Es ist eine Bürgervereinigung im besten Sinne. Renommierte Kaufleute und Führungskräfte bis hin zur Politik gehören dem Traditionsverein KKV Hansa Ingolstadt an. Der frühere Bayerische Ministerpräsident und Bundesminister Horst Seehofer zum Beispiel wurde bei der Jahresversammlung für sein 40-jähriges Engagement beim KKV ausgezeichnet – und mit ihm zahlreiche weitere jahrzehntelange Mitglieder.
Vorsitzender Harald Textor konnte in einen vollen Saal blicken. Er stellte fest, dass die Arbeit nach Corona wieder voll angelaufen ist. Die Ingolstädter sind die zweitstärkste KKV-Ortsgruppe in Bayern. Neben monatlichen Veranstaltungen zu den Bereichen Kirche, Gesellschaft und Gemeinschaftspflege konnte man in den vergangenen Jahren rund 35000 Euro Spendengelder für Sozialprojekte in der Stadt Ingolstadt einsetzen. So unterstütze man unter anderem die Ingolstädter Tafel, das Frauenhaus, Obdachlose und Ukraine-Flüchtlinge.
„Die Welt ist in Unruhe“, betonte Textor. „Menschen ohne Gewissen, Skrupel und Moral gehen daran, all jene ethischen und sozialen Standards und Vereinbarungen, die einem friedlichen Miteinander dienen, auf den Kopf zu stellen.“ Gewalt und autoritäre Staaten seien weltweit wieder im Vormarsch. „Hier helfen Nachgiebigkeit und Zugeständnisse wenig – im Gegenteil“, wie Textor meinte. „Solche Menschen verstehen nur eine klare Sprache und müssen wissen, dass sie auf Widerstand treffen“ – auch durch verstärkte Verteidigungsanstrengungen seitens aller demokratisch-freiheitlichen Staaten. Das sei man einer friedlichen Entwicklung unserer Welt schuldig.
Engagement für alle, die noch Hilfe brauchen
Der Stellvertretende KKV-Landesvorsitzende Georg Steiner gratulierte dem KKV Hansa zu seinem Engagement gerade für jene in unserer Gesellschaft, die trotz aller staatlichen Unterstützung noch Hilfe bräuchten. Trotz der vielen Probleme in der Akzeptanz der katholischen Kirche könne gerade in dieser Situation für Verbände eine neue Aufgabe entstehen. Während sich viele Menschen von der Amtskirche abwenden, könne ein katholischer Verband Heimat aufgeklärter Gleichgesinnter sein und dazu beitragen, christliche Werte und Vorstellungen in die Gesellschaft hineinzutragen und Kirche relevant zu halten. „Wir wollen ernst genommen werden“, so Steiner, „indem wir auf Fragen unserer Zeit Antworten geben und Konzepte entwickeln, die unsere Gesellschaft solidarisch und menschlich weiterentwickeln“. Er hob dabei besonders den Schatz der Katholischen Soziallehre hervor. Neoliberalismus auf der einen Seite und Paternalismus, staatliche Überfürsorge andererseits bedürften der Rückbesinnung auf Subsidiarität und Solidarität.
Harmonische Neuwahlen
Die Neuwahlen gingen harmonisch über die Bühne. Vorsitzender bleibt Harald Textor, Stellvertretende Vorsitzende sind Barbara Schabmüller und Uwe Steffen, Schatzmeister ist weiterhin Reiner Bosse, neue Schriftführerin wurde Monika Diehm. Dem Vorstand gehören weiter an der Ehrenvorsitzende Franz Eisenmann und Geistlicher Beirat Pater Ralph Heiligtag.
Das Programm für das laufende Jahr steht. Sowohl Mitglieder wie auch Interessenten sind eingeladen, sich an den Aktivitäten des KKV Bayern, des Bildungswerkes Bayern sowie des KKV Hansa Ingolstadt zu beteiligen.
Bei der Versammlung gab es zahlreiche Ehrungen. Unter anderem wurde Ministerpräsident i. R. Horst Seehofer für 40-jährige KKV-Mitgliedschaft ausgezeichnet. Seit 50 Jahren ist Reinhard Büchl dabei.
DK
