Vom Gejagten zum Jäger
VfB Eichstätt will gegen die DJK Ammerthal den „Turnaround schaffen“ – Zwei junge Spieler verlängern

28.03.2024 | Stand 28.03.2024, 9:00 Uhr

Gab seine Vertragsverlängerung bekannt: Ferat Nitaj (links). Der 21-Jährige, den zuletzt ein Muskelfaserriss ausgebremst hatte, stand vergangene Woche das erste Mal seit fünf Spielen wieder im Kader. Er könnte am Samstag gegen die DJK Ammerthal eine Option sein. Foto: Traub

Am Ostersamstag muss der VfB Eichstätt in den oberpfälzischen Landkreis Amberg-Sulzbach reisen. Die Schützlinge um Kapitän Jonas Fries sind um 15 Uhr beim Tabellen-13. DJK Ammerthal zu Gast. Nach drei sieglosen Spielen in Folge wollen die Eichstätter unbedingt in die Erfolgsspur zurückkehren.

Vom Gejagten zum Jäger: Der VfB Eichstätt ist nach der jüngsten 1:2-Niederlage im Spitzenspiel gegen den SC Eltersdorf nurmehr in der Rolle des Verfolgers, da der direkte Vergleich (2:2, 1:3) für den Tabellenführer SpVgg Hankofen-Hailing spricht. Aktuell deutet Vieles auf einen Dreikampf um die Meisterschaft hin. Womöglich können aber auch noch der FC Ingolstadt 04 II bei acht Punkten Rückstand und die SpVgg Bayern Hof ein Wörtchen mitreden. Vor allem die SpVgg als Tabellensechster läuft derzeit unter dem Radar, weil sie zehn Punkte aufholen müsste. Allerdings haben die Gelb-Schwarzen noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand, so dass der Rückstand auf Platz eins auf effektiv vier Zähler schmelzen könnte. Mit dem jüngsten 7:0-Kantersieg beim SV Donaustauf untermauerte Hof jedenfalls seine derzeit starke Form – es war der vierte Sieg in Serie.

Knappes Rennen um den Aufstieg

„An der Tabellenspitze ist es momentan kuschelig warm“, versucht sich VfB-Trainer Dominic Rühl in einer bildlichen Umschreibung, wie eng es vor dem 30. Spieltag zugeht – und allem Anschein nach bis zum Saisonende zugehen wird. „Eltersdorf trifft beispielsweise gegen Hankofen noch im direkten Duell aufeinander“, sagt Rühl – wohlwissend, dass auf seine Truppe ebenfalls noch richtig schwere Herausforderungen, unter anderem mit Duellen gegen die beschriebenen Verfolger, warten.

Punktemäßig lief es zuletzt für den VfB Eichstätt nicht nach Wunsch. Der Eltersdorf-Niederlage gingen zwei 1:1-Unentschieden gegen den TSV Neudrossenfeld und den TSV Kornburg voraus. „Die gezeigten Leistungen und die Mentalität stimmen mich zuversichtlich, dass wir gegen Ammerthal den Turnaround schaffen“, sagt Rühl und blickt zurück: „Wir haben uns nie hängen lassen, sondern mit den aktuellen Möglichkeiten stets alles probiert. Bei den Unentschieden waren wir einerseits zum Verlieren zu gut, andererseits hat uns zum Gewinnen das gewisse Etwas gefehlt.“ Gefehlt hat vor allem ein Torjäger wie Lucas Schraufstetter, dem auch mal aus dem Nichts ein Treffer gelingt. So wie im Hinspiel gegen die DJK Ammerthal, als der 29-Jährige in der Schlussminute den 1:0-Siegtreffer erzielt hatte. „Wenn es gut läuft, dann ist Lucas in drei Wochen wieder dabei“, berichtet Rühl.

Für die DJK war dies eine von mittlerweile insgesamt neun Niederlagen. Zur Winterpause sah das noch ganz anders aus: Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Oberpfälzer nach Eichstätt (3) und gemeinsam mit Eltersdorf (4) die zweitwenigsten Niederlagen kassiert. Doch der Start ins Fußballjahr 2024 verlief mit fünf Niederlagen in Serie miserabel. Ammerthal rutschte dadurch vom fünften auf den 13. Platz ab. Mit einem 2:1-Sieg in der Vorwoche beim FC Ingolstadt 04 II beendete die DJK ihre Talfahrt. Dem Ex-Eichstätter Christian Heinloth, der für den VfB zwischen 2019 und 2022 in der Regionalliga 47 Spiele bestritten hat, war dabei mit einem Traumtor zum 1:0 der Türöffner gelungen.

Fazlji und Nitaj verlängern

Der VfB Eichstätt bastelt fleißig am Kader für die neue Saison und hat nun zwei weitere Vertragsverlängerungen bekanntgegeben. Für mindestens zwei weitere Jahre wird Ferat Nitaj das VfB-Trikot tragen. Auch der Eitensheimer Senih Fazlji hat mit den Domstädtern verlängert – er unterschrieb für ein weiteres Jahr.

Vor ziemlich genau einem Jahr gab der VfB, der damals noch in der Regionalliga um den Klassenerhalt gekämpft hatte, Nitaj als ersten Zugang für die aktuelle Saison bekannt. Der 21-jährige Weißenburger wechselte vom örtlichen Landesligisten nach Eichstätt. Laut Kaderplaner Roland Portune habe der talentierte Mittelfeldspieler seitdem beeindruckende Leistungen gezeigt. „Obwohl ihn Verletzungen etwas zurückgeworfen haben, sind wir überzeugt, dass er uns noch viel Freude bereiten wird“, sagte Portune.

Fazlji hingegen spielte bereits in der U19 für den VfB und schaffte in dieser Saison regelmäßig den Sprung in den Bayernliga-Kader. Der 20-Jährige bringt es mittlerweile auf sechs Kurzeinsätze. Kurios: Immer wenn Fazlji eingewechselt wurde, ging Eichstätt als Sieger hervor. „Als sympathischer Mittelfeldspieler wird er weiterhin unser Vertrauen genießen und sein Potenzial voll ausschöpfen können, da wir von seinen Fähigkeiten absolut überzeugt sind“, so Portune über das Eigengewächs, das im Bezirksliga-Team regelmäßig Spielpraxis sammelt.

EK