Das
2012 wird ein spannendes Auto-Jahr

Elektromodelle kommen erstmals in größerer Zahl, wichtigste Neuerscheinungen sind A3, A-Klasse und Golf

29.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:00 Uhr

 

Das neue Jahr bringt Elektroautos erstmals in weiter Auswahl und in so großer Zahl, dass sie Normalfahrer tatsächlich kaufen (oder leasen) können. So sie denn wollen: Die Reichweiten zumindest der reinen Elektromodelle sind weiterhin kurz, die Probleme z. B. mit der Heizung ungelöst, die Preise stolz.

Im einzelnen: Zusätzlich zu dem bekannten Trio Citroen C-Zero/Mitsubishi i-MiEV/Peugeot iOn und dem Duo Opel Ampera/Chevrolet Volt bringt Nissan den Leaf etwa in der Größe des Opel Astra mit reinem Elektroantrieb. Der Preis von rund 35 000 Euro liegt erheblich niedriger als bei Opel/ Chevrolet. Ford bereitet den Focus mit Elektromotor vor. Renault fährt mit vier Modellen elektrisch: mit dem Zoe Z. E. („Zero Emission“, Polo-Format), dem Fluence Z. E. (Astra-Größe), dem Kangoo Z. E. und später mit dem vierrädrigen Stadtroller Twizy. Letzterer wird nur 8500 Euro kosten – plus monatlich 49 Euro Leihe für die Batterie. Eine ähnliche Idee verfolgt smart: Der Akku kostet etwa so viel wie der Treibstoff beim normalen Auto, der Strom fällt kaum ins Gewicht.

Auch im kommenden Jahr werden Elektroautos aber die Ausnahme bleiben. Ihre Verkaufszahl bei uns wird im Bereich von 10 000 geschätzt. Der Marktanteil bewegt sich im Promille-Bereich – mit rasch wachsender Tendenz. Hybrid-Modelle dagegen haben sich bereits etabliert. Im kommenden Jahr erscheinen weitere mit Verbrennungs- plus Elektromotor etwa von Audi (A6, A8), BMW (3er, 5er), Mercedes-Benz (E 300) oder Toyota (Yaris). Peugeot erprobt sogar die Kombination von Elektro- plus Dieselmotor. Neue Modelle wie der Prius Plug in von Toyota oder der Volvo V60 Plug in verfügen über größere Batterien und elektrische Reichweiten von zehn bis zwanzig Kilometern. Sie können in der Innenstadt rein elektrisch rollen. Das Aufladen besorgt der Motor – aber auch die Steckdose, wenn nur kurze Strecken gefahren werden.

Bei Autos mit Verbrennungsmotor liegt der Fokus im nächsten Jahr auf den kleinen Klassen. Dem gerade furios startenden VW up (Länge 3,54 Meter) treten im Frühjahr die Konzern-Brüder Seat Mii und Skoda Citigo zur Seite – beide als etwas einfacher ausgestattete Abwandlungen des up zu entsprechend günstigerem Preis.

Der up selbst erscheint im Sommer auch als Fünftürer. Auch den kleinen Audi A1 gibt es ab März in fünftüriger Sportback-Version. Weitere wichtige Kleine sind der neue Fiat Panda, der Kia Rio, der Peugeot 208, dazu im Herbst der Junior von Opel unterhalb des aktuellen Corsa, der Colt-Nachfolger Mirage von Mitsubishi und der neue Renault Clio.

Eine Reihe kleinerer Modelle wird zum Frühjahr optisch und technisch aufgewertet – so der Seat Ibiza, der Renault Twingo, der Fiat Punto, der Honda Insight (letzterer weiterhin als Hybrid). Auch das Trio Citroen C1/Peugeot 107/Toyota Aygo wird überarbeitet. Hyundai frischt den i20 auf, der Suzuki Swift erscheint in einer Sportversion. In den Alfa Mito zieht eine kräftigere Version des Twinair-Zweizylinders aus dem Fiat 500 ein. Fiat selbst lässt im ,Abarth 695 Competizione’ eine Bezeichnung des klassischen 500 auferstehen. Auch der Punto wird als ,Abarth Supersport’ vorbereitet.

Wichtigste Neuerscheinung in der Kompaktklasse ist im Frühsommer der neue Audi A3. Er nimmt die Technik des VW Golf 7 vorweg, der zusammen mit dem neuen Seat Leon für das Jahresende angekündigt ist. Alle drei haben als Basis den so genannten modularen Querbaukasten, auf dem künftig alle kompakten Modelle im VW-Konzern aufbauen. Mit längerem Radstand sorgt er für mehr Innenraum, vor allem vereinfacht er Entwicklung und Produktion, was sich nicht zuletzt in günstigen Preisen auswirken wird.

Honda erneuert den Civic, Hyundai den erfolgreichen i30, Kia das Parallel-Modell cee’d. Bei Mercedes-Benz folgt die A- der jüngst gestarteten B-Klasse – mit derselben Technik, aber kürzerer und niedrigerer Karosserie. Ford, Opel und Fiat gehen den umgekehrten Weg: Alle bereiten kurze hohe SUV-Modelle vor. Der Opel wird Mokka heißen.

Bei den größeren Modellen ist besonders der überarbeitete A4 mit bis zu 18 Prozent sparsameren Motoren erwähnenswert, mit dem sich Audi vor allem gegen den jüngst erneuerten 3er-BMW in Stellung bringt. Volkswagen strebt mit dem CC eine Klasse höher – Basis ist nach wie vor der Passat, der Name aber fällt weg. Den Passat selbst wird es ab Frühjahr als höher gesetzten Schlechtwege-Kombi mit Allradantrieb geben, Name ,Alltrack’. Mercedes-Benz und Porsche schließlich setzen neue Akzente im Sportwagen-Bereich – mit dem SL und dem 911. Letzterem folgt im Sommer der neue Boxster.