First Reponder in Dollnstein
Lebensretter feiern 20. Geburtstag

05.05.2024 | Stand 05.05.2024, 5:00 Uhr
Manfred Völkl

Das komplette 11-köpfige First Reponder-Team aus Dollnstein mit Franz Mittermeier (3. von links), der die Helfer vor Ort federführend mit begründet hat. Stefan Mittermeier und Alfred Meyer stehen aktuell in der Verantwortung. Foto: Mittermeier

Werner Scherer aus Breitenfurt ist sich sicher, er verdankt sein Leben dem schnellen Eingreifen der First Reponder aus Dollnstein. Als er 2009 einen schweren Hinterwandinfarkt erlitt, waren die freiwilligen Helfer schnell vor Ort und konnten mit den ersten Maßnahmen bis zum Eintreffen des Notarztes die entscheidenden Minuten zu seiner Rettung gewinnen. Als First Responder oder Helfer vor Ort (HVO) bezeichnet man im Rettungswesen Personen, die bei einem medizinischen Notfall die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit basismedizinischen Maßnahmen überbrücken können.

Die Helfer organisieren sich ehrenamtlich in ortsansässigen Gruppen, die oftmals einer Hilfsorganisation oder der örtlichen Feuerwehr angehören, so wie in Dollnstein. Bereits 2003 kam es dort zu Überlegungen eine erweiterte Erste Hilfe bereitzuhalten. Federführend ist hier der ehemalige Kommandant Franz Mittermeier zu erwähnen, der jahrelang die Einsätze und Organisation der First Responder koordinierte.

Zum 1. Mai 2004 nahm der Rettungsdienst seine Arbeit auf. Innerhalb der Feuerwehr war das Interesse groß, so dass mit Hilfe des BRK im Laufe der Zeit eine schlagkräftige Gruppe von insgesamt 18 Personen aufgestellt werden konnte. Zum heurigen 20-jährigen Bestehen zählt die Mannschaft des First Responder 11 Mitglieder. In den Reihen sind zwei Anästhesiepfleger, eine Krankenschwester und zwei Rettungssanitäter – die restlichen Mitglieder sind Rettungsdiensthelfer. Zum Rettungsdiensthelfer kann sich jeder über 18 Jahre ausbilden lassen, der hierfür die persönliche Eignung aufweist. Der BRK bietet hierzu immer wieder Lehrgänge an.

Momentan teilen sich Alfred Meyer und Kommandant Stefan Mittermeier die Organisation der Einrichtung. Die Gemeinde unterstützt die spendenfinanzierten Helfer insoweit, dass sie die Räume des Feuerwehrgerätehauses und den Mannschaftsbus nutzen können. Für Bürgermeister Wolfgang Roßkopf ist das eine Selbstverständlichkeit, ist die Einrichtung doch ein Gewinn für die Gemeinde und hat einigen Dollnsteinern durch das schnelle Eingreifen das Leben gerettet. Laut Stefan Mittermeier klappt die Zusammenarbeit mit der Gemeinde sehr gut. Akzeptanz und Wertschätzung für die Helfer seien sehr groß, was sich auch in der Spendenbereitschaft zeige.

In den 20 Jahren wurden sie zu 2760 Einsätzen gerufen, so auch in die Gemeinden Schernfeld und Mörnsheim mit allen Ortsteilen. Die Helfer werden über Piepser und eine Handy-App von den Notfällen informiert. Die First Responder sind an 7 Tagen rund um die Uhr einsatzbereit. Natürlich wollen alle Beteiligten den Gründungstag mit einer kleinen Feier würdigen, den genauen Tag dafür müssen sie erst noch bestimmen. Mal schauen, was der Dienstplan hergibt.

EK