Schanzer setzen auf ihre Heimstärke
FCI-Trainer Köllner vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund II: „Wir müssen eine Reaktion zeigen“

04.11.2023 | Stand 04.11.2023, 9:00 Uhr

FCI-Stürmer Pascal Testroet (rechts, hier im Duell mit Andreas Geipl) stand zuletzt im Derby gegen Jahn Regensburg in der Startelf. Der 33-Jährige wartet unter Trainer Michael Köllner weiter auf seinen ersten Drittliga-Treffer – der letzte gelang ihm vor sieben Monaten. Foto: Meyer

Hilft dem FC Ingolstadt seine bisher gezeigte Heimstärke erneut über einen Rückschlag hinweg? Diese Frage stellt sich vor dem Gastspiel von Borussia Dortmund II (Samstag, 16.30 Uhr/Magenta Sport) im Audi-Sportpark. Schon viermal konnten die Schanzer verpatzte Auswärtsaufgaben in der 3. Liga zu Hause mit Siegen oder zumindest einem Punkt korrigieren. Gelingt dies erneut, können die auf Platz zwölf abgerutschten Ingolstädter (17 Punkte) den BVB II (19) überflügeln und sich im vorderen Mittelfeld behaupten – ansonsten drohen die Schanzer in die Abstiegszone zu geraten.

Einsatz von Deichmann und Kopacz fraglich

„Wir müssen am Samstag eine Reaktion zeigen. Wir sind auch aufgrund der Niederlage in Bielefeld gefordert, dass wir zu Hause gewinnen“, sagt FCI-Trainer Michael Köllner unmissverständlich. Allerdings stellt sich für ihn die Frage, wie er die Partie angehen wird – hinter den angeschlagenen David Kopacz (Bauchmuskelzerrung) und Yannick Deichmann (Sprunggelenk) stehen weiterhin Fragezeichen. Dennoch ist Köllner selbst bei einem Ausfall der beiden zuversichtlich. „Wir haben nach wie vor genügend Optionen im Kader“, sagt der FCI-Coach und will nicht klagen: „Wir können die Dinge neu justieren. Aber wir brauchen fitte Spieler auf dem Platz, die zu 100 Prozent Gas geben können.“ Zudem hofft Köllner nach den vielen notgedrungenen personellen Veränderungen wieder auf mehr Kontinuität. „Ich hoffe, dass wir mit einer eingespielten Formation antreten können und wir wieder Synchronität ins Abwehrverhalten reinbringen. Das war in Bielefeld nicht der Fall“, erklärt der FCI-Coach.

Neben einer Umstellung auf eine Fünferkette, die Köllner als mögliches Szenario ins Spiel brachte, wollte der FCI-Trainer die Probleme bei der 0:4-Klatsche in Bielefeld nicht auf die Defensive beschränken. „Wir waren hinten nicht kompromisslos, aber vorne auch nicht. Deshalb muss die ganze Mannschaft eine größere Gier und Entschlossenheit an den Tag legen“, fordert der 53-Jährige.

Köllner schürt den Konkurrenzkampf im Sturm

Vizekapitän Simon Lorenz nimmt die Kritik Köllners an. „Wir müssen aus jedem Spiel lernen. Aus dem in Bielefeld können wir mitnehmen, welche Wichtigkeit zweite Bälle und kleine Zweikämpfe in der Liga haben. Das gilt es aufzuarbeiten, um es gegen Dortmund besser zu machen“, sagt der Innenverteidiger und blickt positiv nach vorne. „Die Gesamtsituation ist so, dass wir uns mitten drin in einem Entwicklungsprozess befinden. Wir können phasenweise zeigen, was in uns steckt, aber es ist auch noch ganz normal, dass bisweilen Schwankungen auftreten. Zuletzt war es leider eine Delle nach unten, und wir müssen schauen, dass das nächste Hoch höher wird und länger andauert als letztes Mal. Ich erkenne im Training trotzdem Woche für Woche Fortschritte“, meint Lorenz.

Während die Defensive zuletzt zum zweiten Mal in dieser Saison vier Treffer kassierte, blieb die Offensive zum vierten Mal ohne Torerfolg. Köllner wollte daher keinem seiner Stürmer eine Einsatzgarantie aussprechen. „Niemand hat die Nase vorne. Wir haben vier Stürmer mit unterschiedlichen Profilen“, meint der FCI-Trainer und hebt selbst Torjäger Jannik Mause (neun Treffer) nicht uneingeschränkt hervor. „Er spielt bisher eine außergewöhnliche Saison, die an seinen Toren festzumachen ist. Aber dass er 90 Minuten brandgefährlich ist, ist momentan nicht der Fall“, moniert Köllner und will daher die Trainingseindrücke auf sich wirken lassen. „Das Training ist nicht nur dazu da, die Spieler zu entwickeln, sondern auch zu schauen, wer für das Spiel am besten geeignet scheint und in welcher Konstellation. Das versuchen wir herauszufinden und ein Stück weit auch zu provozieren, damit wir im Spiel unserem Ruf wieder gerecht werden, eine gefährliche Mannschaft zu sein. Das wollen wir gegen Dortmund wieder nachweisen“, sagt der FCI-Coach. Mit 24 Treffern verfügen die Ingolstädter über die zweitbeste Offensive der Liga.

DK