Lindach
18 Bauern und eine Bäuerin

Dr. Eisenmann-Landwirtschaftsschule verabschiedet einen guten Jahrgang – Felix Wenger war der Beste

02.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:52 Uhr

Präsentierten sich den Fotografen: Die frischgebackenen Landwirte zusammen mit den Ehrengästen und der Schulleitung. - Foto: Gruber

Lindach (PK) 19 angehende Landwirte haben sich in diesem Schuljahr an die Abschlussprüfungen gewagt. Alle haben es geschafft, darunter – was in diesem Berufszweig eine Seltenheit ist – mit Andrea Ernstorfer auch eine junge Frau.

Wie viel Wertschätzung die Landwirtschaft in Politik und Wirtschaft genießt, zeigte sich an der großen Zahl der Ehrengäste, die Schulleiter Josef Konrad zur Schulschlussfeier der Dr.-Hans-Eisenmann-Landwirtschaftsschule Pfaffenhofen in Lindach begrüßen konnte. Darunter den Stellvertretenden Landrat Anton Westner, den Landtagsabgeordneten Karl Straub, den Obmann des Bauernverbands, Max Weichenrieder (alle CSU), sowie Vertreter der Pfaffenhofener Banken und mit der Landwirtschaft verbundenen Verbände.

Nach einem ökumenischen Gottesdienst zum Thema „Zeit für Wesentliches“ trafen sich alle im Saal des Lindacher Gasthauses zur offiziellen Feier. In seinem Grußwort hob Westner die Bedeutung der Landwirtschaft im Landkreis hervor – „über die Hälfte wird landwirtschaftlich genutzt“ – und der Familienbetriebe, aus denen alle Absolventen stammen: „Da ist die Welt noch in Ordnung.“ Neben den Glückwünschen für das Bestehen der Prüfung betonte Straub: „Wir sind stolz auf fähige Landwirte.“ BBV-Obmann Weichenrieder sprach die Wichtigkeit der Weiterbildung an, forderte aber auch dazu auf, sich selbstbewusst den Kritikern zu stellen. Auf die großen Veränderungen, die in der Landwirtschaft in den letzten Jahren erfolgten, ging Hubert Kistler vom Verband der landwirtschaftlichen Fachschulabsolventen ein – vor allem sollte man alle Weiterbildungsangebote nutzen.

In einer Präsentation wiesen Andrea Ernstorfer und Martin Sandmair als Vertreter der Schüler auf das „Internationale Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe“ hin. In Entwicklungsländern versorge ein Familienbetrieb meist nur vier Personen, in Bayern dagegen etwa 130. Der „Bayerische Weg“, vor 40 Jahren vom damaligen Landwirtschaftsminister Hans Eisenmann begründet, habe sich als richtig erwiesen, müsse aber an die heutigen Anforderungen angepasst werden.

Viel Lob gab’s von Schulleiter Josef Konrad. Der jetzige Jahrgang sei sehr angenehm gewesen und habe sich durch Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung ausgezeichnet. Als Andrea Ernstorfer ihren Sohn Josef bekam, sei ihr von allen geholfen worden, damit sie keinen Unterrichtsstoff versäumte; den Erfolg beweise ihr vierter Platz unter den Jahrgangsbesten.

Ausführlich ging Konrad auf die erworbenen Fähigkeiten ein – „viel Wissen und unternehmerisches Denken und Handeln“ und auch die „Erwartungen der Verbraucher und der Gesellschaft in Sachen Tier- und Umweltschutz“. Lebensmittel, so Konrad, müssten mehr geschätzt werden; die gegenwärtige Preissenkungswelle im Einzelhandel sei hier kontraproduktiv. Der Schulleiter appellierte auch an die Eltern der Absolventen: „Übertragen Sie ihnen Aufgaben und Verantwortung!“ Das nötige Rüstzeug dazu hätten ihre Tochter und Söhne. Daher sei er fest überzeugt, „dass sie ihren beruflichen Werdegang als Betriebsleiter und Unternehmer erfolgreich fortsetzen werden“. Die Zeugnisse gab es anschließend, verbunden mit launigen Beschreibungen der einzelnen Absolventen, dazu ein Stipendium im Wert von 1200 Euro für Weiterbildungen und ein Buchgeschenk für die drei Jahrgangsbesten Felix Wenger (1,50) aus Königsmoos, Michael Stegmair (1,64) aus Oberweilenbach und Alexander Daniel (1,71) aus Hohenried.