Jungschanzer
Kurze Pause, große Vorfreude

Bayernligist FC Ingolstadt II will auch in der neuen Saison vorne mitspielen – Erster Test am Sonntag

18.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:10 Uhr

Aufgalopp bei der FCI-Reserve: Trainer Alexander Käs (rechts) bat seine Spieler am Samstag zur ersten Einheit. Foto: Meyer

Von Julian Meier

Ingolstadt – Als Fußballspieler muss man nicht unbedingt an der Nations League teilnehmen, um nur einen extrem kurzen Sommerurlaub zu haben. Manchmal reicht es auch, in der Bayernliga zu spielen. Gerade einmal zwei Wochen hatten die Jungschanzer Pause. Dann ging es mit den ersten Läufen los, am vergangenen Samstag folgte schließlich der offizielle Trainingsauftakt.

Die Zeit drängt: Schon am 16. Juli beginnt für den FC Ingolstadt II die neue Spielzeit. Das Trainerteam rund um Alexander Käs hat also nur fünf Wochen Zeit, um die Neuzugänge und ehemaligen A-Junioren in das Team zu integrieren.

„Es war natürlich schon eine relativ kurze Pause, wobei man das in der Bayernliga gewohnt ist. Der Eindruck aus den ersten Einheiten ist, dass jeder heiß ist. Wir sind froh, dass es wieder losgeht“, sagt Käs. In der ersten Trainingswoche standen fast täglich zwei Einheiten auf dem Programm, bevor an diesem Sonntag (15 Uhr) der erste Härtetest folgt: Gegen Landesligist TSV Eintracht Karlsfeld sollen die Schanzer langsam wieder auf Betriebstemperatur hochfahren. Es ist der Auftakt einer ganzen Reihe von Testspielen, in denen es vor allem darum geht, die hauseigenen U19-Spieler an den Herrenfußball heranzuführen. Auch die weiteren Begegnungen finden in der Region statt: Während mit dem SV Manching (22. Juni, 19.30 Uhr) und dem ATSV Erlangen (26. Juni, 14 Uhr) zunächst weitere niederklassige oder gleichklassige Gegner warten, folgen anschließend drei Duelle gegen Regionalligisten. Die Auswärtsspiele bei der SpVgg Ansbach (29. Juni, 19 Uhr), bei Käs‘ Ex-Verein TSV Rain/Lech (2. Juli, 14 Uhr) und beim VfB Eichstätt (9. Juli, 17 Uhr) dürften erste Hinweise liefern, ob die Schanzer auch in dieser Saison wieder oben mitspielen können. Das langfristige Ziel bleibt schließlich die Rückkehr in die Regionalliga.

Was die kommende Spielzeit betrifft, bleibt Käs aber zurückhaltend: „Es ist wichtig, erstmal gut in die Spielzeit reinzustarten. Das war letzte Saison eine große Baustelle: Gerade in der Anfangsphase haben wir sehr viele Punkte liegengelassen.“ Die Voraussetzungen sind dieses Mal aber etwas andere, denn im Gegensatz zum Vorjahr erfolgte im Kader dieses Mal kein Totalumbruch. Und auch auf der Trainerposition herrscht zum ersten Mal seit Jahren Konstanz. „Grundsätzlich wollen wir schon eine ordentliche Rolle in der Liga spielen“, betont Käs deshalb.

Ob es für ganz vorne reicht, bleibt abzuwarten. Die Konkurrenz wird jedenfalls nicht schwächer: Mit dem FC Memmingen, SV Schalding-Heining und dem TSV Rosenheim haben gestandene Regionalligisten den Gang in die Bayernliga antreten müssen. Dazu kommt der TSV Landsberg, der sich am Transfermarkt enorm verstärkt hat. Allen voran mit Ex-Profi Sascha Mölders als torhungrigen Spielertrainer will der Vorjahresneunte mit aller Macht den Regionalliga-Aufstieg schaffen. „Die Liga ist dieses Jahr insgesamt stärker geworden. Es wird fast gar kein leichtes Spiel geben“, erwartet Käs.
Das dürfte auch für die Auftaktpartie zutreffen: In genau vier Wochen starten die Ingolstädter auswärts beim TSV Schwaben Augsburg in die neue Saison. „Dort musst du erstmal gewinnen. Sie haben die Mannschaft weitestgehend halten können. Das wird keine so leichte Aufgabe“, meint der FCI-Coach.

Noch dazu muss sich die neu zusammengestellte Elf erstmal finden. Zehn Spieler haben den Verein verlassen, dafür kamen zwei externe Neuzugänge und neun A-Junioren neu dazu. Das ist deutlich weniger als noch ein Jahr zuvor, dennoch müssen sich die Mechanismen erst herausbilden. Als Ersatz für Top-Torjäger Fabio Meikis holten die Schanzer Valdrin Konjuhi von Ligakonkurrent TSV 1860 München II. Der gebürtige Dachauer schoss im vergangenen Jahr neun Tore in 19 Spielen, wurde in der Rückrunde aber durch eine langwierige Leistenverletzung ausgebremst. „Wir hatten schon relativ früh Kontakt. Er hat eine sehr gute Hinrunde bei den Löwen gespielt. Das ist ein sehr guter Transfer für die Stürmerposition, von dem wir uns was versprechen“, sagt Käs.

Auch der zweite Neuzugang kommt von den „kleinen“ Löwen: Mussa Fofanah war zwar nur eine Spielzeit beim TSV unter Vertrag, war aber sofort Stammkraft. „Er hat eine sehr gute Geschwindigkeit. Das ist aus meiner Sicht ein wichtiger Baustein für unseren Kader, weil wir die Komponente Hochgeschwindigkeit eigentlich nur noch mit Renato Domislic vorne haben“, erklärt Käs.

Den ein oder anderen Neuzugang könnte es nach Auskunft von Käs noch geben, das Gesicht der Mannschaft steht aber so weit – einige bekannte Gesichter eingeschlossen. „Das sollte hoffentlich ein Vorteil sein im Vergleich zum letzten Jahr, dass wir es geschafft haben, einen Kern der letztjährigen U21 zu halten“, sagt der FCI-Coach. Ob der vermeintliche Vorteil auch auf dem Platz sichtbar wird, dürfte sich schon in vier Wochen herausstellen. Die Zeit läuft.

DK



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