Kanal-Querung fast geschafft
In Untereggersberg wird die neue Abwasserdruckleitung unter der Wasserstraße verlegt

03.05.2024 | Stand 03.05.2024, 18:22 Uhr

Die Bohrungen in Untereggersberg gehen zügig voran. Franz Neumayer von der Strabag AG (v.l.), Planer Herbert Dinauer, Polier Gerald Luger, Bürgermeister Thomas Zehetbauer sowie Philipp Hermann vom Bauamt und Natalie Burger vom Hauptamt beim Ortstermin. Foto: Göthel

Es ist heuer das größte Tiefbauprojekt der Großgemeinde Riedenburg: die Stilllegung der Klärteiche in Untereggersberg, Oberhofen, Deising und Gundlfing und der damit verbundene Anschluss an die städtische Kläranlage. Um das Abwasser aus diesen Riedenburger Ortsteilen zur Kläranlage zu bringen, wird eine rund acht Kilometer lange Abwasserdruckleitung verlegt.

Um im Kanalnetz der Stadt anzukommen, muss die Leitung auch zweimal den Main-Donau-Kanal queren. Wie dieses aufwendige Unterfangen funktioniert, konnte Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) beim Ortstermin mit Franz Neumayer von der Baufirma Strabag und Planer Herbert Dinauer in Untereggersberg beobachten.

Bohrkopf frisst sich durch Erd- und Granitschichten



Rohr um Rohr verschwindet in einer unscheinbaren Grube, die am Ufer des Kanals in Untereggersberg ausgehoben wurde. Unter die Erde befördert sie eine spezielle Bohranlage. Bevor die jeweils 4,5 Meter langen Stangen unter die Erde kommen, bringt Polier Gerald Luger ein Kabel ein. Denn vorne am Bohrkopf, der sich durch Erd- und Granitschichten frisst, befindet sich ein Sensor. Über diesen lässt sich der Bohrkopf präzise steuern, von einem Mitarbeiter, der mit Laptop in einem Bus daneben sitzt. Er kann genau überwachen, wo sich der Bohrkopf gerade befindet, und so sicherstellen, dass der Kanal bei den Bohrungen nicht beschädigt wird.

Das hier angewandte Bauverfahren nennt sich Horizontal-Spülbohrverfahren. Die beschriebene Szene ist der erste Schritt dieses Verfahrens: die Pilotbohrung. Die Bohrung erfolgt unter der Verwendung einer Bohrspülung, die aus einem Wasser-Bentonit-Gemisch besteht. Je nach Untergrund, werden spezielle Zusätze beigegeben. Im nächsten Schritt wird der gebohrte Kanal insgesamt dreimal ausgeweitet, bis das Schutzrohr, in dem das eigentliche Rohr der Abwasserdruckleitung verläuft, eingefügt werden kann.

Umleitung für Radfahrer während weiterer Arbeiten



Auf der Strecke außerhalb der Querungen werden die Leitungsrohre, wie Dinauer berichtet, mit dem sogenannte Pflugverfahren unter die Erde gebracht. Für Radfahrer wird während der Arbeiten eine Umleitung eingerichtet und ausgeschildert, sagt Franz Neumayer von der ausführenden Tiefbaufirma Strabag.

Über die Trasse verteilt, werden außerdem vier Pumpstationen errichtet, die jeweils das Abwasser aus Untereggersberg, Deising, Oberhofen und Gundlfing in die Druckleitung einbringen, erläutert Dinauer. Auf der insgesamt acht Kilometer langen Trasse wird etwa alle 400 Meter ein Kontrollschacht angebracht, über den die Leitung für Überprüfungen zugänglich ist. Bis zum Ende der nächsten Woche soll die Querung des Kanals in Untereggersberg abgeschlossen sein, berichtet Dinauer. Mittels des gleichen Verfahrens muss zu einem späteren Zeitpunkt die Leitung in der Nähe des Agathasees in Haidhof noch einmal unter dem Kanal hindurch, um dann an der Güterlände an das Kanalnetz von Riedenburg angeschlossen zu werden.

Bürgermeister zeigt sich zufrieden



Bürgermeister Thomas Zehetbauer zeigt sich bei der Besichtigung der Baustelle sehr zufrieden: „Alles ist voll im Zeitplan, es geht wirklich gut voran“, fasst er zusammen.