Geisenfeld
1200 Euro "kommen da an, wo sie gebraucht werden"

01.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:13 Uhr

Mit Ganzkörpereinsatz animierten Maggies Moderne und deren Leiterin, Margit Mooser, das Publikum, sich von der afrikanischen Freude an der Bewegung anstecken zu lassen. - Foto: Zurek

Geisenfeld (zur) Gut gelaunt, voller Elan und musikalisch in Bestform präsentierten sich die Sänger und Sängerinnen von Maggies Moderne unter der Leitung von Margit Mooser am Sonntag in der Stadtpfarrkirche bei ihrem Benefizkonzert zugunsten der Haiti-Kinderhilfe.

Von traditionell deutschem Liedgut über jazzig angehauchte Psalmvertonungen bis zu lebensfrohen afrikanischen Rhythmen brachten sie jede Menge Schmankerl aus ihrem Repertoire zu Gehör.

Sanft und gefühlvoll eröffnete das Ensemble mit Gerold Engelharts "Nacht fällt hernieder" ein Konzert, das ganz dem Thema "Hoffnung" gewidmet war. Hoffnung für die Kinder Haitis, die an Körper und Seele schwer verletzt, dringend Hilfe brauchen. Gut 1200 Euro waren für sie am Ende des Abends im Spendentopf gelandet.

Als Vertreterin des Vereins "Haiti Kinderhilfe" dankte Ortrud Wirt Publikum und Interpreten für ihr Engagement und die Solidarität mit den Schwachen. Sie sicherte zu, dass jede Spende "zu Hundert Prozent" dort ankomme, wo sie gebraucht werde.

Mit nachdenklichen, christlich geprägten Zwischentexten, verlieh Gabi Schlotter dem vom biblischen Geist der Zuversicht durchdrungenen ersten Teil des Programmes zusätzlich Tiefe. Der Chor indes interpretierte feinsinnig die jeweiligen Nuancen der gewählten Stücke, die vom frech akzentuierten "Just here in my little world" über ein swingendes "Jubilate" mit hellem Sopransolo bis zum volltönenden Wunsch nach himmlischem Frieden in "Shine my candlelight" reichten. Die kontrastreiche Dynamik im originell arrangierten Gospelklassiker "Let my people go" gehörte hier ebenso wie das Negro-Spiritual "Soon and very soon" zu den Höhepunkten.

Unter dem Motto "Bayern meets Africa" begegneten sich im Anschluss Hubert von Goisern und Zulu-Traditionals. Melancholisch sehnsuchtsvoll der eine, voll purer Lebenslust die anderen. Und weil ohne Trommeln im Kontinent des "Königs der Löwen" gar nichts geht, unterstrich Thomas Thunig an den Bongas den Ethno-Sound. Schon das Begrüßungslied "Molweni" brachte die Sonne Afrikas in die stürmische Hallertau, das folgende "Sesithi bonga" steckte mit unerschütterlicher Daseinfreude an. Dank Evi Reichl und Barbara Oelker, die mit fast "schwarzer" Stimme als Sopransolisten glänzten, geriet der Aufruf gegen Intoleranz und für mehr Menschlichkeit in "Thula Sizwe" zum Gänsehauterlebnis.

Ausgelassen klatschten die Zuschauer mit und man konnte auch die Füße unter den Kirchenbänken stampfen hören – den Mut, sich den Rhythmen tanzend hinzugeben, hatten jedoch nur wenige. Obwohl der Chor vor Elan sprühend mit Ganzkörpereinsatz beispielhaft voranging und Gustl Fink einleitend dazu ermuntert hatte, sich von der afrikanischen Freude an der Bewegung inspirieren zu lassen.

Ihrer Begeisterung verliehen die rund 120 Besucher dafür umso stärker mit anhaltendem Applaus Ausdruck. Erst nach drei Zugaben ließen sie "Maggies Moderne" von rhythmischem Klatschen begleitet, abtreten.