0:2-Rückstand aufgeholt

24.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:19 Uhr

Unter Beschuss: ERC-Keeper Dimitri Pätzold (Mitte) hat in dieser Szene Glück, dass der Puck vorbeigeht. Rechts Huskies-Stürmer Manuel Klinge, links ERC-Verteidiger Jakub Ficenec. - Foto: Strotta

Kassel (fis) Nichts wurde es mit drei Punkten in Kassel. Aber der ERC Ingolstadt gewann nach über fünf Jahren bei den Huskies trotzdem wieder einmal ein Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) – wenn auch erst nach Verlängerung. Vor 2388 Zuschauern stand es am Ende 3:2 (0:1, 1:1, 1:0, 1:0).

Von Beginn an traten die Hessen eher auf wie eine Top-8-Mannschaft als wie ein Schlusslicht. Das 1:0 durch Josh Soares (12. Minute) war dann auch mehr als verdient, zu überlegen agierten die Gastgeber, die den ERC im September noch 3:2 besiegt hatten. Joe Motzko hatte in der dritten Minute zwar den Pfosten getroffen, aber die Huskies – vor allem die Reihe mit Soares, Pierre-Luc Sleigher und Derek Damon – heizten den Panthern richtig ein.

Und wenn der ERC Chancen hatte, stand der Kassler Keeper Adam Hauser stets an der richtigen Stelle. Thomas Greilinger, Bob Wren, Tyler Bouck oder auch Motzko scheiterten am glänzend aufgelegten Schlussmann. Seinem Gegenüber stand ERC-Goalie Dimitri Pätzold aber in nichts nach. Auch er war immer zur Stelle, wenn die Huskies schossen, verhinderte mehrfach einen höheren Rückstand.

Nach einer verlängerten ersten Pause – die Verankerung eines Tores war nicht in Ordnung – sorgte Damon für den ersten und zweiten Paukenschlag. Er knallte den Puck zuerst an den Pfosten (21.), ehe er zwei Minuten später das 2:0 markierte. Kurz darauf konnte der ERC 73 Sekunden doppeltes Überzahlspiel nicht nutzen, vor allem, weil Hauser immer wieder klärte. Greilinger, Wren, Rick Girard, Prestin Ryan oder Bruno St. Jacques blieben zweiter Sieger. In der 28. Minute dann der Lohn für die Anstrengungen des ERC: Motzko hatte gerade eine Strafzeit abgesessen, als er das 2:1 erzielte (28.). Nun legten die Panther einen Gang zu und belagerten das Huskies-Tor, konnten aber nicht verhindern, dass Kassel weiter gefährlich blieb. Im nun sehr abwechslungsreichen Match hatten Bouck das 2:2 (32.) und Sleigher das 3:1 (34.) auf dem Schläger. Hauser und Pätzold hatten aber beide Male etwas dagegen.

Im letzten Drittel hatte es lange den Anschein, als müssten die Ingolstädter die Heimreise ohne einen Punkt antreten – bis Girard sich ein Herz nahm und den Puck vor der eigenen blauen Linie schnappte: Nach seinem Alleingang stand es 2:2 (52.). Ingolstadt spielte zu dieser Zeit sogar in Unterzahl. Die rund zehn mitgereisten ERC-Fans waren natürlich aus dem Häuschen. Die schlechteste Defensive der DEL war ein zweites Mal bezwungen.

Nun dominierte der ERC, während Kassel vor allem auf Hauser und gelegentliche Entlastungsangriffe baute. Die waren stets brandgefährlich – Pätzold musste noch zweimal gegen Alex Leavitt (56.) und Hugo Boisvert (57.) klären, ehe es in die Verlängerung ging. Dabei hatte der ERC alles daran gesetzt, das Match in der regulären Spielzeit für sich zu entscheiden. Wren, Greilinger, Bouck und Ficenec hatten mitunter riesige Chancen. Nur zwölf Sekunden dauerte die Nachspielzeit, dann bugsierte Pat Kavanagh den Puck aus dem Gewühl heraus irgendwie ins Tor.