Neuburg
180 Millionen Euro Umsatz erwartet

Trotz Corona: Unternehmensgruppe Hoffmann ist mit dem fast abgelaufenen Jahr sehr zufrieden

30.11.2021 | Stand 04.12.2021, 3:35 Uhr
Auch im zweiten Corona-Jahr ist Unternehmer Manfred Hoffmann zuversichtlich. −Foto: Stark

Neuburg - Die Unternehmensgruppe Hoffmann zieht eine positive Jahresbilanz. Der Umsatz wird trotz corona-bedingter Schwierigkeiten voraussichtlich von rund 165 Millionen im Vorjahr auf 180 Millionen Euro gesteigert. Das teilte der Chef Manfred Hoffmann bei einem Online-Pressegespräch am Dienstag mit.

Der Neuburger Unternehmensgruppe, die aus drei Inlandsgesellschaften sowie einer Firma in Österreich besteht und 595 Mitarbeiter mit 33 Auszubildenden beschäftigt, geht es nach wie vor gut. Sogar "ein sehr gutes Jahr" habe die größte Firma Sonax erlebt, erklärte Hoffmann. 140 Millionen Euro werde der Umsatz betragen, rund zwei Millionen mehr als im Vorjahr. Und das war schon ein besonders starkes Ergebnis - dank einem kurzfristig auf den Markt gebrachten Infektionsschutzmittel. "Das Mittel ist kein großes Thema mehr", sagte Hoffmann. Dass dieses Geschäft so schnell wieder abflauen würde, habe er nicht erwartet. Dafür stoße das Unternehmen gerade wieder mit seinem Kerngeschäft, den Autopflegeprodukten, an seine Kapazitätsgrenzen, weil die Nachfrage so groß ist. Für das kommende Jahr plane man mit Drei-Schicht-Betrieb über mehrere Monate, wofür mehr Personal eingestellt worden sei. Auch im IT-Bereich habe sich die Firma verstärkt. Allerdings ist auch Sonax nicht vor dem überall herrschenden Rohstoffmangel gefeit. Es seien noch keine Schichten ausgefallen, erklärte Hoffmann. Doch es mussten schon Maschinen stillstehen.

Bei der Firma Hoffmann Mineral, die Neuburger Kieselerde als Füllstoff für Gummi und Farben in der Autoindustrie herstellt, rechnet man mit einem Umsatz von 35 Millionen Euro, rund sieben Millionen mehr als im Vorjahr. Bis September sei auch dort in drei Schichten gearbeitet worden. Inzwischen ist die Nachfrage wieder gesunken, was Hoffmann zufolge daran liegt, dass sich die Kunden inzwischen große Vorräte angelegt haben. Dazu kommen mehrere Ausfälle von Verkehrsdrehkreuzen. Mit Sorge betrachtet Hoffmann den bevorstehenden Magnesium-Mangel. Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil von Aluminium - und wenn das fehle, könnten weniger Autos gebaut werden, was dann auch Auswirkungen auf den Bedarf an Kieselerde habe.

Stabil ist die Entwicklung bei Duro Druck in Wellheim. In der Druckerei werden Haftklebeetiketten vor allem für Sonax hergestellt. Der Umsatz wird rund fünf Millionen Euro betragen.

Auch beim österreichischen Sonax-Ableger läuft es laut Hoffmann gut. "Wir werden wegen des Lockdowns ein wenig einen Einbruch haben, aber haben im Herbst richtig angezogen." Elf Millionen Euro Umsatz werden für dieses Jahr erwartet.

"Insgesamt gehen wir ganz zuversichtlich ins neue Jahr." Deswegen kann Hoffmann auch gut mit dem jüngsten Tarifabschluss leben. 2,9 Prozent mehr gibt es, dazu eine Einmalzahlung von 2500 Euro brutto an jeden Mitarbeiter sowie 500 Euro für Auszubildende. "Das ist ein Dankeschön an die Belegschaft, weil wir auch ein hohes Engagement in diesen Krisenzeiten haben." Unabhängig von dem Tarifabschluss gibt die Unternehmensgruppe seit vergangenem Jahr regelmäßig an die Mitarbeiter Essensgutscheine für die Kantine aus.

Derzeit läuft der Testbetrieb für die neue Sonax-Logistikhalle im Oberhausener Industriegebiet an der B16. Im kommenden Jahr sollen dann die Bauarbeiten für eine neue Produktionshalle direkt daneben beginnen. 2024 will Hoffmann dann schon dort produzieren.

Relativ sicher wird er diese Halle noch als Leiter der Unternehmensgruppe eröffnen. Seine beiden Kinder, gerade 26 und 28 Jahre alt, sollen die Firmen einmal übernehmen. "Aber bis die 30 sind, mache ich weiter", erklärte Hoffmann.

tsk