Schrobenhausen (SZ) So einen Einsatz erlebt die Schrobenhausener Polizei nicht alle Tage: Am Sonntagnachmittag rastete ein 23-jähriger Mann aus, sprang in Sandizell auf ein Autodach, randalierte und schlug eine Autofahrerin. Drei Streifenwagenbesatzungen beendeten den Ausbruch und sorgten dafür, dass der Mann in die Psychiatrie kam.
Was sich in Sandizell zugetragen hatte, weiß Schrobenhausens Polizeichef Klaus Rewitzer. Nach seinen Angaben von gestern rastete der 23-jährige Mann in Sandizell bereits am Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr völlig aus. Eigentlich fing alles ganz harmlos an: Der junge Mann besuchte wohl erst einen 24-jährigen Bekannten in Sandizell. Plötzlich soll der 23-Jährige die Autoschlüssel von seinem Bekannten gefordert haben. Der hatte sie wohl nicht herausrücken wollen. Das muss wohl der Auslöser für die weiteren Ereignisse gewesen sein: Der 23-Jährige ging in den Garten, schlug zwei Fensterscheiben des Hauses ein und riss mehrere Latten aus dem Holzzaun.
Doch damit nicht genug. Der junge Mann rannte auf die Straße, hielt den Renault einer 75-jährigen Rentnerin aus Schrobenhausen an. Dann sei der 23-Jährige auf das Autodach gestiegen und hüpfte darauf herum. Laut Rewitzer entstand dadurch ein massiver Schaden in Höhe von etwa 5000 Euro. Nach Einschätzung der Polizei dürfte es sich um einen wirtschaftlichen Totalschaden handeln. Gleich danach machte sich der 23-Jährige am VW Passat einer 24-jährigen Frau aus Rennertshofen zu schaffen, den er anhielt. Der Mann riss die Fahrertür auf, schlug der Fahrerin ins Gesicht, zog sie an den Haaren aus dem Auto und beleidigte die Frau. Dann flüchtete der Mann. Die Frau ließ er laut Rewitzer leicht verletzt zurück.
Inzwischen trafen drei Streifenbesatzungen der Polizeiinspektionen Schrobenhausen und Neuburg ein. Auch vor den sechs Beamten machte der Mann keinen Halt, zeigte sich ihnen gegenüber äußerst aggressiv, beschimpfte und beleidigte sie und ging auf sie los. Die Beamten beendeten das Schauspiel schnell, legten dem Mann Handschellen an. Ein Rettungswagen brachte den Mann – begleitet von Polizisten – in die Psychiatrie des Klinikums Ingolstadt. Da der Verdacht auf Alkohol- oder Drogeneinfluss bestand, wurde im Klinikum eine Blutprobe genommen. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt ordnete nach Rewitzers Worten eine Durchsuchung der Wohnung des 23-Jährigen an. Dabei fanden die Beamten einen Rucksack mit einer kleinen Menge Marihuana.
Wie es mit dem Mann weitergeht, weiß Rewitzer nicht. Das entscheiden der behandelnde Psychiater und der zuständige Richter. Doch Rewitzer geht davon aus, dass den Mann neben erheblichen zivilrechtlichen Forderungen auch Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch, Beleidigung, Sachbeschädigung, Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz erwarten.