1. FC Nürnberg empfängt RB Leipzig: Auf Sebastian Kerk ist seit einigen Wochen Verlass - Patrick Erras erleidet Kreuzbandriss

17.03.2016 | Stand 06.12.2018, 12:47 Uhr

Nürnberg (DK) Der 1. FC Nürnberg empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) RB Leipzig zum Gipfeltreffen in der zweiten Bundesliga. Verlass war zuletzt vor allem auf Mittelfeldspieler Sebastian Kerk. Mit Patrick Erras fehlt dem Club nun aber ein Leistungsträger mehrere Monate.

Der 21-jährige Sebastian Kerk hat ein schweres Jahr hinter sich: Schmerzen an der Leiste verhinderten, dass die Leihgabe vom SC Freiburg zu Beginn der Saison richtig durchstarten konnte. Die lange Verletzungszeit hat Kerk aber nicht zum Pessimisten werden lassen. „Nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch“, sagt er. „Und jetzt bin ich richtig fit für die Rückrunde. Ich werde für den Endspurt alle Körner geben.“ Seit der Winterpause empfiehlt sich der Jungspund durch seine kämpferischen Leistungen und seine gefährlichen Standards.

 Doch während die Stimmungslage bei Kerk derzeit kaum besser sein könnte, erlebte Patrick Erras am Donnerstag einen bitteren Rückschlag. Der defensive Mittelfeldspieler riss sich im Training das Kreuzband im rechten Knie und fehlt den Franken damit mehrere Monate" domain="www.donaukurier.de" target="_blank"%>. Der 21-Jährige erzielte in 16 Liga-Partien fünf Tore für den Club und nimmt im Mittelfeld eine Schlüsselrolle ein – ähnlich wie Kerk im offensiven Mittelfeld.

Nach dem Weggang von Alessandro Schöpf zu Schalke 04 fragte man sich am Valznerweiher, wie man die vakante Position auf der rechten Seite im Mittelfeld besetzen könnte. Neuzugang Zoltán Stieber vom HSV konnte bisher nicht überzeugen. Ihm fehle einfach die Spielpraxis, sagt Nürnbergs Trainer René Weiler. Sebastian Kerk und Kevin Möhwald bewiesen dafür umso mehr, dass sie bereit sind. Nun hat Weiler sogar die Qual der Wahl: Denn beide arbeiten solide, sind aber unterschiedliche Spielertypen. Kerk geht oft in die Offensive, Möhwald ist im Zweikampf der Robustere. In den vergangenen Spielen war der ein Jahr jüngere Kerk Möhwald aber eine Nasenspitze voraus. Seit dem Derby stand der 21-Jährige jedes Mal in der Startformation der Franken.

Welchen Anteil Kerk am Erfolg der seit 16 Spielen ungeschlagenen Franken trägt, will er nicht in Worten fassen. „Das müssen andere bewerten“, sagt der Linksfuß. „Ich versuche einfach, jedes Mal alles für die Mannschaft zu geben.“ Die Teamkollegen sehen das anscheinend genauso, denn als Erfolgsrezept für die positiven letzten Wochen beim Club nennt Kerk den großen Zusammenhalt in der Mannschaft. „Jeder kämpft im Moment für jeden.“ Alles diene dem Ziel, Platz 3 der Liga zu festigen. „Davon lassen wir uns nicht abbringen.“

Diese kämpferische Einstellung werden die Franken auch an diesem Sonntag (Anstoß 13.30 Uhr) brauchen: Denn Spitzenreiter RB Leipzig ist zu Gast im Grundig-Stadion. Platz 1 und 3 trennen sechs Punkte. Für den Club wäre demnach ein Sieg gegen die Sachsen ein weiterer Schritt in Richtung Aufstieg und die Konkurrenz bliebe in Reichweite. „Welcher Fußballer hätte nicht Bock, bei dieser Kulisse Fußball zu spielen?“, fragt Kerk. „Dafür arbeitet man Tag für Tag. Solche Spiele sind der Hammer.“

 

Kerk: "Wir wollen eine Duftmarke hinterlassen"



Die Partie ist aber nicht nur wegen der Punkte für den Club so interessant: Es wird spannend, wie sich der 1. FC Nürnberg gegen die effektiven Leipziger schlägt. In den letzten zehn Spielen holte die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick 24 Zähler. „Über die Qualität von Leipzig braucht man nicht sprechen“, resümiert Kerk. „Individuell sind die Sachsen super aufgestellt. Es wird also ein spannender Kampf. Allerdings ist Leipzig im Konterspiel anfällig.“ Kerk verspricht: Man habe sich das eine oder andere für Sonntag überlegt. Sicher sei: „Gerade zu Beginn wollen wir Gas geben und den Gegner beeindrucken. Wir möchten eine Duftmarke hinterlassen.“

Im Tor der Sachsen kommt es am Sonntag zu einem Wechsel: Der nach einer Schulterverletzung genesene Leipziger Stammtorhüter Fabio Coltorti wird aller Voraussicht ins Tor zurückkehren. Zudem muss auf der anderen Seite Trainer Weiler in der Abwehr umbauen: Innenverteidiger Dave Bulthuis ist gelbgesperrt. Für ihn dürfte der norwegische Nationalspieler Even Hovland spielen.