FC Ingolstadt II - Bayernliga
Ohne Widerstand

FC Ingolstadt II fährt lockeren 2:0-Sieg gegen Dachau ein – Innenverteidiger Nduka trifft doppelt

10.08.2022 | Stand 10.08.2022, 18:04 Uhr

Das Schanzer Führungstor: Innenverteidiger Donald Nduka (3. von rechts) köpft die Flanke von Michael Senger zum 1:0 ein. Foto: Meyer

Ingolstadt – Einen solchen Aufbaugegner hatte der FC Ingolstadt II nötig: Nach nur fünf Punkten aus den ersten fünf Spielen in der Bayernliga Süd kam am Dienstagabend der TSV Dachau in die Donaustadt. Was die Elf von Gäste-Trainer Alexander Weiser anzubieten hatte, war erschreckend harmlos. Der 2:0(2:0)-Sieg des FCI war zu keiner Zeit gefährdet.

Auch nicht in der fast halbstündigen Unterzahl nach der Gelb-Roten Karte für Felix Keidel (65.). Doch obwohl der Platzverweis folgenlos blieb, war er symptomatisch für die weiterhin bestehenden Probleme der Schanzer.

„Wenn wir vorne sind, gehen wir zu sehr in den Verwaltungsmodus. Wir waren zwar überlegen, haben uns aber ohne Spannung die Bälle hin- und hergespielt. So ist dann auch die Gelb-Rote Karte entstanden“, kritisierte FCI-Coach Alexander Käs. Im Spielaufbau verlor sein Team den Ball. Keidel, der bereits mit Gelb vorbelastet war, zog seinen Gegenspieler im Mittelkreis an der Hose. Der Schiedsrichter wertete das als taktisches Foul und stellte ihn vom Platz. Unnötig war der Platzverweis allemal, schließlich war die erste Gelbe Karte aus einer Auseinandersetzung mit Dachaus Lirim Kelmendi entstanden. „Wir haben uns im Aufbauspiel selbst eingeschläfert. Mit der Gelb-Roten Karte kann das Spiel nochmal eine neue Statik bekommen“, meinte Käs. Gegen Dachau ging das nicht schief – gegen einen wirklich Bayernliga-tauglichen Gegner kann das anders aussehen. „Da müssen wir cleverer spielen. In der Zukunft können wir uns das so nicht erlauben“, stellte Käs klar.

Fast wäre der Matchwinner ein wenig untergegangen: Donald Nduka, seines Zeichens rechter Innenverteidiger im 3-5-2-System des FCI, erzielte beide Treffer und bescherte seinem Team damit den zweiten Saisonsieg. Im Sommer erst war Nduka von der U19 in den Herrenbereich aufgerückt. Bei seinem vierten Startelfeinsatz stand der 19-Jährige gleich zweimal goldrichtig: Nach gut einer halben Stunde flankte der quirlige Kapitän Michael Senger von Rechtsaußen und in der Mitte lenkte Nduka den Ball unhaltbar ins lange Eck zur 1:0-Führung für den FCI (27.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann die gleiche Kombination: Eckball von Senger und in der Mitte zimmerte Nduka den Ball unter die Latte zum 2:0 (45.). Dass es bei den beiden Treffern blieb, lag zum einen daran, dass der FCI nach der Pause mindestens zwei Gänge zurückschaltete. Zum anderen aber auch an der schwachen Chancenverwertung. Beispielhaft dafür war eine Situation kurz vor dem 2:0: Torhüter Maurice Dehler schlug den Ball weit nach vorne, Jeroen Krupa schnappte sich die Kugel und stürmte auf und davon. Alleine lief er auf Dachaus Keeper zu, konnte sich die Ecke aussuchen; zielte, schoss – und traf nur den rechten Pfosten (42.). Auf der Trainerbank des FCI kamen die Verantwortlichen nicht mit dem Haare raufen hinterher. „Wir hatten eine gute Spielkontrolle, aber wir müssen schon früher das 2:0 machen“, meinte Käs nach Schlusspfiff.

Am Ende überwog aber trotz aller Unzulänglichkeiten die Erleichterung über den so wichtigen Dreier. „Die Tendenz hat in den letzten Wochen ja schon gestimmt, was die Leistung angeht. Aber natürlich war es wichtig, sich auch mit drei Punkten zu belohnen und etwas Zählbares auf das Konto zu bringen“, sagte Käs. Das Konto ist nun mit acht Punkten gefüllt, was immerhin Rang zwölf entspricht. Weiter zu wenig für die ambitionierten Ingolstädter. Und die Aufgaben werden nicht leichter: Am Samstag (14 Uhr) wartet das schwere Auswärtsspiel beim FC Deisenhofen. Da dürfte dann deutlich mehr Gegenwehr zu erwarten sein.

jme


FC Ingolstadt II: Dehler – Nduka, Herm, Kampmann – Neuberger (90.+2. Nuhanovic), Götzendörfer, Udogu – Keidel, Senger (87. Perconti) – Krupa (61. Karaogul), Gashi (61. Konjuhi). – Tore: 1:0 Nduka (27.), 2:0 Nduka (45.). – Gelb-Rote Karten: Keidel (65. wiederholtes Foulspiel) / Kelmendi (90.+2. wiederholtes Foulspiel). – Schiedsrichter: Kohn (Amberg). – Zuschauer: 150.