Hilpoltstein
21 Mal steht die Eins vor dem Komma

186 Absolventen nehmen an der Hilpoltsteiner Realschule ihre Abschlusszeugnisse in Empfang

20.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:27 Uhr

Der Erfolg ist weiblich: Nur ein einziger junger Mann schaffte im Abschlusszeugnis eine eins vor dem Komma. - Foto: Leykamm

Hilpoltstein (HK) Nun ist es auch für die 186 Absolventen der Realschule Hilpoltstein geschafft: An ihrer vom Schulorchester umrahmten Abschlussfeier in der Stadthalle durften sie ihre Zeugnisse entgegennehmen.

Eine nicht immer einfache Zeit des Lernens und der Prüfungsvorbereitung liegt hinter ihnen. Das Ergebnis aber kann sich sehen lassen: 21 Mal stand als Endnote eine Eins vor dem Komma. Zur Jahreszeit nicht ganz passend verpackte Landrat Herbert Eckstein sein Lob für die Leistungen der scheidenden Schüler mit dem Verweis darauf, dass sie eigentlich an der Feierstunde einen Adventskalender überreicht bekommen sollten. Den vom letzten Jahr, wohlgemerkt. Denn dort stehen 24 Türchen offen – ein Symbol für die große Zahl an Optionen, die nach ihrem Abschluss nun auch den Absolventen offenstünden. Eckstein wünschte ihnen allen Kraft bei der Entscheidungsfindung und den Mut, auch umzukehren und neue Wege zu gehen, wenn sich die zunächst eingeschlagene Richtung als falsch erweise. „Ihr seid die Hoffnungsträger der Zukunft“, rief der Landrat den Verabschiedeten zu.

Das hörte auch Bürgermeister Markus Mahl gerne, denn auch seine drei Kinder gingen hier zur Schule. Die Freude, wenn eines von ihnen den Abschluss geschafft habe, sei jedes Mal groß gewesen, so der Rathauschef. Es habe ihn „stolz und glücklich“ gemacht. „Und das dürfen Sie jetzt auch sein.“ betonte Mahl. Oft würden die Absolventen im weiteren Lebensweg feststellen können, wie gut es sich auf das hier Gelernte zurückgreifen lässt.

Es sei eine gute Saat, die bei den Absolventen aufgegangen sei, bekräftigte auch Luise Stapfer im Namen des Elternbeirats, die ebenso mit Lob nicht sparte: „Ihr habt ganz viel Herz und seid voller Kreativität.“ Auch die einstigen Realschüler selbst blickten an ihrem Abend zuversichtlich in die Zukunft. Allen voran Schülersprecherin Julia Roauer. „Ich bin mir sicher, dass jeder von uns seinen Weg finden und gehen wird“, betonte sie in ihrer Abschlussrede.

Seine erste in seiner Funktion als Schulleiter durfte Kurt Wink halten. Er attestierte seinen einstigen Schützlingen zwar „beste berufliche Chancen“, mahnte aber auch dazu, in der Leistungsbereitschaft und Zielorientiertheit nicht nachzulassen. Denn „das Geheimnis des Könnens ist das Wollen“, wie er unterstrich. Zudem gab er den Absolventen Gedanken einer deutschen Geistesgröße mit auf den Weg. Mit Immanuel Kant empfahl er: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Dieser Wahlspruch der Aufklärung fand sich auch auf dem Programmzettel zur Feier abgedruckt. „Ihr könnt viel mehr als ihr glaubt“, ergänzte Wink. Er nahm in seinen Worten aber auch mangelnde Motivation und Trägheit ins Visier, die dann zutage tritt, wenn ein Schüler sich fragt, warum er Worte des Lehrers überhaupt mitschreiben soll. Denn solches Wissen „kann man doch auch googeln . . .“. Unterm Strich aber zählten auch hier die Ergebnisse – und die sind sehenswert. „Scheinbar wusstet ihr doch, was ihr könnt“, sagte Kurt Wink.