Kelheim (DK) Das weltweit operierende Transportunternehmen BLG Logistics hat am Standort im Kelheimer Hafen den 1000. mit Autos beladbaren Eisenbahnwaggon in Betrieb genommen. Die Taufe auf den Namen „Andreas“ nahm Staatssekretär Andreas Scheuer (CSU) vor, teilte die Firma mit.
Der Bundestagsabgeordnete aus Passau zerschmetterte eine Sektflasche an dem Spezialwaggon, der künftig seinen Vornamen tragen wird. Er wünschte ihm genauso allzeit gute Fahrt wie den 999 Geschwister-Waggons. Scheuer ist Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Der Politiker fand laut der Mitteilung des Unternehmens anerkennende Worte für das Engagement der BLG auf der Schiene. Die Investition in die modernen „Flüsterwaggons ist beispielhaft und wegweisend“, sagte Scheuer.
Frank Lehner, der Geschäftsführer BLG Automobile Logistics mit Sitz in Bremen, bezeichnete das Autoterminal im Kelheimer Hafen als „stärksten Standort“ seines Unternehmens im Süden von Deutschland. Dies belegte er mit folgenden Zahlen: So habe man im vergangenen Jahr in Kelheim rund 175 000 Fahrzeuge umgeschlagen, technisch bearbeitet und ausgeliefert. „In diesem Jahr sollen es sogar noch etwas mehr Autos werden“, kündigte Lehner an.
Wie der Geschäftsführer weiter erläuterte, kämen die Fahrzeuge per Binnenschiff oder Bahn aus Osteuropa, beziehungsweise mit dem Lkw aus den süddeutschen Automobilwerken. Hier beweise der Knotenpunkt Kelheim seinen verkehrsgeografischen Vorteil, denn er sei gleichermaßen unmittelbar an Straße, Schiene und Wasserstraße angebunden. Zudem verfüge man hier über mehr als 500 000 Quadratmeter Fläche und damit Stellplatzkapazitäten für fast 30 000 Fahrzeuge. Ausgestattet sei das Terminal Kelheim unter anderem mit zwei Parkregalen, in denen annähernd 8000 Autos unter Dach Platz fänden. BLG habe rund 200 Arbeitsplätze geschaffen, so Lehner.
Mit einem Gesamtumschlag von etwa 6,5 Millionen Fahrzeugen sei sein Unternehmen der „Marktführer in der europäischen Automobillogistik“. Dafür benötige man neben den Autoterminals am Meer und an großen Flüssen eine Flotte von 500 Lastwagen.
Nach Auskunft von Gerald Binz, dem Geschäftsführenden Gesellschafter der BLG Auto-Rail, setzt das Unternehmen erst seit dem Jahr 2008 Autozüge ein. Nicht einmal fünf Jahre später stelle man bereits den 1000. Waggon in Dienst, der von einer Firma im polnischen Breslau gebaut worden sei.
„Bei unfallfreiem Verlauf und guter Pflege kann ein Waggon 40 bis 45 Jahre rollen und auf eine Laufleistung von sieben Millionen Kilometer kommen. Das sind 175 Weltumkreisungen“, rechnete Binz vor. Danach werde aber auch der Waggon „Andreas“ verschrottet.
