Pfaffenhofen (DK) 100 Euro Startguthaben soll jedes Kind bekommen, das im Landkreis Pfaffenhofen zur Welt kommt und auch dort wohnt, wenn es nach der parteilosen Kreisrätin Gudrun Eberle geht.
Darüber solle der Kreistag abstimmen, ausgehend vom Beschluss, den Landkreis familienfreundlicher zu machen. „Über diesen Betrag können die Eltern ab dem Zeitpunkt der Einschulung verfügen, um den Start in die Ausbildung zu erleichtern und zu unterstützen“, sagt Eberle. „Das Bildungssparbuch wäre eine Investition in Bildung und Ausbildung der Nachwuchskräfte von morgen. Es wäre Ausdruck einer Wertschätzung von jungen Familien mit Kindern, die über ein Lippenbekenntnis hinausgehen würde.“
Bei den rund 1000 Kindern, die durchschnittlich pro Jahr im Landkreis geboren werden, würde das Startkapital laut Eberles Berechnung einem Betrag von etwa 100 000 Euro jährlich entsprechen, was gerade einmal ein Tausendstel des Jahres-Kreishaushalts von 100 Millionen Euro sei. „Das uns vorliegende seniorenpolitische Gesamtkonzept besagt, dass im Jahr 2030 jeder dritte Landkreisbürger über 60 Jahre alt sein wird. Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist es besonders wichtig, junge Familien zu fördern und für sie Anreize zu schaffen, ihren Lebensmittelpunkt im Landkreis Pfaffenhofen zu wählen“, erklärt Eberle. Auf diese Weise könne gewährleistet werden, dass beispielsweise der kostenintensive Bau von Kindertagesstätten nachhaltig, auch über 2030 hinaus, seinen Sinn erfüllen könne. Außerdem ginge dies nach Meinung Eberles mit einer Stärkung der Geburtshilfestation der Ilmtalklinik und einer positiven Außenwirkung des Landkreises einher.
Und auch den Babynahrungshersteller Hipp will Eberle ins Boot holen. „Hipp, der über 50 Prozent der Anteile des Babynahrungsmarktes hält, könnte als Kooperationspartner des Landkreises auftreten“, sagt Eberle.
