Erstkommunion
Bewegender Erfahrungsbericht aus Hohenried

20.04.2024 | Stand 20.04.2024, 5:00 Uhr

Erstkommunion in Hohenried: (vorne, v.l.) Pfarrer Roy Augustine, Maximilian Seitz, Josephin Schauer, Sophia Viktoria Weigert, Lea Schweiger, Tobias Lang, Anna Schlagbauer, (hinten, v. l.) Waltraud Schmidl, die Ministranten, Marianne Mair. Foto: Josef Angermeier

Es ist die Zeit der Erstkommunion. An diesem Wochenende sind wieder etliche Termine angesetzt, am Weißen Sonntag, haben auch schon Hunderte katholische Buben ind Mädchen im Schrobenhausener Land die Erste Heilige Kommunion erhalten. Aber wie läuft dieser aufregende Tag überhaupt ab? Ein Erfahrungsbericht aus Hohenried.

Zur Generalprobe hatten sich am Vortag die Kommunionkinder, Eltern, Pfarrer Roy Augustine, Mesnerin Waltraud Schmidl und die Kommunionmutter Marianne Mair in der Kirche in Hohenried zusammengefunden, um die letzten Vorbereitungen für den Erstkommuniongottesdienst am Sonntag auf den Weg zu bringen. Insbesondere wurde der zeremonielle Ablauf der Messfeier nochmals Schritt für Schritt mit den Kindern einstudiert und ihnen zugleich die Bedeutung des Festes für ihren Lebensweg nähergebracht.

Die Gemeinschaft mit Jesus Christus

So meldeten sich auf die Eingangsfrage des Pfarrers, was denn eigentlich die Kommunion ist, alle Kinder sofort und wussten zu berichten, dass mit diesem Wort die Gemeinschaft mit Jesus gemeint ist, woraufhin Pfarrer Roy zufrieden lächelte und sich freute, dass die monatelange Vorbereitung Früchte trug. Der Unterricht beinhaltete zudem die Erklärung, dass jeder dazu eingeladen ist, zur Messfeier auch seine Sorgen mitzubringen, da in der heiligen Wandlung, in der das Brot zum Leib Christi wird, somit auch die Sorgen und Nöte eine Wandlung erfahren.

Hierbei wies der Priester die Kinder noch einmal darauf hin, dass die Zeit unmittelbar nach dem Empfang der ersten Kommunion idealerweise ein Moment der Stille ist, in dem man mit Jesus spricht, ihm dankt oder ihm gegenüber einen Wunsch äußert. Die daraufhin von den Kindern an den Pfarrer herangetragene Frage, wie realistisch es sei, dass eine an Jesus mitgeteilte Bitte auch gewährt werden würde, beantwortete er, indem er ihnen verriet, welchen Wunsch er damals als Kommunionkind gehabt hatte und dann auch tatsächlich in Erfüllung gegangen ist: ein Priester zu werden.

Am nächsten Morgen begann der Sonntagsgottesdienst mit dem festlichen Einzug der Erstkommunionkinder in den Kirchensaal und dem Anzünden ihrer Kommunionkerzen an der Osterkerze vor dem Altartisch. In der darauffolgenden Predigt las Pfarrer Roy Augustine aus dem Lukasevangelium und verglich die Vorbereitung der Kommunionkinder mit dem Weg der Emmaus-Jünger: Jene waren auf ihrem Weg in das Dorf Emmaus dem auferstandenen Jesus begegnet, erkannten ihn jedoch nicht ehe sie den Ort erreicht, ihn zum Abendmahl eingeladen und er mit ihnen gemeinsam das Brot gebrochen hatte. Ähnlich wie jene Jünger hatten sich auch die Kommunionkinder vor Monaten auf den Weg gemacht, hatten unterwegs in einem zuvor Unbekannten einen Freund gefunden und waren nun dabei, Jesus als ihren Freund in ihr Leben zu lassen. Und so wie jene erst beim Brotbrechen Jesus erkannten, so seien wir erst bei der Kommunion in der heiligen Messe Jesus ganz nahe, könnten unsere Sorgen ihm vortragen, seine Anwesenheit und Liebe spüren und neue Hoffnung schöpfen.

Nach diesen Erläuterungen fand eine zeremonielle Besonderheit der Erstkommunionfeier statt: die Erneuerung des Taufgelübdes. Dieses Versprechen der Treue zu Jesus Christus hatten bei der Taufe die Eltern und Paten für die Kinder übernommen, nun aber waren die Kinder groß genug, um für sich selbst zu sprechen, so der Priester. Hierbei erteilten die Kinder mit den Worten „wir widersagen“ dem Bösen eine Absage und bekannten ihren Glauben zu Jesus Christus durch ein dreimaliges „Wir glauben“.

Fürbitten gegen Krieg und Gewalt

Im Anschluss trugen die Kommunionkinder und -eltern die Fürbitten vor, in denen an die Traurigkeit auf der Welt durch Krieg, Hunger und Gewalt erinnert wurde und Spenden eingesammelt wurden, um auch ärmeren Kindern, die keine so großen Geschenke erhalten, eine Freude zu bereiten. In der Gabenbereitung brachten die Kinder jeweils einen Krug mit Wasser, eine Schale mit Hostien und einen Kelch mit Wein zum Altar damit dort auf wundersame Weise in der heiligen Wandlung aus den Hostien der Leib Christi und aus dem Wein das Blut Christi wurde.

Zum Höhepunkt wurde den Kindern zum ersten Mal die heilige Kommunion gespendet, sie durften erstmals den Leib Christi empfangen und von nun an dürfen sie bei Gottesdiensten zur Kommunion gehen. Es war ein schöner Gottesdienst, wofür sich Pfarrer Augustine bei allen Mitwirkenden, insbesondere bei den Singvögeln für die musikalische Untermalung, bedankte.

SZ