Nürnberg (DK) Die Menschen in Bayern hören wieder etwas weniger Radio. Im Schnitt nutzen sie knapp vier Stunden an einem Werktag (238 Minuten) die öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunkprogramme, wie aus der gestern veröffentlichten Funkanalyse 2017 hervorgeht.
Die Untersuchung fand im Frühjahr statt und basiert hauptsächlich auf Telefoninterviews. Die Hördauer sank im Vergleich zum Vorjahr um sieben Minuten, wie die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) bei den Lokalrundfunktagen in Nürnberg berichtete.
Die meisten Zuhörer erreichte an einem Werktag erneut Antenne Bayern mit 3,28 Millionen Menschen. Damit sank die Hörerzahl des Senders jedoch um rund 72 000 im Vergleich zum Vorjahr. Auf Platz zwei landete Bayern 1 mit 3,18 Millionen Hörern - ein Plus von 31 000. Bayern 3 erreichte im Schnitt 2,38 Millionen Menschen - ein Rückgang um 118 000. Die rund 65 bayerischen Lokalradios zusammen schalteten 3,17 Millionen Menschen ein (Vorjahr: 3,31 Millionen).
2,2 Millionen Menschen in Bayern (20 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren) haben inzwischen Zugang zu einem Empfangsgerät für Digitalradio (DAB+). Und die bayerischen lokalen Fernsehprogramme erreichen an einem durchschnittlichen Werktag 870 000 Zuschauer - 14 000 mehr als im Vorjahr.
Beim Ingolstädter Lokalradiosender Radio IN ist die Zuhöreranzahl im Vergleich zum Vorjahr von 72 000 auf 46 000 zurückgegangen. Der Fernsehsender INTV konnte hingegen einen Zuwachs von 54 000 auf 58 000 Zuschauer verzeichnen.
Das Volksmusik-Aus scheint Bayern 1 nicht geschadet zu haben: Er gewann laut der Funkanalyse im Vergleich zum Vorjahr Hörer hinzu. Der Bayerische Rundfunk hatte im vergangenen Jahr die Volksmusik aus dem Programm von Bayern 1 gestrichen.
