Ingolstadt
"100 Journalisten können exklusiv Fragen stellen"

Unternehmenssprecherinnen Lisa Niermann und Lena Bösch über die Vorbereitungen zur digitalen Audi-Jahrespressekonferenz

17.03.2021 | Stand 21.03.2021, 3:33 Uhr
Am Bühnensetting der Audi-Jahrespressekonferenz bereiten sich die Pressesprecherinnen Lisa Niermann (rechts) und Lena Bösch auf die Veranstaltung vor, die heuer komplett digital abläuft. −Foto: Audi AG

Ingolstadt - Wie nüchtern sich das anhört: Bilanzpressekonferenz.

Doch jahrelang war die Bilanzpressekonferenz der Audi AG, die regelmäßig im März über die Bühne geht, fast schon ein Fest. Reporter aus aller Welt kamen nach Ingolstadt, um darüber berichten zu können, wie sich der Premium-Autobauer im vergangenen Jahr entwickelt hatte und was im laufenden Jahr alles ansteht. Ingolstadt stand an diesem Tag im Blitzlichtgewitter der Weltöffentlichkeit.

Ein Schatten fiel 2017 über die Jahres-PK, als am Tag der Veranstaltung die Staatsanwaltschaft im Zuge des Dieselskandals an der Ettinger Straße vorfuhr und Büros durchsuchte. Doch der große Bruch kam erst im vergangenen Jahr mit Corona. Die Bilanz-PK fiel komplett aus. Heuer findet sie zwar statt - aber rein digital. Alles anders.

Wir haben darüber kurz mit Lisa Niermann (Pressesprecherin für Finanz und IT) und Lena Bösch (Pressesprecherin für Finanz und Recht) gesprochen. Die beiden organisieren federführend die Bilanzpressekonferenz an diesem Donnerstag.

Frau Niermann, Frau Bösch, Sie organisieren die Audi-Jahres-PK. Normalerweise ist das ja fast ein kleines Fest mit Gästen aus aller Welt. Heuer läuft Corona-bedingt alles virtuell statt. Sind Sie deshalb etwas melancholisch gestimmt?
Lena Bösch: Wir steuern das wohl wichtigste Jahresereignis der Unternehmenskommunikation und sind gespannt und neugierig, wie das digitale Konzept aufgehen wird. Wir bauen natürlich auf den Erfahrungen des letzten Jahres auf. Auch da hat die Corona-Pandemie bereits eine Rolle gespielt. Unser Event-Team hat in diesem Jahr wieder hervorragende Arbeit geleistet und beste Voraussetzungen geschaffen. Die Halle B im GVZ wurde entsprechend eingerüstet und mit modernster Bild- und Ton-Technik für eine digitale Konferenz ausgestattet. Wir haben ein modernes und multimediales Konzept entwickelt. Zum Beispiel gibt es verschiedene Räume für virtuelle Interviews und Roundtables mit nationalen und internationalen Medienvertretern. Außerdem gibt es Dolmetscherkabinen und Büros, in denen Expertenteams der Geschäftsbereiche die Fragen der Medien aufbereiten. Insgesamt haben so rund 100 Journalisten und Journalistinnen Gelegenheit, dem Vorstandsteam exklusiv Fragen zu stellen.

Wie waren die Vorbereitungen? Was alles einfacher, schwieriger - oder wie immer, nur anders?
Lisa Niermann: Das Umdenken in eine komplett digitale Welt war eine große Herausforderung, die auch die Zusammenarbeit zwischen uns im Projektteam geprägt hat. Besonders komplex war es, ein ausgefeiltes Hygienekonzept zu entwickeln. Das war die Grundvoraussetzung für die Veranstaltung. Alle Beteiligten vor Ort müssen sich einem Corona-Test unterziehen. Vorher darf niemand die Halle betreten. Auf der Veranstaltungsfläche gibt es zahlreiche Vorgaben: Wir müssen Masken tragen, regelmäßig Hände und Tische desinfizieren, Abstand halten. Was wir jetzt schon festhalten können: Wir sind froh, dass wir so ein tolles Team im Hintergrund haben, das jedes Jahr aufs Neue kreative Ideen und Höchstleistung bringt - und das zählt am Ende.
Was war dabei das ungewöhnlichste Problem, das Sie meistern mussten?
Bösch: Jede Großveranstaltung ist eine Herausforderung. Jedes Detail muss stimmen. Nichts darf dem Zufall überlassen werden. Noch dazu sind digitale Formate etwas Besonderes für uns - auch wenn wir natürlich auf viele Erfahrungen aus den letzten Monaten zurückgreifen können. Für die diesjährige Jahrespressekonferenz leisten wir echte Pionierarbeit. Das ist total spannend, auch wenn wir sehr gerne wieder hier in Ingolstadt im Audi-Stammwerk die Journalisten willkommen heißen würden. Der persönliche Austausch fehlt uns sehr.

Wenn alles glatt über die Bühne gegangen ist: Gibt es dann ein kleines Ritual zur Selbstbelohnung? Ein Glas Sekt? Ein heißes Bad? Oder doch eine Tafel Schokolade?
Niermann: Es wird uns sicher ein großer Stein vom Herzen fallen, wenn alles gut gelaufen ist. Ob das nun die Tafel Schokolade sein wird oder ein Glas Sekt als Belohnung - natürlich auf Corona-Distanz: Das entscheiden wir spontan. Und wir wissen ja: Nach der Jahrespressekonferenz ist vor der Jahrespressekonferenz. Das Rad dreht sich weiter.

DKDie Fragen stellte Markus Schwarz.