Neumarkt
23 Millionen Euro für den Schulneubau

Kreistag des Landkreis Neumarkt stimmt für die Errichtung eines Sonderpädagogischen Zentrums

26.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:18 Uhr

Foto: Josef Sturm

Neumarkt (HK) Der Kreistag des Landkreises Neumarkt hat einstimmig den Bau eines neuen Sonderpädagogischen Förderzentrums (SFZ) sowie einen Anbau an das Ostendorfer-Gymnasium (OG) beschlossen. Auch soll ein in die Jahre gekommener Gebäudeteil generalsaniert werden.

Das Areal für die Baumaßnahmen steht auch fest, nämlich das Gelände des alten Willibald-Gluck-Gymnasiums, das in den nächsten Monaten abgerissen werden wird. Die Gesamtkosten werden sich auf 22,8 Millionen Euro belaufen.

Das neue Förderzentrum mit einer schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) der Lebenshilfe und der Anbau des OG sind mit 16,6 Millionen Euro der größte Brocken. Das SFZ ist bisher am Oberen Markt untergebracht, wo sich bis in die 1970er Jahre ein Gymnasium und danach die Fachoberschule befand.

Was mit dem historischen Gebäude geschehen soll, das im Besitz der Stadt Neumarkt ist, ließ Landrat Willibald Gailler (CSU) auf Nachfrage von Kreistagsmitglied Roland Schlusche (Grüne) offen. Von den 22,8 Millionen Euro wird der Landkreis ungefähr zwölf Millionen Euro schultern müssen, so Markus Mederer vom Landratsamt. Den Rest schießt der Staat aus seinen Fördertöpfen zu.

Architekt Michael Zaschka vom Architekturbüro Theo Nutz stellte den Kreistagsmitgliedern die Planungen näher vor. Das SFZ, bei dem außen die Farbe grün in verschiedenen Schattierungen dominiert, werde räumlich mit dem OG verbunden. Eine Einfachturnhalle ist für den Schul- und Vereinssport vorgesehen. Für den Sport im Freien wird es einen Allwetterplatz geben. Die SVE bekommt eine eigene Spielfläche im Freien, wo sich die Kinder am Klettergerüst und Wasserspielplatz austoben können. Die Schüler der SFZ sollen sich in ihrem neuen Zuhause möglichst wohlfühlen. Alle Klassenzimmer haben nämlich Tageslicht und einen Blick ins Freie. Im Anbau des OG sind neben der Bibliothek der Schule sieben Klassenräume vorgesehen.

Stefan Lerzer vom Ingenieurbüro für Statik stellte die Vor- und Nachteile der verschiedenen Bauausführungen vor. Die Gebäude werden zu zwei Dritteln mit einer sogenannten bivalenten Gas-Pellets-Heizung betrieben. Kreistagsmitglied Martin Schmid (CSU) wollte wissen, warum man nicht auf Hackschnitzel aus der Region zurückgreife. Lagerflächen benötige man nicht, so Schmid, weil die Hackschnitzel je nach Bedarf aus dem nahen Mühlhausen angeliefert werden könnten. Der Landrat versprach, die Situation zu prüfen und bei einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses zu besprechen. Die Lüftungsanlagen werden mit Wärmerückgewinnung betrieben. Für die Beleuchtung wird der Einsatz von LED-Lampen empfohlen. Schon in sechs Jahren, werden sich, so Lerzer, die höheren Anschaffungskosten amortisieren.

Kritik übte Kreisrat Franz Düring (UPW/FW) an der Anschaffung von elektrischen Händetrocknern in den Toiletten. "Sie sind große Bazillenschleudern", gab Düring zu bedenken. Auch die gestiegenen Kosten bereiteten ihm Sorge. Er schlug vor, auf eine Unterkellerung zu verzichten, doch Stefan Lerzer entgegnete, dass Ersatzräume im Erdgeschoss für die im Keller untergebrachten technischen Anlagen nicht vorhanden seien.

Ulrike Severa und Christian Schwab, die Schulleiter des Ostendorfer-Gymnasiums und des Sonderpädagogischen Förderzentrums, hatten keine Einwände und lobten die Konzepte. Die Vorsitzenden der Fraktionen waren derselben Auffassung und empfahlen deshalb die Zustimmung.