Manching
1233 Stunden in der Luft

Motorsegler Dietmar "Muckl" Gebauer feiert 80. Geburtstag und denkt nicht ans Aufhören

26.06.2013 | Stand 02.12.2020, 23:58 Uhr

Dietmar Gebauer (mit der Hand am Propeller) und einige Mitglieder der Sportfluggruppe - Foto: Schalles

Manching (DK) Nun ist Dietmar Gebauer schon 80 Jahre. Aber dennoch will er so bald wie möglich wieder in die Luft gehen. Denn das Gründungsmitglied der Manchinger Sportfluggruppe ist nach wie vor begeisterter Motorsegler. „Sein“ Flugzeug trägt seinen Namen: die SF25C heiß „Muckl“.

Dabei gehört der Motorsegler dem Verein. Aber „Muckl“ kümmert sich um ihn. „Ich bin für die Wartung verantwortlich“, erzählt der jung gebliebene 80-Jährige. „Ölwechsel, Kerzen, Ventile, Vergaser.“ Alles kontrolliert er. Und das zur Zufriedenheit des TÜV. „Wenn der Prüfer kommt, wird dem „Muckl“ stets ein fantastischer Zustand attestiert“, weiß der Vereinsvorsitzende Günther Philipp. Die Lizenz, dass er den Motorsegler warten darf, besitzt er natürlich auch.

Gebauer kam zu seinem Spitznamen in längst vergangener Zeit. Damals in den 60er-Jahren, als er noch in Oberpfaffenhofen bei der Flugversuchstechnik arbeitete, trug er nach Testflügen die Kassetten mit den aufgezeichneten Daten der Messschreiber links und rechts unterm Arm zum Auswerten. „Und dann haben die Mechaniker irgendwann zu mir gesagt, da kommt er wieder, der Kassetten-Muckl“, lacht Gebauer. „Muckl“ ist ihm geblieben. Und jeder im Verein ruft ihn auch so.

An seinem Geburtstag vor wenigen Tagen öfters als sonst. Da wurde im Vereinsheim auf dem Gelände der WTD 61 gefeiert. „Muckl“ war aus Ottobrunn gekommen, wohin er von Manching gezogen war, als er in Rente gegangen war. „Ich bin fast jedes Wochenende hier“, gibt Gebauer zu.

Zur Fliegerei kam er 1968. Zuerst war er Segelflieger, dann Motorsegler. Vor 15 Jahren gab er das Segelfliegen auf. Der „Muckl“ ist er dagegen treu geblieben. „Da kann ich ja auch den Motor ausmachen und segeln“, erklärt Gebauer. Inzwischen hat er „über 1000 Stunden“ auf dem Buckel. Auf Nachfrage präzisiert er die Auskunft nach einem Blick in sein kleines blaues Büchlein: „Exakt 1233 Stunden und 40 Minuten sind es.“ Gebauer führt genau Buch. Und er ist optimistisch, dass der nächste Arztbesuch das Ergebnis der vergangenen Jahre mit sich bringt: „Flugtauglich“.

Ans Aufhören denkt er noch lange nicht. Pausieren muss er zurzeit dennoch: Denn die Cockpitscheibe der SF25C ist defekt, muss repariert werden. Zu lange darf die Wartezeit aber nicht dauern, denn „nach 90 Tagen ohne Flug muss man einen Check mit einem Fluglehrer absolvieren“, weiß Gebauer. Und das braucht der 80-Jährige nach über 1233 Flugstunden in 45 Jahren nicht wirklich.