Käs reizt die Regionalliga
Trainer des FC Ingolstadt II will im Sommer wieder ein Team übernehmen – zuvor gilt sein Fokus den Schanzern

25.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:30 Uhr
Julian Meier

Alexander Käs und der FC Ingolstadt II gehen nach der Saison im Guten auseinander. Der Verein und er hatten unterschiedliche „Ansichten über die zukünftige sportliche Ausrichtung.“ Foto: Meyer

Zehn Spiele sind es noch, dann ist das Kapitel Alexander Käs beim FC Ingolstadt II Geschichte. Wie diese Woche bekannt wurde, gehen der Cheftrainer und die Jungschanzer ab Sommer getrennte Wege. Unterschiedliche „Ansichten über die zukünftige sportliche Ausrichtung und Strukturierung der U 21-Mannschaft“ hätten dazu geführt, dass der Vertrag in beidseitigem Einvernehmen nicht verlängert wird. Dennoch gibt es keinen Groll – und zwar von beiden Seiten nicht.

„Alex hat einen sensationellen Job hier gemacht. Wir haben gesprochen und natürlich gab es die ein oder anderen Ideen unserer sportlichen Leitung. Alex hat sich dann aber so entschieden, wie er sich entschieden hat“, erklärt Ronnie Becht, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Die gesteckten Ziele hätte Käs stets erreicht – nämlich die Möglichkeit zu haben, in die Regionalliga aufzusteigen. Aktuell belegt der FCI in der Bayernliga Platz zwei, der zur Teilnahme an der Relegation berechtigen würde. Weil aber die Profimannschaft mit ziemlicher Sicherheit den Aufstieg in die 2. Liga verpasst, wird es am Ende wohl wieder nichts werden mit der Regionalliga-Rückkehr. Laut BfV-Regularien muss zwischen erster und zweiter Mannschaft eine Liga Unterschied sein. Käs hat in seiner Zeit beim TSV Rain/Lech bereits Erfahrungen in der vierthöchsten Spielklasse gesammelt – damals übrigens als jüngster Regionalliga-Trainer überhaupt. „Klar will ein Trainer immer höchstmöglich arbeiten. Das gilt auch für die sportlichen Ziele von Alex“, sagt Becht.

Käs selbst streitet erst gar nicht ab, dass ihn die Regionalliga reizen würde. „Grundsätzlich ist die Regionalliga natürlich eine sehr, sehr attraktive Liga mit vielen interessanten Klubs. Klar ist das etwas, was sicherlich interessant für mich ist. Ich bin aber auch für andere ambitionierte Geschichten offen“, sagt er. Kontakt mit anderen Vereinen hätte es bereits gegeben, konkret geworden sei es allerdings noch nicht. Immerhin eines steht fest: „Ich brauche jetzt keine Pause, sondern würde im Sommer schon gerne wieder eine Mannschaft übernehmen.“

Die Beziehung zum FCI wird trotz allem immer eine besondere bleiben. Als Spieler war Käs in der U15 und U16 des Vereins aktiv; 2018 übernahm er dann für ein Jahr die U16 als Trainer. Bei seiner Verpflichtung als U21-Coach vor zwei Jahren lobte der damalige sportliche Leiter im NLZ, Roland Reichel, dass Käs „Spuren hinterlassen“ habe. Diese Spuren sind nun nochmal deutlich tiefer geworden. „Der FC Ingolstadt ist schon ein Verein, der meine Trainerlaufbahn geprägt hat. Mir ist es auch wichtig, dass man die Zeit in einer guten Erinnerung behalten kann“, sagt Käs. Die Trennung bezeichnet er als „ganz normalen Vorgang“ im Fußball. Nichtsdestotrotz fällt sein Fazit zu den zwei Jahren bei der U21 rundum positiv aus: „Ich glaube, dass die Wahrnehmung der Mannschaft positiv war, überall wo wir hingekommen sind. Wir haben sportlich einen attraktiven Fußball gespielt und haben in den zwei Jahren acht Spieler über die U21 zu Einsätzen in der Profimannschaft gebracht.“

Es steht nun also fest, dass der Trainer zum Saisonende geht. Genauso steht fest, dass es mit dem Aufstieg nichts wird. NLZ-Leiter Becht befürchtet dennoch nicht, dass es nun zu einem Spannungsabfall kommen wird: „Die Zielsetzung ist nach wie vor die gleiche. Die Spieler wollen ja auch gewinnen und sich für die Profimannschaft empfehlen. Und Alex will auch weiter ein erfolgreicher Trainer sein. Dafür wird er alles geben, da kenne ich ihn gut.“ Käs betont ebenfalls, dass er nicht für „Abschiedsstimmung zu gebrauchen“ sei. In diesem Sinne gilt sein Fokus auch bereits dem nächsten Spiel in der Bayernliga Süd. An diesem Sonntag (15 Uhr) wartet die Auswärtspartie beim VfR Garching. Klar ist: Ein Sieg würde helfen, um weiter am positiven Vermächtnis von Käs zu arbeiten.

DK