Eichstätt
10 000 Euro für Schwarzwildreduktion

Auf Bitte des Landwirtschaftsministeriums: Trichinenschaugebühr gesenkt – Skepsis bei Grünen

03.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Eichstätt (smo) Die massiven Schwarzwildbestände machen auch im Landkreis Eichstätt zunehmend Probleme. Landwirte beklagen Ertragsverluste, es gibt immer wieder – teils schwere – Unfälle mit Wildschweinen und außerdem besteht das Risiko von Tierseuchen.

In den zurückliegenden Jahren sind durchschnittlich 2165 Wildschweine, davon 941 Frischlinge, erlegt worden, wie Kreiskämmerer Thomas Netter in der Sitzung des Kreisausschusses erläuterte. Das bayerische Landwirtschaftsministerium hatte sich vor einiger Zeit an die Landkreise gewandt und um Mithilfe bei der Reduktion der Schwarzwildbestände gebeten. Das sollte über die Senkung der Trichinengebühren bei Frischlingen auf bis zu zwei Euro geschehen (im Kreis derzeit sechs Euro). Wie Netter vorrechnete, müsste man gut 4000 Euro für diese Maßnahme einplanen. Man erwarte allerdings jetzt eine verstärkte Bejagung. Deshalb: „Wir gehen davon aus, dass die Zahl der erlegten Frischlinge steigt“, so Netter. Deswegen wolle man für 2015 und 2017 jeweils 5000 Euro und für 2016 10 000 Euro zur Verfügung stellen. Dieser Vorschlag passierte einstimmig den Kreisausschuss.

Albert Dirsch (Grüne) war aber skeptisch: „Da wird keine Wildsau mehr geschossen.“ Vielmehr sei der exzessive Maisanbau schuld an der hohen Schwarzwildpopulation. „Wir können keine Abschussprämien geben oder den Landwirten Förderungen zur Verfügung stellen, wenn sie keinen Mais mehr anbauen.“