Aktion im Gemeindewald Rennertshofen
Rotbuchen für stabiles Klima: Revierleiter pflanzt mit Jugendlichen und Bürgermeister Bäume

16.04.2024 | Stand 16.04.2024, 11:00 Uhr

Gemeinsam ging es tatkräftig ans Werk bei der Baumpflanzaktion in Stepperg. Foto: Spies

Im Rahmen einer Baumpflanzaktion im Gemeindewald Rennertshofen bei Stepperg durften junge Menschen am vergangenen Samstag erfahren, wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit ist.

Gemeinsam mit Revierleiter Martin Spies vom Forstrevier Rennertshofen (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfaffenhofen-Ingolstadt) trafen sich 25 Jugendliche und Betreuer der Jugendfeuerwehr Stepperg sowie der Malteserjugend, um gemeinsam Rotbuchen-Wildlinge zu verpflanzen. Diese sollen der Klimastabilisierung im Gemeindewald dienen.

Bedeutung und Funktion des Waldes

Die Gruppe traf sich am Feuerwehrhaus in Stepperg, um dort erst einmal den VW-Bus der Freiwilligen Feuerwehr mit Werkzeug und Sitzgarnituren zu beladen. Danach ging es hinaus in den nahe gelegenen Marktwald Rennertshofens am „Gockusberg“.

Ebenfalls mit von der Partie war Rennertshofens Bürgermeister Georg Hirschbeck, der die jungen Menschen herzlich begrüßte. Die Bedeutung des Themas Wald im Alltagsleben der Jugendlichen stellte ihnen Förster Spies an einem praktischen Beispiel vor Augen: „Wahrscheinlich saß heute Morgen jeder von euch an einem Holztisch und hat daran gefrühstückt, oder?“, fragte er in die Runde. Dabei zeigte sich die Gruppe gut informiert: Die jungen Menschen konnten die verschiedenen Funktionen des Waldes – Rohstofflieferant, Kohlenstoffspeicher, Erholungsort, Trinkwasserfilter und Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten – souverän benennen.

Beim „Gockusberg“ handelt es sich um einen etwa 60-jährigen Kiefernbestand. Die Kiefern leiden mittlerweile stark unter den warmen Wintern sowie der zunehmenden Trockenheit im Sommer und sterben bereits punktuell ab. Um den Wald auch für die nächsten Generationen zu erhalten, soll der Baumbestand nach und nach mit heimischen Rotbuchen angereichert werden.

Das Besondere an diesem Tag war in erster Linie, dass die Rotbuchen nicht in einer Baumschule gekauft worden waren, sondern als sogenannte „Wildlinge“ aus einem nahe gelegenen Gemeindewald ausgegraben werden mussten. Bei Wildlingen handelt es sich um bereits natürlich ausgesamte und angewachsene junge Bäumchen.

Spies erklärte den Jugendlichen, wie sich eine alte Rotbuche vermehrt, welche Vorteile die Nutzung von Wildlingen hat und worauf es beim Ausgraben ankommt. Die Gruppe machte sich daraufhin tatkräftig ans Werk, um etwa 200 Rotbuchen auszugraben. Diese wurden in Pflanzsäcken verstaut, damit die jungen Wurzeln nicht durch Sonne und Wind geschädigt werden. Im Anschluss ging es zurück an den Gockusberg, um die jungen Buchen wieder schnell auszupflanzen.

Schutz der Bäume durch Schafwolle

Nach dem Verpflanzen wurden die jungen Buchen noch mithilfe von Schafwolle gegen Wildverbiss geschützt. Aufgrund der gemeinschaftlichen Aktion wurde der Wald mit heimischen Bäumen bepflanzt, die zudem kostenlos zur Verfügung standen. Auch bei der verwendeten Schafwolle handelte es sich um ein regionales Produkt aus Stepperg. Darüber zeigte sich Förster Spies sichtlich erfreut. „Das System ist somit geschlossen, kostenfrei und wir müssen kein Fremdmaterial in den Wald einbringen“, erklärte er der Gruppe.

Nach getaner Arbeit und einigen erlittenen Insektenstichen spendierte Bürgermeister Hirschbeck eine kleine Brotzeit für die engagierten Helferinnen und Helfer.

DK