Ingolstadt
10 000 Kerzen für einen guten Zweck

An diesem Wochenende veranstaltet die Lebenshilfe Ingolstadt wieder ihren Weihnachtsbasar

29.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:21 Uhr

Über 300 Adventskränze und Gestecke haben die Frauen zwei Wochen lang täglich für den Weihnachtsbasar der Lebenshilfe am Wochenende hergestellt. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Die Käsekerzen haben es ihm angetan. Die mache er am liebsten, sagt Jörg Palmann. Und Fackeln. Für die müsse man sehr geschickt sein. Dann zieht der junge, geistig behinderte Mann, der seit zehn Jahren in der Lebenshilfe Ingolstadt betreut wird und dort arbeitet, einen Docht in die Form für eine Stumpfkerze ein und fixiert ihn mit der Zentriernadel.

An diesem Samstag und Sonntag, wenn die Lebenshilfe-Werkstätten Am Franziskanerwasser zum Weihnachtsbasar mit Tag der offenen Tür einladen, können sich Kinder und Erwachsene mit den so vorbereiteten Formen im Herstellen von eigenen Kerzen probieren. Auch von Käsekerzen. Dann wird Gruppenleiter Uwe Makarenko den Besuchern auch verraten, wie man den sattgelben und lustig dekorierten Wachskerzen mithilfe von Eisstücken ihr käsetypisches Aussehen verleiht.

Wie eigentlich alle der gut 10 000 Kerzen, die in den letzten Wochen in der Kerzenwerkstatt der Lebenshilfe gegossen und gezogen wurden, erscheinen sie zum Abbrennen fast zu schade. Denn der Betrachter erkennt sofort, mit wie viel Hingabe zum Detail diese Vorboten der Weihnachtszeit entstanden sind: Hier schimmern Kaffeebohnen durch das weiße Wachs hindurch, dort verleiht eine dezente Marmorierung den Kerzen ein besonders filigranes Aussehen. „Wir haben dieses Jahr insgesamt drei Tonnen Wachs verarbeitet“, berichtet Makarenko. Die Kerzen können dieses Wochenende von den Besuchern des Weihnachtsbasars natürlich gekauft werden. Genauso wie die zahlreichen Adventskränze und Weihnachtsgestecke, die in den vergangenen zwei Wochen in der Gärtnerei der Lebenshilfe entstanden sind.

Evelyn Perzlmaier ist schon seit drei Jahren mit dabei: „Mir gefällt es, gemeinsam mit anderen etwas zu gestalten.“ Zwischen einer Viertel- und einer Dreiviertelstunde Zeit benötigt sie für das Anfertigen eines Gestecks. Pro Tag haben die fleißigen Frauen über 300 Produkte hergestellt. Nicht alle für den Basar. Denn vieles wird tagsüber gleich direkt in der Gärtnerei verkauft.

„Wir arbeiten hier mit Power“, sagt Marianne Preisler. „Es sind zwar zwei harte Wochen, aber es ist einfach toll!“ Eine Frau, Familienangehörige eines von der Lebenshilfe betreuten Mannes, nehme sich sogar jedes Jahr extra Urlaub, um mitmachen zu können. „Es ist wie ein Virus“, so Preisler. „Aber alle sind auch froh, wenn es wieder vorbei ist“, räumt Willi Engel, Verwaltungsleiter der Lebenshilfe, ein. Jetzt freut er sich heute und morgen erst einmal auf zahlreiche Gäste und ein buntes Programm: „Neben Führungen durchs Haus und dem Weihnachtsverkauf, dessen Erlös der Lebenshilfe zugute kommt, gibt es für die Besucher ein Quiz, eine Tombola, Angebote wie Basteln mit Wolle, ein Wasserballett, Tanzaufführungen, Kaffee und Kuchen und vieles mehr.“

Der Weihnachtsbasar der Lebenshilfe Am Franziskanerwasser 22 ist am Samstag von 10 bis 17 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet.