Wellheim (mpp) Die Wellheimerin Anna Hochhäuser wurde am 3. Dezember 101 Jahren in Bron bei Brix (Mähren) geboren. Zum 101. kamen nun zahlreiche Besucher in das kleine Haus an der Neuburger Straße in Wellheim, in dem sie wohnt und sich auch selbst versorgt, wenn auch Enkel und eine befreundete Nachbarfamilie ein Auge auf ihr Wohlergehen haben. Zu den Gratulanten zählten die stellvertretende Landrätin Tanja Schorer-Dremel und der zweite Bürgermeister Reinhold Bauch.
Ganz in der Nähe wohnt die rüstige Schwester der Jubilarin, die 2011 ihren Hundertsten feiern kann. Wenn die beiden Frauen ins Erzählen kommen, werden 100 Jahre Geschichte lebendig. Wie Anna Hochhäuser oft betont, haben beide viel Schweres mitgemacht, jedoch den Humor nicht verloren. Selbst Kindheitserinnerungen werden noch ausführlich erzählt – wie sie zum Beispiel in einem vereisten Weiher eingebrochen war oder der Mutter bei der Heimarbeit geholfen hat.
1933 hat Anna geheiratet, ihr 1943 eingezogener Mann Karl kam als Spätheimkehrer krank aus russischer Gefangenschaft; fand als Busfahrer Arbeit und starb 1972 mit 64 Jahren. Zwei Weltkriege haben das Leben der Familie geprägt; Brix war als Industriestandort oft Bombenangriffen ausgesetzt.
1945 erfolgte die Vertreibung aus der Heimat und wie viele Flüchtlinge aus dem Sudetenland gelangte die Familie über Eichstätt nach Wellheim. Anna fand hier Beschäftigung im Forst, in der Landwirtschaft und als Näherin bei der damals in Wellheim ansässigen Schuhfabrik.
Der Sohn der Jubilarin starb 1996 mit 46 Jahren; vier Enkel und acht Urenkel sind bei der Oma und Uroma immer wieder gern zu Besuch.
