Eichstätt
157-Millionen-Etat beschlossen

Kreistag genehmigt einstimmig den von Kämmerer Thomas Netter vorgelegten Haushaltsentwurf

04.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:21 Uhr

Alle Hände gingen nach oben: Der Haushalt 2017 wurde im Kreistag einstimmig angenommen. - Foto: Schneider

Eichstätt (DK) Der Kreistag des Landkreises Eichstätt hat den Haushaltsentwurf 2017 einstimmig durchgewunken. 157 Millionen Euro umfasst der Etat in diesem Jahr. Und Kreiskämmerer Thomas Netter kommt, wie berichtet, ohne Schulden und mit einer eher geringen Entnahme aus den Rücklagen aus.

In einem rund einstündigen Vortrag umriss Netter nochmals die Eckdaten des Haushalts, über die unsere Zeitung bereits am Wochenende ausführlich berichtet hatte. Trotz eines um fünf Prozent gestiegenen Verwaltungshaushalts verbleibt dem Kämmerer heuer ein Überschuss von über 14 Millionen Euro, die er eins zu eins für geplante Investitionen einsetzen kann. Die liegen im laufenden Jahr bei immerhin rund 25 Millionen Euro. Fördermittel und Zuweisungen abgezogen, muss der Landkreis davon immer noch etwa 16 Millionen Euro aus dem Kreishaushalt aufbringen. Überschuss und Investitionen gegengerechnet kommt Netter mit einer nur geringen Entnahme aus den Rücklagen aus (rund zwei Millionen Euro).

Dieter Betz (SPD) sagte namens seiner Fraktion, dass der Haushalt zeige, "wie stark unsere Region und damit auch der Landkreis aufgestellt ist". Man sei versucht, von einer "Insel der Glückseligen" zu sprechen, sagte Betz, wenn man andere Landkreise betrachte. "Da haben alle Kreisräte, der Landrat, aber auch die Verwaltung und die Kämmerei ihren Anteil daran." Betz lobte die "vorausschauende Planung, effiziente Strukturen", zudem gebe es keine "Prestigeobjekte, die viel Geld verschlingen".

CSU-Fraktionsführer Bernhard Sammiller bemühte das Wort des Jahres: "Nicht postfaktisch ist der Haushalt des Landkreises für 2017, sondern stabil, solide und zukunftsorientiert." Sammiller zufolge steht der Haushalt auf einem "festen, nachhaltigen Fundament". Er stelle fest, dass "dieser Haushalt mit Mut priorisiert und mit Weitblick stabilisiert".

Willi Reinbold (ÖDP) signalisierte die Zustimmung zum Haushalt, weil man so "zu unserer Verantwortung für unsere Bürger" stehe. Reinbold hob, wie auch die Vertreter der anderen Fraktionen, Eckpunkte hervor, auf die man auch für die Zukunft baue. Dazu zähle die beschlossene Holzständerbauweise für das Dienstleistungszentrum in Lenting. "Ähnliche Bauweisen" wünsche man sich für den weiteren Ausbau der Berufsschule und das neue Verwaltungsgebäude an der Gemmingenstraße in Eichstätt.

Für FW-Sprecher Anton Haunsberger zeigte sich die "solide und vorausschauende Arbeitsweise" des Landkreises. Er lobte die "sparsame und wirtschaftliche Haushaltsführung" sowie einen "konsequenten Verzicht auf den Ausbau freiwilliger Leistungen". Die Fülle der Aufgaben, denen sich der Landkreis in den kommenden Jahren gegenübersehe, könne man nur im Miteinander gestalten: "Lassen Sie uns das auf den Weg bringen."

Klaus Bittlmayer (Grüne) drückte seine Sorge über den wachsenden Schwerlastverkehr aus, der die Kreisstraßen zunehmend belaste: Hier wolle er "an die große Politik appellieren: Der Güterverkehr muss mehr auf die Schiene".

Landrat Anton Knapp indes hatte vor der Abstimmung selbst das letzte Wort und meinte: "Jetzt müssen wir zielstrebig die Investitionen in allen Teilen des Landkreises weitertreiben."