Der FC Ingolstadt hat seinen Teil dazu beigetragen, dass das Aufstiegsrennen in der 3. Liga noch ein bisschen spannender werden kann. Mit einem hochverdienten 2:1 (2:0)-Erfolg gegen den Tabellenzweiten Dynamo Dresden zeigten die Schanzer, dass sie weiter vorne mitmischen wollen.
Und zudem bereiteten sie sich selbst eine schöne Vorlage für die Feier zum 20. Geburtstag an diesem Montag. Eine gelbe Wand im prall gefüllten Gästeblock empfing die Schanzer, als sie in den Audi-Sportpark einliefen. Rund 3000 der 9072 Zuschauer unterstützten den Aufstiegsfavoriten aus Sachsen, und die Ingolstädter Anhäger hatten Mühe, stimmlich dagegenzuhalten.
Doch die Gastgeber, die gegenüber dem 2:0-Erfolg in Saarbrücken mit einer auf drei Positionen veränderten Mannschaft antraten, ließen sich von der Auswärtsatmosphäre nicht einschüchtern – im Gegenteil. Der FCI war sofort im Spiel und trat selbstbewusst auf.
Nach einer flach hereingebrachten Ecke von Benjamin Kanuric hatte David Kopacz bereits in der 3. Minute die erste Großchance, doch traf er freistehend aus elf Metern den Ball nicht richtig. Der zweite Versuch der Schanzer jedoch saß: Wieder trat Kanuric einen Eckstoß, dieses Mal als Flanke, und Jannik Mause setzte sich in der Luft gegen zwei Dresdner durch und köpfte zum 1:0 ein (6.) – der 15. Saisontreffer des Torjägers.
Dresden nach Rückstand besser im Spiel
Dresden schaltete danach den Dynamo an, aber die Schanzer hielten in der Defensive stand. Marcel Costly lenkte einen Schuss von Luca Herrmann zur Ecke ab (17.), Tobias Kraulich köpfte über das FCI-Tor (21.), und Jakob Lemmer kam kurz vor der Torlinie nicht hinter den Ball (27.).
Allerdings erlitten die Ingolstädter bei ihrer Gegenwehr schwere Verluste. So schied erst der gewohnt einsatz- und lauffreudige Yannick Deichmann mit einer Oberschenkelverletzung aus (30., Felix Keidel kam für ihn), und in der 38. Minute erwischte es den ohnehin an der Ferse angeschlagenen Pascal Testroet, der mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz geführt werden musste. Für den Routinier kam FCI-Neuzugang Sebastian Grönning. Und der Däne brauchte nicht lange für einen Traumeinstand. Nur sieben Minuten später kam er nach einem Fehler von Jonathan Meier zu einem Vorstoß über Marcel Costly, der Grönning bediente, und dieser schloss überlegt aus 14 Metern ins linke untere Eck ab – 2:0 (45.). Jetzt bekamen die Schanzer Fans sogar auch stimmlich die Oberhand.
Protest der Dresdner Fans
Nach der Pause gab es erst eine kurze Unterbrechung, weil die Dresdner Fankurve gegen das DFL-Sponsoring protestierte und zudem weitere Personalwechsel. Für den ebenfalls angeschlagenen Kanuric kam Bryang Kayo in die Partie, SGD-Trainer Markus Anfang ersetzte Meier durch seinen vorjährigen Topscorer und Rückkehrer Ahmet Arslan.
Das erste Offensivzeichen nach dem Seitenwechsel setzten aber abermals die Ingolstädter, als sich Kopacz ein Herz fasste, nach seinem Solo aber knapp verzog (53.). Der FCI blieb auch in der Folgezeit griffig. Erneut Kopacz wurde erst im letzten Moment im Strafraum von Paul Will gestoppt (62.), und SGD-Keeper Kevin Broll fischte einen klasse Keidel-Freistoß aus dem Winkel (63.).
Anfang reagierte und brachte mit Lucas Cueto und Robin Meißner (beide 65.) weitere Offensivkräfte. Aber die Akzente setzten weiter die Ingolstädter. Mauses Versuch wurde jedoch noch geblockt und somit eine leichte Beute für Broll (70.), und auch Keidels Tanz durch die Dresdner Reihen wurde noch gestoppt (73.).
Auf der Gegenseite brachte Meißner zwar frischen Wind, aber seinen Pässen fehlte noch die Präzision, und der FCI verteidigte zudem aufopferungsvoll.
Dem Dresdner Druck standgehalten
Grönning hätte dann sogar noch zum vorzeitigen Matchwinner werden können. Doch nach einem Konter über Mause und dessen etwas zu späten Zuspiel, zog er die Kugel freistehend über das Dresdner Tor (78.). Und dann Dynamo doch noch mal ins Spiel, als Meißner am Strafraum zwei Schanzer auswackelte und mit Wucht zum 2:1 einschoss (82.). Eine hektische Schlussphase war nun garantiert, und Köllner brachte mit Julian Kügel (für Mause) und Maximilian Dittgen (für Kopacz) zwei frische Kräfte.
Dresden drückte jetzt mächtig, und Niklas Hauptmann schoss nur knapp über die Latte (86.), doch letztlich hielten die Schanzer stand und feierten einen verdienten Sieg.
DK
