Ingolstadt
23 Maikäfer fliegen aus

24.05.2010 | Stand 03.12.2020, 3:59 Uhr

Nostalgie pur: Der Enthusiasmus für den VW Käfer – so wie diesen mit seiner eindrucksvollen Front – zieht sich nach wie vor quer durch alle Altersstufen. Vor dem Ausflug am Sonntag begeisterten sich auch die älteren Herrschaften für das Auto. - Foto: Stadik

Ingolstadt (DK) Bei strahlendem Sonnenschein startete am Sonntag in Ingolstadt erstmals ein Ausflug von Maikäfern. 23 Kultautos aus dem Hause VW machten sich auf den Weg zum Hundertwasser-Turm in Abensberg und zum Weltenburger Klosterbiergarten.

Der ältere Herr auf dem Supermarktparkplatz wartete bereits eine halbe Stunde auf das Eintreffen der luftgekühlten Oldtimer: "Ich hatte in den sechziger Jahren selbst mehrere VW Käfer und war damals hundertprozentig mit dem Auto zufrieden", erzählte der Ingolstädter Rentner, bevor seine Geduld belohnt wurde: 23 Kultautos rollten nach und nach am Sonntagmorgen in Ingolstadt an, um sich zur ersten Maikäferausfahrt zu treffen. Organisator Franz Blank wäre allerdings beinahe zu spät gekommen: "Ich hatte ein Problem", berichtete Blank, der daheim den Fahrzeugschlüssel seines VW (Baujahr 1966) eingerastet hatte und dann nur mit Mühe das Lenkrad wieder frei bekam.

"Des is a oide Scheesn und soi a so bleibn", kommentierte der bayerische Käferfreund, warum er den Oldtimer im Originalzustand belassen und bisher noch nicht restauriert hat. Der Student Florian Hulka hingegen steckt in seinen Käfer aus dem Jahr 1985 viel Zeit und Energie. "Die Reparaturen machen Spaß", hebt der 25-jährige Ingolstädter hervor. Das Kultauto, das er als Hauptwagen sommers wie winters fährt, war schon immer ein Traum. Für die moderne VW-Variante hat er übrigens nicht viel übrig: Auf dem Heck seines Original-Käfers klebt ein "Manneken Pis", das auf den Schriftzug "New Beetle" bieselt. "Auf den Aufkleber bin ich schon oft angesprochen worden", sagt der Student, der im Rückspiegel oft verdutzte Gesichter sieht. Das tolle Frühlingswetter nutzte auch ein junges Paar aus Ingolstadt mit seinem kleinen Sohn für die Spritztour mit Gleichgesinnten. "Wir haben zufällig im DONAUKURIER über den Ausflug gelesen", verrät Christine Veit, deren Lebenspartner Oliver Jung ein Sammler und Bastler ist. Ihr Käfer (Baujahr 1967) hat zwar schon 132 000 Kilometer auf dem Buckel, ist aber immer noch tip-top in Schuss. Erst kürzlich diente der Wagen als Hochzeitsauto. "Wir machen regelmäßig Ausflüge, meist am Sonntag", erzählte Christine Veit, bevor sich der Korso zum Maikäferausflug aufmachte. Insgesamt 23 Kultautos steuerten gemütlich den Hundertwasser-Turm in Abensberg und den Weltenburger Klosterbiergarten an. Nach dieser Premiere steht demnächst wieder Tradition ins Haus: Am 20. Juni findet das sechste Käfertreffen am Högnerhäusl statt.