Fränkisches Seenland
27 Prozent mehr Umsatz mit Urlaubern als noch 2014

Studie zeigt positive Entwicklung beim Tourismus - Einkommen für 4360 Menschen in der Region

26.01.2021 | Stand 30.01.2021, 3:33 Uhr
Der neue Messestand des Tourismusverbands Fränkisches Seenland ist im vergangenen Jahr nur wenige Male zum Einsatz gekommen, bevor die Pandemie jegliche Messeauftritte zunichte machte. Eine aktuelle Studie schätzt die Corona-bedingten Umsatzausfälle in unserer Urlaubsregion auf 52,8 Millionen Euro. −Foto: Tourismusverband

Hilpoltstein/Gunzenhausen Trotz der andauernden Herausforderungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie hat der Tourismusverband Fränkisches Seenland gute Nachrichten zu vermelden: Die Urlaubsregion verzeichnete in den Jahren zwischen 2017 und 2019 eine Umsatzsteigerung von fünf Prozent beim Übernachtungstourismus. Der Jahresgesamtumsatz aus dem Tourismus lag zuletzt bei 261,9 Millionen Euro - und damit um mehr als 27 Prozent höher als noch 2014.

"Der Tourismus sichert ein Einkommen für 4360 Menschen in der Region", erklärt Landrat Manuel Westphal, der neue Vorsitzende des Tourismusverbands Fränkisches Seenland. "Im Vergleich zum Jahr 2014 sind das 490 Menschen mehr, die direkt oder indirekt vom Tourismus leben können." Diese Zahlen ermittelten die Experten des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr an der Universität München (dwif) im Auftrag des Tourismusverbands Franken im Rahmen einer groß angelegten Studie. Dabei wurde auch berücksichtigt, wie andere Wirtschaftszweige - etwa Handel und Gewerbe - sowie die Kommunen vom Tourismus profitieren.

Nach 2014 und 2017 war dies bereits die dritte derartige Untersuchung, so dass inzwischen viele aussagekräftige Vergleichswerte vorlagen. Die aktuellen Studienergebnisse zeigen: Auch im Fränkischen Seenland profitieren nicht nur Gastgeber und Freizeitanbieter vom Tourismus. Jeweils über 20 Prozent des Gesamtumsatzes wurden von Einzelhandel und Dienstleistungssektor erwirtschaftet. Einnahmen aus Grundsteuer, Gewerbesteuer, Kurtaxe, Gebühren und Beiträgen kamen wiederum den Kommunen zugute.

Übernachtungsgäste waren dabei für einen Großteil des Umsatzes verantwortlich. Sie gaben im Fränkischen Seenland im Schnitt täglich 79,60 Euro aus. Über 58 Prozent der touristischen Einnahmen wurden in diesem Bereich erwirtschaftet, obwohl der Anteil am Tourismus in der Region nur bei 26,2 Prozent lag. Satte 73,8 Prozent der Aufenthaltstage entfielen auf Tagesreisende, die im Schnitt dagegen nur 20,20 Euro täglich ausgaben. "Diese Zahlen machen die große Bedeutung des Übernachtungstourismus deutlich", betont Hans-Dieter Niederprüm, der Geschäftsführer des Tourismusverbands Fränkisches Seenland. "Deshalb ist es so wichtig, gerade in diesem Bereich über ein ausgeglichenes und hochwertiges Angebot zu verfügen."

Bei den Tagesreisen war ein leichtes Umsatzminus von 0,64 Prozent zu verzeichnen. Mit 5,4 Millionen im Jahr 2019 ging auch die Zahl im Vergleich zu 2017, als 5,6 Millionen Tagesgäste ins Fränkische Seenland reisten, etwas zurück. Die Frage, wie sich die Corona-Einschränkungen auswirken werden, kann die Studie noch nicht beantworten. Das dwif berechnete jedoch auf der Grundlage der bisher vorliegenden Erkenntnisse und im Vergleich zu den Daten aus den Vorjahren einen wahrscheinlichen Verlust von 52,8 Millionen Euro durch Umsatzausfälle in der Zeit von März bis September 2020 für das Fränkische Seenland. Nach diesem schwierigen Jahr will die Urlaubsregion nun möglichst rasch wieder an die positive Entwicklung der vergangenen Jahre anknüpfen.

HK