Weichering
220.000 Euro für Lichtenauer Entwässerung

Weicheringer Gemeinderat segnet weitere Schritte ab - Kosten und Umfang bereits deutlich reduziert

07.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:20 Uhr

Weichering (DK) Die Entwässerungsprobleme im Weicheringer Ortsteil Lichtenau sollen bald der Vergangenheit angehören.

Darauf hat sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung verständigt. Die Kosten liegen laut neuer - aber reduzierter - Planung bei rund 220.000 Euro und damit deutlich unter dem ersten Ansatz.

Hätte die Gemeinde die ursprüngliche Planung umgesetzt, wäre die Lichtenauer Entwässerung zum Mammutprojekt geworden. Denn etwa 770.000 Euro standen zunächst für die Maßnahme im Raum. Eine Summe, der die Gemeinderäte nur zähneknirschend zugestimmt hätten. Nötig ist der Umbau aber allemal, denn bei Starkregen staut sich wegen Ablagerungen nicht nur das Wasser an den Straßenrändern, stellenweise drückt es das Nass sogar in private Grundstücke. Eine regelmäßige Reinigung des Sickerschachts ist allerdings nicht erlaubt, wie Planer Nico Hartlieb den Gemeinderäten berichtete. Denn dieser stehe im Grundwasser, erklärte er. Dazu kommt die dichte Bebauung im fraglichen Bereich von Lichtenau als zusätzliche Problematik. Denn rund um den Blumenweg, die Kurzstraße und den Siedlungsweg sind Sickermulden neben der Fahrbahn aus Platzgründen nicht möglich.

Aus diesem Grund schlug Hartlieb dem Gemeinderat vor, Sickerrinnen einzubauen. In diesen befindet sich ein Substrat, welches das Wasser vor dem Eindringen ins Erdreich reinigt. Um den Abstand der Rinne zum Grundwasserspiegel auf einen halben Meter reduzieren zu können, ist eine wasserrechtliche Erlaubnis durch das Landratsamt nötig.

Doch selbst diese Lösung ist nicht ohne Probleme umsetzbar. Das liegt nicht unbedingt an der Wartungsintensität - das Substrat ist etwa alle zehn bis 20 Jahre für rund 10.000 Euro auszutauschen. Die Kosten betragen Hartlieb zufolge dafür etwa 1200 Euro pro Meter Rinne. Für die komplette Länge wären es etwa 255 Meter, also Ausgaben von rund 310.000 Euro. Der Planer geht jedoch davon aus, dass eine Reduzierung auf 155 Meter ausreicht, um für ein Starkregen-Ereignis gerüstet zu sein. Auf diese Weise sinken auch die Kosten nochmal deutlich auf nun 220.000 Euro.

Für Bürgermeister Thomas Mack (CSU) ist das nach wie vor "ein Haufen Geld", doch letztlich konnte er mit der Lösung leben. Gleichzeitig erinnerte er an Erfahrungen mit solchen Substrat-Rinnen in anderen Straßen. Dort laufe es gut, so Mack. Das erwarten die Gemeinderäte auch für Lichtenau, weshalb sie einstimmig Ja zu den weiteren Schritten sagten. Nach der Ausführungsplanung, also dem Feinschliff, sollen die Ausschreibung und anschließend die Umsetzung folgen.

Stefan Janda