Eichstätt
200 Jahre Eichstätter Volksfest

Bemerkenswerte Gedenktage für Eichstätt und den Landkreis im Lauf des Jahres 2012

30.12.2011 | Stand 03.12.2020, 1:59 Uhr

Der alte Wasserturm von Schernfeld versorgte die Menschen auf der Jurahöhe mit frischem Nass.

Eichstätt (EK) 200 Jahre Eichstätter Volksfest: Die „Jubiläumswiesn“ wird sicherlich eines der größten Jubiläumsfeiern des kommenden Jahres sein. Im Oktober des Jahres 1812 fand erstmals das „Landwirthschafts-Fest für den Oberdonau-Kreis“ in Eichstätt statt.

Im Jahr 2012 stehen wieder eine Reihe von Gedenktagen an, von Ereignissen, die teilweise weit zurückliegen, die es aber wert sind, an sie zu erinnern. Im Jahr 912 wurde als neunter Eichstätter Bischof Uodalfrid gewählt. Er stammte aus einer bayerischen Adelsfamilie, die bei der Gründung der Klöster Tegernsee und Ilmmünster mitwirkte, und regierte bis 933.

Vor 970 Jahren wurde Eichstätt erstmals als „civitas“, als Stadt also, bezeichnet. Freilich geschah die Verleihung des Marktrechts, die Erlaubnis, eine Münzstätte einzurichten, eine Burg zu bauen und Zoll zu erheben bereits 908, was 2008 als 1100-Jahr-Feier begangen wurde, doch die Bezeichnung „Stadt“ kam für Eichstätt erstmals 1042 in Gebrauch.

1492 hat Christoph Kolumbus Amerika entdeckt – und im gleichen Jahr wurde die Eichstätter Brauerei Hofmühl gegründet. Bauherr war Bischof Wilhelm von Reichenau, vollendet wurden die Anlagen am Fuß der Willibaldsburg, wo die Brauerei noch heute ihren Firmensitz hat, durch seinen Nachfolger Gabriel von Eyb.

Zu den markantesten Jahren in der Eichstätter Geschichte gehört 1802. Der Kirchenstaat Hochstift Eichstätt wurde von Bayern in Besitz genommen und am 30. August 1802 von kurbayerischen Soldaten besetzt. Fürstbischof Joseph Graf von Stubenberg war nicht mehr Landesherr, was er seit 1791 gewesen war; er blieb „nur“ Bischof von Eichstätt und starb 1824. Seine letzte Amtshandlung als Fürstbischof war eine soziale Tat. Julius Sax schreibt in „Geschichte des Hochstifts und der Stadt Eichstätt“: „Stubenberg öffnete die herrschaftlichen Speicher und gab seinen Untertanen rund 800 Scheffel Brotgetreide ab.“ Und das zu einem sehr günstigen Preis. Er linderte damit große Not, die als Folge der napoleonischen Kriege und verschiedener Durchzüge von Soldaten im Land herrschte.

Das Gründungsdatum des Eichstätter Turnvereins ist der 18. Juni 1862. Die Turner errichteten zugleich eine Feuerwehr, aus der ein paar Jahre später die Freiwillige Feuerwehr hervorging. Ein neues Medium hielt im April 1912 in Eichstätt Einzug: Das Lichtbildtheater Kinemathograph. Es wurde im Baptistbräu (dem späteren Burgtheater) eröffnet. Der erste Kino-Abend dauerte zwei Stunden und war gut besucht. Geboten wurde unter anderem der Film „Des Lebenden Gruft“.

Wirtschaftskrise und galoppierende Geldentwertung waren die Ursache für eine Fusion der beiden traditionellen Eichstätter Tageszeitungen. Unter dem Titel „Eichstätter Volkszeitung – Eichstätter Kurier“ kam ab 1. Juli 1922 die vereinte Zeitung heraus.

Hoher Besuch war im Sommer 1952 nach Eichstätt gekommen: Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Professor Theodor Heuss, schaute sich unter anderem im Dom und im Spiegelsaal der Residenz um. Im Café Schönblick kehrten er und sein Sohn mit Eichstätts Oberbürgermeister Hans Hutter ein.

Im Jahr 1972 schlossen sich die Bischöfliche Philosophisch-Theologische Hochschule und die Kirchliche Pädagogische Hochschule Eichstätt zusammen. Der Name lautete nun Kirchliche Gesamthochschule; Gründungsrektor war Prälat Professor Dr. Alfons Fleischmann. Aus dieser Hochschule ging dann im Jahr 1980 die heutige Katholische Universität Eichstätt hervor.

Das neue, mit moderner Medizintechnik ausgestattete Eichstätter Krankenhaus wurde am 17. September 1982, also vor 30 Jahren, eingeweiht. Wochen vorher war bereits mit dem Probelauf der Geräte begonnen worden.

Vor zehn Jahren zählten die Statistiker 122 466 Frauen, Männer und Kinder im Landkreis Eichstätt. Dabei war die Grenze von 100 000 Einwohnen erst zwölf Jahre zuvor überschritten worden. In der Stadt Eichstätt wohnten 2002 13 005 Menschen, davon waren zehn Prozent Ausländer. Aktuell leben im Landkreis über 125 000 Einwohner.