DFEL – ERC-Frauen
Vorentscheidende Duelle

Eishockey: ERC-Frauen spielen am Wochenende zweimal beim direkten Verfolger Mad Dogs Mannheim

28.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:00 Uhr

Treffsichere Verteidigerin: Die Wallgauerin Ann-Kathrin Voog (links) hat in dieser Saison bereits drei Tore für das Frauen-Team des ERC Ingolstadt erzielt. Foto: Traub

Von Martin Wimösterer

Ingolstadt – Wegweisende Partie im Kampf um die Play-off-Plätze stehen den Frauen des ERC Ingolstadt am Wochenende bevor, schließlich geht es für den Tabellenzweiten zweimal gegen den direkten Verfolger. Gegner in der Fraueneishockey-Bundesliga (DFEL) sind am Samstag, 19.30 Uhr, und Sonntag, 11.45 Uhr, die Mad Dogs Mannheim.

„Das ist ein guter Gegner“, meint ERC-Verteidigerin Ann-Kathrin Voog. „Wir haben in der Vorbereitung in Zürich gegen die Mad Dogs gespielt. Sie haben sich weiterentwickelt im Vergleich zum Vorjahr.“ Und bei Ingolstadts Meisterschaft in der Vorsaison stand Mannheim immerhin im Halbfinale. Zwar sind die Top-Punktesammlerinnen, die Nationalspielerinnen Luisa und Lilli Welcke, nach Nordamerika gegangen, doch die Mad Dogs haben das Scoring nun auf mehrere Schultern verteilt.

Das ist beim ERC nicht anders. Zehn Spielerinnen der Panther haben in der noch jungen Saison schon getroffen. Beste Torjägerin ist neben Kapitänin Theresa Wagner die Verteidigerin Voog (je drei Treffer). Eine Qualität, die den ERC auch mit seinem aktuell kleinen Kader gefährlich macht.

Derzeit fallen eine Handvoll Spielerinnen aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen aus. Gegen Mannheim kann Ingolstadt zumindest wieder verstärkt auf Kenzie Robinson bauen, die bereits in den Memmingen-Spielen wieder herangeführt wurde. Dafür fällt am Samstag im Gegenzug eine andere Mittelstürmerin aus: Celina Haider, die sich an der Schulter verletzt hat. Auf die Verbliebenen kommen also weiter Extraschichten zu.

Wenn jemand weiß, was Strapazen sind und wie man damit umgeht, dann Voog. Die Verteidigerin fährt mehrmals wöchentlich aus dem Werdenfelser Land nach Ingolstadt. So, wie das einst Ignaz Berndaner, der große Trainer der ERC-Entwicklungszeit bei den Männern, auch einige Jahre durchzog. Auch er blieb in Garmisch-Partenkirchen verwurzelt, arbeitete bei der Marktgemeinde, pendelte damals noch zum Pantherkäfig in der Jahnstraße.

Die Wallgauerin Voog arbeitet im Klinikum, „von sieben Uhr bis 17.30 Uhr. Dann heißt es direkt ab ins Auto. Man gewöhnt sich dran.“ Seit 2015 nimmt sie, ausgebildet beim SC Riessersee und dem EV Füssen, nun schon den Weg über die A95. Zwei Stunden einfach, die sie allerdings nicht in Gänze alleine fährt. In München steigen Regina Eckert, Lisa Hemmerle, Lena Düsterhöft und Lucy Klein zu – oder sie bei einer ihrer Team-Kameradinnen. Die A9-Fahrgemeinschaft ist ein Trumpf des ERC.

„Mir macht das Eishockeyspielen einfach Spaß und wir sind in Ingolstadt eine brutale Mannschaft“, sagt Voog zu ihren Beweggründen. „Nach acht Jahren ist die Mannschaft wie eine zweite Familie für mich.“ Eine, für die sie sich ins Zeug legt, Strapazen wegsteckt. Die viele Eiszeit, die sie aktuell durch den kleinen Kader bekommt „ist kein Problem. Im letzten Drittel merkt man es zwar schon, aber es macht jeder Spielerin von uns Spaß.“

Nach diesem Wochenende geht die Liga in eine zweiwöchige Pause, die von einem DEB-Pokalspiel und – für vier Panther – Länderspielen unterbrochen wird (siehe Kasten). Danach könnte sich der Ingolstädter Kader wieder etwas gefüllt haben. Dann ist auch wieder etwas schärferes Training möglich. Derzeit, sagt Voog, müsse Coach Christian Sohlmann über taktische Übungen einiges austarieren. „Aber ich glaube, wir bekommen das ganz gut hin.“

Sohlmann blickt auf die Tabelle. Zwei Punkte beträgt der Vorsprung des Zweiten Ingolstadt auf die drittplatzierten Mad Dogs. Der Coach meint: „Wenn wir am Wochenende zwei Siege holen, halten wir Mannheim auf Abstand. Das wären riesen Schritte, dann hätten wir eine gute Ausgangslage in Richtung Playoffs.“

DK



Vier Panther beim DEB

Ingolstadt – Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) hat seinen Kader für das Fünf-Nationen-Turnier der Frauen im November bekannt gegeben. Für den ERC Ingolstadt sind im finnischen Vierumäki mit dabei: Verteidigerin Lena Düsterhöft sowie die Stürmerinnen Theresa Wagner, Celina Haider und Jule Schiefer. Die Nationalmannschaft des Bundestrainers Thomas Schädler trifft zwischen 8. und 11. November auf Schweden, die Schweiz, Tschechien und Finnland.

wim