Grafenberg
235 Kilometer in vier Tagen

Michael Herrler führt Radwallfahrer aus der Diözese an - Zahlreiche Stopps zum Gebet

28.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:38 Uhr
Unter der Führung von Michael Herrler, dem früheren Vorsitzenden der DJK Grafenberg (11. von links), legt die 28-köpfige Gruppe eine beeindruckende Strecke zurück. Und besichtigt zahlreiche Gotteshäuser wie hier die Basilika St. Willibald in Heidenheim. −Foto: privat

Grafenberg/Eichstätt (HK) Jedes Jahr im Frühsommer bricht eine Gruppe von Radfahrern aus der Diözese Eichstätt auf, um bei einer Radwallfahrt den Körper anzustrengen und die Seele zu erfrischen.

Die Leitung und Routenplanung übernimmt seit 17 Jahren der Gredinger Michael Herrler, der frühere Vorsitzende der DJK Grafenberg. Diesmal hatten sich 28 Frauen und Männer zur Wallfahrt auf Rädern angemeldet.

Die viertägige Rundfahrt begann in Neuburg an der Donau. Nach dem gemeinsamen Morgenkreis war die erste Station die Wallfahrtskirche in Bergen, wo sich die Gruppe am Fronleichnamsgottesdienst mit anschließender Prozession beteiligte. Später machte man sich auf den Weg durch das Schuttertal nach Wellheim. Über Konstein steuerte die Gruppe die Ruinenkirche Spindeltal an. Nach einer kurzen Andacht ging es bergauf Richtung Tagmersheim. Über Rögling und Walching kamen die 11 Frauen und 17 Männer zur nächsten Zwischenstation Monheim und der dortigen Wallfahrtskirche St. Walburga. Die letzte Tagesetappe führte über Otting zum Übernachtungsort Wemding, wo die Teilnehmer zum Tagesabschluss in der Wallfahrtskirche Maria Brünnlein gemeinsam beteten.

Herrler zog ein positives Zwischenfazit. Denn es standen zwar mehrmals Gewitterwolken am Himmel, doch blieben die Wallfahrer von Regen verschont. Aber die Gruppe sei auch für Unwägbarkeiten gerüstet: Denn als Begleitung fungierte wiederum das Ehepaar Johanna und Edmund Scherbaum mit seinem Wohnmobil, das bei Pannen bereitstehen würde. Zudem versorgte das Paar die Radfahrer stets mit Getränken.

Mit dem morgendlichen Gebetskreis in Wemding begann der Freitag bei idealem Wetter. Zunächst ging es zum Kloster Heidenheim und dem kürzlich renovierten Münster St. Willibald. Dort konnten die Wallfahrer bei einer einstündigen Führung viel über die Geschichte des Klosters und die Gründerzeit des Bistums Eichstätt erfahren. Weiter führte die Fahrt über Ostheim, Westheim und Auhausen in die Stadt der diesjährigen Landesgartenschau - Wassertrüdingen -, wo nach einem Mittagsgebet in der Kirche "Zur Dreieinigkeit" die Mittagspause gehalten wurde. Nach weiteren 20 Kilometern Fahrt auf dem Wörnitztal-Radweg besuchte die Gruppe die wunderschöne Pfarrkirche St. Margaretha in Wilburgstetten. Als anschließend die mittelalterliche Stadt Dinkelsbühl zur zweiten Übernachtung erreicht war, wurde der Tagesabschluss im Münster St. Georg gefeiert.

Weil für den Samstag die Wetterprognosen nicht zum Besten standen, traten die Teilnehmer nach dem Gebetskreis kräftig in die Pedale, um einen großen Teil der Strecke im Trockenen zurückzulegen. Über Mönchsroth, Wilburgstetten, Greiselbach und Fremdingen wurde die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Hochaltingen für eine Andacht erreicht. In Öttingen wurde die Kirche St. Sebastian zum Mittagsgebet besucht. Nachmittags kam die Gruppe noch trocken bis nach Ronheim, wo sie drei Kilometer vor dem Übernachtungsziel Harburg doch noch vom Gewitterregen eingeholt wurde, eine eineinhalbstündige Zwangspause war die Folge.

Von schlechtem Wetter war am nächsten Morgen nichts mehr zu sehen. So hielt die Gruppe auf der Radwegbrücke über die Wörnitz in Harburg, wo das Panorama und der Blick zur Harburg die Teilnehmer begeisterte. Die Fahrt führte weiter an der Wörnitz entlang über Ebermergen, Wörnitzstein und Felsheim nach Donauwörth. In der Wallfahrtskirche Heilig Kreuz wurde der Sonntagsgottesdienst mitgefeiert. Nachmittags wurde noch die Mariengrotte auf dem Friedhof in Burgheim zu Gebet und Gesang besucht, ehe in der Kirche St. Cosmas und Damian "Großer Gott wir loben dich" angestimmt wurde. Die letzten 16 Kilometer der Tour über Moos, Unterhausen und Oberhausen waren für die Teilnehmer trotz einiger Steigungen kein Problem mehr.

Beim Abschlussresümee hob der Organisator Michael Herrler hervor, dass alle Teilnehmer die insgesamt 235 Kilometer lange Strecke mit einer Höhendifferenz von 4600 Metern mit reiner Muskelkraft zurückgelegt hätten - also ohne Motorunterstützung wie beim E-Bike. Er dankte den Teilnehmern für die gute Kameradschaft und den tollen Zusammenhalt. Mit dem Abschlussgebet und dem Gospellied "We shall overcome" endete die Radwallfahrt 2019.