2014 wird das beste Jahr der Lowa-Geschichte

Geschäftsführer rechnet mit zweistelliger Umsatzsteigerung – Noch nie wurden in Jetzendorf so viele Schuhe hergestellt

06.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:23 Uhr

Lowa-Chef Werner Riethmann freut sich über eine enorme Umsatzsteigerung.\ - Foto:Ostermair

Jetzendorf (PK) Noch vor gut einem Jahr machte das Gerücht die Runde, dass die Beschäftigten des Jetzendorfer Sport- und Freizeitschuhherstellers Lowa um ihre Arbeitsplätze bangen müssen, doch weit gefehlt: Lowa hat volle Auftragsbücher und noch nie so viele Schuhe hergestellt wie derzeit.

Diese unerwartete Entwicklung freut nicht nur den Gesellschafter und Geschäftsführer Werner Riethmann, sondern auch die 240 Mitarbeiter des größten Arbeitgebers in der Gemeinde Jetzendorf. „Das Jahr 2013 stand wahrlich nicht unter guten Vorzeichen. Die Prognosen für die Entwicklung des Outdoormarktes gingen allenfalls von einem ganz moderaten Wachstum aus, auch von Stagnation und Rückgang war bei vielen Marktbeobachtern die Rede“, berichtet Riethmann. Wider allen Erwartungen habe man aber ein Plus von zehn Prozent einfahren können. „Wir haben wieder über zwei Millionen Paar Schuhe verkauft und sind nun zurück auf Erfolgskurs“, betonte der Geschäftsführer bei einer Pressekonferenz.

In der zweiten Jahreshälfte 2013 stiegen die Verkäufe stark an und die Produktionskapazitäten mussten wieder erhöht werden. „In der Produktion mussten teilweise Sonderschichten geschoben werden, um eine pünktliche, termingerechte Auslieferung zu gewährleisten“, unterstrich der Lowa-Chef weiter. Man habe sich dazu entschlossen, künftig nur noch in Deutschland und Europa zu produzieren. „Denn in der allgegenwärtigen Diskussion um die Outdoorbranche, die ihre Kundschaft in eine intakte Natur schicken will, dabei aber in Fernost produziert, denken wir, das ist ein wichtiges Signal. Das Bekenntnis zu Europa als Produktionsstandort hat einerseits eine ganz klare Aussage in Sachen Qualität, mit der wir werben. Andererseits müssen wir uns so nicht mehr rechtfertigen hinsichtlich fragwürdiger Arbeitsbedingungen, unfairer Sozialleistungen und zu niedriger Preise“, betont Riethmann.

46 Prozent der Umsätze des Jahres 2013 erfolgten in Deutschland, 54 Prozent machte der Export aus. Selbst die Märkte in den USA und China würden sich positiv entwickeln. Natürlich sei der verkaufte Produktmix in den Ländern sehr unterschiedlich. In Märkten wie Holland (ohne Berge) oder in südlichen, warmen Ländern sei erfahrungsgemäß der Verkauf von Low-Cut-Schuhen stärker als der Verkauf der Trekking-Modelle. Ganz anders in den Alpenregionen, wo sich besonders der klassische Bergschuh einer konstanten Nachfrage erfreue. Die Handelslandschaft werde durch das Internet, aber auch durch Übernahmen und Zusammenschlüsse sehr stark und vor allem schnell verändert. Fehltritte seien bei diesem Tempo äußerst gefährlich, so Riethmann. Die große Herausforderung der Markenhersteller seien die Entscheidungen, bezüglich der zukünftigen Absatzkanäle. „Da sind wir in permanentem Austausch mit den anderen großen Marken“. Auch wenn der letzte Winter kein richtiger Winter war, könne sich Lowa über volle Auftragsbücher freuen. Der Ordereingang und Auftragsbestand sei wesentlich höher als im Vorjahr und man rechnet in diesem Jahr mit einer zweistelligen Umsatzsteigerung. „2014 wird das beste Jahr werden, das wir je gehabt haben“, ist sich Riethmann sicher.

Ganz wichtig: Die Preise der Zulieferindustrie seien stabil und es sei auch nicht mit Preiserhöhungen im großen Stil zu rechnen. Die stabilen Wechselkurse sowie die Niedrigzinspolitik der europäischen Zentralbank tragen stark dazu bei. Die Trends zu leichten, multifunktionellen Produkten seien im Outdoor-Sektor ungebrochen. Die Farben der Schuhe werden laut Riethmann eine zunehmende Bedeutung bekommen, auch im Bergsport und beim Wandern. Die Konsumenten würden aber nach wie vor die Qualität und Passform von Lowa-Schuhen besonders schätzen. Dass es bei Lowa so gut läuft, freut Jetzendorfs Bürgermeister Manfred Betzin (CSU) nicht nur im Hinblick auf den Erhalt der Arbeitsplätze im Ort, sondern auch wegen des Gewerbesteueraufkommens. „Geht es Lowa gut, geht es uns allen gut“, sagt Betzin.