projekt werde auch schon angedacht: Es soll um Medienkompetenz gehen.

Insgesamt habe die Geschäftsführung in der seit 2014 laufenden Förderperiode 72 Projektideen begutachtet. 17 Projekte kamen dann wirklich in den Lenkungsausschuss, für 14 davon wurden bereits Förderanträge gestellt, 12 haben die Bewilligung der zuständigen Stelle für Oberbayern-Nord erhalten. Deren neue Koordinatorin Agnes Stiglmaier stellte sich in der Sitzung kurz vor: "Ich freue mich auf neue Projekte und auf eine gute Zusammenarbeit", sagte die Nachfolgerin der bisherigen, nun in den Ruhestand gegangenen Leader-Koordinatorin Irmgard Neu-Schmid.

Einen Ausblick gab dann Klaus Rössler: "Wir denken natürlich voraus", sagte der LAG-Geschäftsführer: "Es kann - davon gehen wir aus - eine Folgeperiode geben. " Wie die aussehen wird, dazu gebe es noch keine klaren Aussagen, "aber wir wollen entsprechend vorbereitet sein. " Denn es sei davon auszugehen, dass sich die LAG wieder bewerben und in einem Wettbewerb gegen andere Regionen durchsetzen müsse. Deshalb soll frühzeitig die Finanzierung stehen und in Workshops müsse eine Lokale Entwicklungsstrategie erarbeitet werden.

Erst einmal aber muss die Zusammensetzung der LAG stehen. Rössler bat deshalb die Bürgermeister, in ihren Gemeinden "einen richtungsweisenden Gemeinderatsbeschluss" einzuholen. "Ich kann als Geschäftsführer nur dafür werben, das weiterzuführen", sagte Rössler. Mehrere Bürgermeister stimmten ihm auch gleich zu, darunter Heiner Seißler (Königsmoos): Der Verein Altbayerisches Donaumoos müsse erhalten bleiben, "denn er hat sehr, sehr, sehr viel getan in den letzten Jahren".

Bernd Hofmann