Gaimersheim
1294 Unterschriften überreicht

Sechs Gaimersheimer geben mit Listen Forderung nach mehr Sicherheit Nachdruck

20.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr
Einen dicken Packen mit Unterschriften „für ein sicheres Gaimersheim“ nahm Bürgermeisterin Andrea Mickel entgegen. −Foto: Schmidl

Gaimersheim (DK) Die sechs Gaimersheimer, die nach der Vergewaltigung einer 33-Jährigen die Unterschriftenaktion „Für ein sicheres Gaimersheim“ gestartet haben (wir berichteten), haben gestern an Bürgermeisterin Andrea Mickel Listen mit knapp 1300 Unterschriften übergeben.

„Es geht uns rein um unsere Sicherheit“, sagte ein Mann aus der Sechsergruppe, die aus Angst vor möglichen Drohungen weiterhin anonym bleiben will, bei der Übergabe. Und er fügte an, dass man zudem mit der Aktion dem Vergewaltigungsopfer sein Mitgefühl ausdrücken wolle, worüber sich die Frau, die inzwischen mit ihnen Kontakt aufgenommen habe, „sehr gefreut“ habe.

„Wir gehen jetzt mit einem komischen Gefühl auf die Straße“, sagten die Mitglieder der aus vier Frauen und zwei Männern bestehenden Gruppe. Sie betonten außerdem, dass sie (wie offenbar einige vermuteten) mit der Mahnwache am vergangenen Wochenende am Marktplatz in Gaimersheim – laut Mickel eine zwar schöne, aber nicht angemeldete Veranstaltung – nichts zu tun hätten, außer dass sie daran teilgenommen hätten.

Auch Bürgermeisterin Mickel meinte, es sei „eine gewisse Verunsicherung da, wenn eine so schlimme Tat so nahe geschehen ist“. Deshalb hatte sie auch Verständnis für die meisten der Forderungen der Gruppe und sah sie als „Ansporn“. So sagte sie, die Marktgemeinde überlege ohnehin, Plätze mit Kameras zu überwachen und hellere Lichtquellen einzusetzen. Man wolle zudem die Bevölkerung zu mehr Aufmerksamkeit aufrufen und verstärkt auf Sicherheitswachten bauen. Außerdem wies die Rathauschefin darauf hin, dass schon seit einigen Jahren Hundestaffeln eingesetzt würden.

„Deutlich Abstand nehmen“ wollte Mickel dagegen von Bürgerwehren (was allerdings auch keine Forderung der Unterschriftensammler war), und auch von einer von der Sechsergruppe geforderten Bürgerversammlung mit Schwerpunkt „Sicherheit“ zeigte sie sich nicht begeistert. Denn ihrer Meinung nach könnte bei einer Bürgerversammlung „ein so wichtiges Thema leicht ins Negative gezogen werden“. Sie selber schlug der Gruppe umgekehrt einen runden Tisch vor, an dem neben den sechs Gaimersheimern etwa auch einige Gemeinderatsmitglieder und ein Polizeivertreter teilnehmen könnten.

Als nächsten Schritt wird die Bürgermeisterin aber mit ihrem Gemeinderat über den Packen mit exakt 1294 Unterschriften sprechen und dann überlegen, welche der Maßnahmen sich auch kurzfristig umsetzen lassen. Dabei könnte es durchaus auch schon um konkrete Standorte für die Installation von Überwachungskameras gehen. Mickel sagte aber auch gleich: „Wir werden es bis zum Volksfest nicht hinbekommen.“ Das findet in Gaimersheim in rund vier Wochen statt. Allerdings seien die Sicherheitsvorkehrungen während der vier Festtage auf dem Volksfestplatz und rund um das Gelände ohnehin deutlich erhöht.