11. HiRo Run in Hilpoltstein
Knapp 400 Teilnehmer trotzen launischem April-Wetter – Mittelfränkischer Meistertitel für Siebentritt

16.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:32 Uhr

Knapp 400 Athletinnen und Athleten waren trotz des nasskalten April-Wetters bei der elften Auflage am Start. Fotos: Tschapka

Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man meinen können, der diesjährige Hilpoltsteiner HiRo Run findet im Herbst statt. Aber nein, ein Blick auf den Kalender bestätigte, dass die elfte Auflage des Halbmarathons in der Burgstadt am Samstag tatsächlich wie geplant im Frühling über die Bühne ging – im April und nicht im November, trotz der frostigen sieben Grad.

Frostig, aber zum Glück kein Dauerregen

Da konnte einem schon mal frösteln, wenn man die knapp 400 Athletinnen und Athleten in ihren kurzen Outfits am Start sah. Immerhin, einige hatten sich den Bedingungen angepasst und trugen Handschuhe – so wie auch Moderator Ingo Macher, der zweite Vorstand vom veranstaltenden Verein LaCarrera TriTeam Rothsee, denn das Mikrofon sei „auch ziemlich kalt“, wie er gestand. Aber eigentlich hätte man Glück, denn der Wetterdienst hätte den ganzen Tag Dauerregen gemeldet, und davon war zum Glück nichts zu sehen.

Wie auch immer, pünktlich um 16.30 Uhr gab Macher den Startschuss auf dem Hilpoltsteiner Marktplatz, sowohl für den Halbmarathon über die amtlich vermessene Strecke über 21,1 Kilometer als auch den Hobbylauf über 9,5 Kilometer. Von den ursprünglich 470 gemeldeten Sportlern gingen zu den Klängen von „Hells Bells“ von AC/DC exakt 398 an den Start – ein paar zogen es also vor, bei den ungemütlichen Bedingungen lieber doch zu Hause zu bleiben. Von den ambitionierteren Läufern dürften aber doch alle anwesend gewesen sein, schließlich wurden gleichzeitig auch die mittelfränkischen Halbmarathon-Meisterschaften ausgetragen. Neben den Einzelstarts konnte man die Strecke auch als Dreierstaffel in den Kategorien Männer, Frauen oder Mixed bewältigen.

Vom Hilpoltsteiner Marktplatz aus ging es weiter Richtung Auhof und zum Main-Donau-Kanal, wo sich die Halbmarathon-Läufer von den Hobbyläufern trennten. Die einen führte der Weg weiter zu einer Schleife, die über die Schleuse Hilpoltstein bei Altenhofen führte, die anderen bogen Richtung Rothsee ab, wo sie auf Höhe der Schleuse Eckersmühlen umdrehten und den gleichen Weg zurück nach Hilpoltstein abspulen mussten. Die Halbmarathon-Läufer hatten hingegen nach ihrer Schleife auch noch den großen Rothsee zu umrunden.

Kaum Zuschauer an der Strecke

Viel los war an der Strecke allerdings nicht – auch den Zuschauern war es wohl zu herbstlich, und die, die gekommen waren, trotzten mit dicken Mützen und Mänteln der Kälte. Auf den beiden Kanalbrücken, die sich über die Laufstrecke spannten, standen vereinzelt Leute, die auf die Athleten herabblickten und klatschten. Am Seezentrum Heuberg befand sich immerhin ein kleines Stimmungsnest. An der dortigen Verpflegungsstation feuerte ein sportbegeistertes Publikum die Teilnehmer an, die wiederum ihre Fans abklatschten.

Streckenrekord nicht geknackt

Zurück auf dem Marktplatz, wo sich Start und Ziel befanden, hatte sich inzwischen doch eine ordentliche Menge an Zuschauern eingefunden. Sie alle warteten auf den ersten Läufer und waren gespannt, ob dieser den zehn Jahre alten Rekord von Sebastian Reinwand (1:08:52 Stunden) übertreffen konnte. Das klappte nicht ganz. Unter viel Applaus überquerte als erster Finn Große-Freese vom SV Bayreuth die Ziellinie in einer Zeit von 1:11:02. „Kalt, so kalt“, murmelte dieser nach seinem Sieg und verschwand aus dem Zielbereich – vermutlich auf der Suche nach einer warmen Jacke. Platz zwei ging an Sven Ehrhardt von der TSG 08 Roth, der 1:12:03 für seinen Halbmarathon brauchte. Dieser sprach von einem „anstrengenden Lauf“. „Vor allem der Weg Richtung Hilpoltsteiner Schleuse war wegen dem Gegenwind eine ziemliche Herausforderung“, erklärte Ehrhardt. Immerhin gab es auf dem Rückweg Richtung Rothsee dann Rückenwind, „und das tat gut, denn die Strecke dort zieht sich ganz schön“. Dritter wurde Florian Halmheu von Arriba Göppersdorf mit einer Zeit von 1:12:50. Die erste Frau war Kim Korber (Absolute Finishline) in einer Zeit von 1:26:49. Über zwei Minuten langsamer waren Alexandra Krenmayr vom Omni Biotic Power Team (01:28:52) auf Platz zwei und die drittplatzierte Tanja Schemm vom Team FitterTec (1:29:32).

Die mittelfränkischen Halbmarathon-Meisterschaft gewann bei den Männern Sven Ehrhardt, bei den Frauen ging der Titel an Lokalmatadorin Romina Siebentritt (La Carrera TriTeam Rothsee). Und wer waren die schnellsten Hilpoltsteiner? Da hatte Florian Macher vom La Carrera TriTeam Rothsee die Nase vorn, die schnellste Hilpoltsteinerin war Tanja Schemm vom Team FitterTec. Insgesamt gaben von den 398 Startern drei unterwegs auf.

Um 19.30 Uhr fand am Marktplatz schließlich die Siegerehrung statt, und dann begann der lange angekündigte Regen – zum Glück aber nur als leichtes Nieseln. Trotz des Regens, und obwohl es allmählich dunkel wurde, waren immer noch viele Zuschauer und auch Athleten anwesend. Darunter auch Richard Auer, der sich zum zweiten Mal beim HiRo Run beteiligte. „Es klingt zwar abgedroschen, aber hier gilt das Prinzip Dabeisein ist alles“, betonte Auer und ergänzte: „Aber der Respekt der Profis gilt auch für Leute wie mich, die mit dem Kopf unter dem Arm ins Ziel kommen.“

HK