Ehemalige MTV-Athletinnen in Budapest
„Magisch“: 400-Meter-Läuferin Alica Schmidt schwärmt von erster WM-Teilnahme

01.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:27 Uhr

Im Mixed sowie mit ihren Kolleginnen über 4x400 Meter im Einsatz: Alica Schmidt. Foto: Imago Images

Auf das emotionale Heim-Erlebnis einer Europameisterschaft in München 2022 folgte für Mona Mayer und Alica Schmidt in Budapest ihre erste Weltmeisterschaft.

„Das hat eine andere Dynamik, ist schon eine andere Liga“, sagt die 21-jährige Mayer von der LG Telis Finanz Regensburg, die einst für den MTV Ingolstadt lief. Als Jüngste stand sie im Quartett der deutschen 4x400-m-Staffel. „Ich bin glücklich, dass ich zum Einsatz gekommen bin. Ich glaube, meine sehr guten Leistungen im Precamp in Erding haben den Ausschlag gegeben.“

Als „magisch“ würdigte die in Ingolstadt aufgewachsene Schmidt ihre erste WM, sie habe „jede Minute in diesem Stadion“ genossen, ließ die Sport-Influencerin ihre mehr als 4,5 Millionen Follower auf Instagram wissen. Sie habe immer davon geträumt, sich auf dem höchsten Niveau zu messen. Die WM habe ihr genau gezeigt, dass sie hier an der richtigen Stelle sei.

Dass es in der Saisonbestzeit von 3:27,74 Minuten für die Teamkolleginnen aber nicht für das Finale der besten Acht reichte, kam nicht unerwartet. „Wir sind alle gut gelaufen, aber eben nicht hervorragend“, bilanzierte Mayer. Das spektakuläre Finale, in dem Femke Bol die Niederlande aus schier aussichtsloser Lage an den Favoritinnen aus Jamaika vorbei zu WM-Gold führte, erlebte sie im Stadion. „Die Staffel kannst du nie vorhersagen: Irgendeiner wächst immer über sich hinaus.“

Dass Mayer, die schon 2022 überraschend in die Staffel rutschte und in München nicht nur den Vor-, sondern auch den Endlauf bestritt, nun zwei Großereignisse hintereinander für Deutschland in den Beinen hat, könnte sich durchaus zum Vorteil für das Olympia-Jahr 2024 entwickeln. „Klar sind das wichtige Erfahrungen. Es gilt, einfach weiterzuarbeiten“, sagt Mayer. Für das deutsche Quartett gilt es dazu obendrein erst einmal, bei der Staffel-WM Anfang Mai 2024 auf den Bahamas das Olympia-Ticket zu lösen.

Dass die erste deutsche Leichtathletik-WM ohne deutschen Medaillengewinn für schlechte Atmosphäre im Team gesorgt hätte, kann Mayer nicht berichten. „Klar schaut der Medaillenspiegel doof aus. Aber wir haben viele junge Athleten – und dazu zähle ich mich auch – und müssen abwarten: Dann fallen die Medaillen wieder von alleine.“ Gerade in ihrem 400-Meter-Metier fand Mayer gute Ansätze: „Die Mixed-Staffel (mit Alica Schmidt, Anm. d. Red) stand im Finale. Die Männer haben es trotz der besten Zeit seit 1995 um zwei Zehntel verfehlt und die Frauen sind auf Top-Niveau. Ich bin auch überzeugt, dass wir Frauen bald mal im Finale stehen – vielleicht schon bei Olympia.“ Mayer, die jetzt im Gegensatz zu Alica Schmidt – startet(e) in Zürich und beim Istaf Berlin noch in zwei Rennen – voraussichtlich in die Pause geht und im Oktober mit dem Saisonaufbau beginnt, kritisiert aber einen anderen Punkt „Wenn man auf die Sportförderung schaut, ist Deutschland nicht auf dem Stand wie andere Länder. Ich hoffe, dass sich da etwas bewegt. Es fehlt die Förderung auf dem Weg zum Erfolg. Die Ansprüche an Medaillen werden oben hingestellt, aber kaum jemand schaut dahinter, wie man was reißen kann.“

DK