15-Jähriger zu viereinhalb Jahren verurteilt

Nach Amokalarm

20.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:29 Uhr

Memmingen (dk) Das Memminger Landgericht hat den 15-jährigen Schüler, der im Mai 2012 einen Amokalarm an einer Schule ausgelöst hat, heute zu einer viereinhalbjährigen Jugendstrafe verurteilt.

Am 22. Mai vergangenen Jahres hatte der Junge mit den Waffen seines Vaters erst an seiner Schule, dann auf einem Sportplatz in Memmingen mehrere Schüsse abgegeben. Seine 13-jährige Ex-Freundin, die er erschießen wollte, hatte sich im Eingangsbereich der Schulmensa versteckt, nachdem sie einen Schuss hörte. Am Tag vor der Tat hatte sie die Beziehung mit dem 15-Jährigen beendet. Der Achtklässler hatte auch Mitschüler mit einer Waffe bedroht.
 
Die Staatsanwaltschaft hatte fünf Jahre Jugendstrafe für ihn gefordert und war von einem geplanten Amoklauf überzeugt. Sie ging von versuchtem Totschlag in sechs Fällen aus. Die Verteidigerin hatte nach Aussagen eines Justizsprechers auf versuchte gefährliche Körperverletzung in vier Fällen plädiert, sie forderte "nicht mehr als vier Jahre Jugendstrafe". Das Landgericht Memmingen verurteilte den Schüler schließlich wegen versuchten Totschlags in vier Fällen.  

In der nichtöffentlichen Verhandlung gab der 15-Jährige als Motiv Liebeskummer an. Er entschuldigte sich bei allen Beteiligten.