Eichstätt
1:0-Sieg beim Titelanwärter

Regionalliga: VfB Eichstätt holt bei Aufstiegskandidat SV Türkgücü München ersten Auswärtserfolg der Saison

15.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:35 Uhr
Siegtorschütze: Atdhedon Lushi (rechts) erzielte für den VfB in München den Treffer des Tages. −Foto: Traub

Eichstätt (PK) Für eine faustdicke Überraschung sorgte der VfB Eichstätt am elften Spieltag in der Regionalliga Bayern.

Die Eichstätter gewannen bei Aufstiegsanwärter SV Türkgücü München durch einen Treffer von Atdhedon Lushi (69.) mit 1:0 (0:0). Einziger Wermutstropfen war der Platzverweis für Dominik Wolfsteiner ( 89. Minute).

In dieser Spielzeit konnte Türkgücü bisher alle fünf Heimspiele für sich entscheiden. Dass ausgerechnet die Elf von Trainer Markus Mattes diese Serie knacken würde, war nach zuletzt vier sieglosen Spielen (davon aber drei Unentschieden) nicht unbedingt zu erwarten. Ein enttäuschter Reiner Maurer, Trainer der Münchener, fand nach dem Spiel klare Worte: "Meine Mannschaft hat schlecht gespielt. Nur eine klare Chance in einem Spiel ist zu wenig, auch wenn wir wussten, dass Eichstätt in der Defensive sehr gut organisiert ist. Der Sieg für den Gegner ist nicht unverdient. "

Mattes konnte sich darüber freuen, dass sein Plan aufgegangen war: "Wir sind sehr zufrieden mit den drei Punkten und unserer Leistung. Wir haben keine Räume angeboten und so gut wie nichts zugelassen. "

Nach der 0:1-Heimniederlage gegen die SpVgg Bayreuth hatte der VfB-Trainer vier personelle Änderungen vorgenommen. Dominik Wolfsteiner kehrte für den verletzten Sebastian Graßl auf seine angestammte Position in der Viererkette zurück und Lucas Schraufstetter stand neben Benjamin Schmidramsl in der Innenverteidigung. Im Mittelfeld kam Jakob Zitzelsberger von Beginn an zum Einsatz, und nach vier Wochen Verletzungspause war der Dürnzhausener Philipp Federl etwas früher als gedacht wieder Taktgeber im Mittelfeld. Für Julian Kügel begann der zuletzt fehlende Lushi in der Offensive. Die taktische Ausrichtung war klar: Früh Stören, griffig in den Zweikämpfen sein und nicht die Ordnung verlieren - so die Vorgabe von Mattes.

Die ersten Torraumszenen gehörten den Gastgebern. In der siebten Minute verzog Furkan Kircicek in aussichtsreicher Position, und wenig später war Torhüter Felix Junghan auf dem Posten, als er einen Schuss von Marco Holz aus 16 Metern Torentfernung sicher entschärfen konnte. Der VfB blieb stabil und versuchte immer wieder, kleine Nadelstiche zu setzen. In der 23. Minute dann ein Angriff, der eigentlich das 0:1 hätte bringen müssen. Zuerst vergab Lushi nach Zuspiel von Jakob Zitzelsberger aus zwei Metern, den Abpraller setzte Zitzelsberger dann aus einem Meter Torentfernung an den Pfosten.

Der VfB blieb seiner Linie treu und stand auch nach dem Seitenwechsel sehr kompakt. Die Gastgeber erhöhten das Tempo, doch in Strafraumnähe war meist Endstation. In der 59. Minute räumte der völlig abgemeldete Acht-Tore-Mann Patrick Hasenhüttl für den 21-jähren türkischen Nationalspieler Ilker Yüksel das Feld. Brenzlig wurde es in der Folge aber nur einmal, als Lucas Schraufstetter den VfB bei eine Chance von Lukas Kirsch mit letztem Einsatz vor einem Rückstand bewahrte(64.).

Der VfB überstand auch diese Drangphase und schlug in der 69. Minute mit dem 0:1 durch Lushi eiskalt zu. Vorausgegangen war eine Balleroberung von Federl und Fries auf Höhe der Mittellinie. Das schnelle Umschaltspiel über Fabian Eberle brachte Lushi auf Linksaußen in Ballbesitz. Dessen Zuspiel legte Fries mit der Hacke wieder für Lushi auf und dessen Kracher aus 18 Metern Torentfernung schlug unhaltbar im rechten Eck ein. "Ich habe gar nicht gewusst, dass ?Ati' so scharf und weit schießen kann", kommentierte VfB-Coach Mattes mit einem Schmunzeln. Die Reaktion der Gastgeber blieb weitestgehend aus, die Abwehr des VfB hielt dem Druck stand. In der 86. Minute hatte Christian Heinloth die vorzeitige Entscheidung auf dem Fuß, doch Alexander Sorge kratzte das Leder für seinen bereits geschlagenen Torhüter von der Torlinie. Unnötig spannend machte es dann noch Wolfsteiner, der für ein unspektakuläres Foul an der Mittellinie an Kilian Fischer mit Rot vom Platz gestellt wurde (89.). Aber auch die Nachspielzeit überstand der VfB schadlos.

VfB Eichstätt: Junghan - Wolfsteiner, Schraufstetter, Schmidramsl, Lamprecht - Fries, Federl, Zitzelsberger - Heinloth (90. Istrefi), Eberle (85. Waffler), Lushi (80. Kügel). - Tor: 0:1 Lushi (69.). - Rot: Wolfsteiner (Eichstätt, 89.). - Zuschauer: 386.

Norbert Dengler