Start mit Spektakel
ERC Ingolstadt verliert erstes Testspiel gegen den HC Lugano mit 5:8

18.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:17 Uhr

Eine wilde und torreiche Partie lieferten sich die Panther mit Wayne Simpson und Andrew Rowe sowie der HC Lugano. Foto: Traub

Auf dem benachbarten Gäubodenvolksfest dürfte die Trefferquote an so mancher Schießbude schwächer ausgefallen sein: Das erste Testspiel des ERC Ingolstadt in der Vorbereitung auf die neue Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist zum Torspektakel geraten – wenn auch mit schlechterem Ende für die Panther. Zum Auftakt des Gäubodenvolksfest-Cups in Straubing unterlag Ingolstadt dem starken siebenmaligen Schweizer Meister HC Lugano 5:8 (2:3, 3:2, 0:3) und verpasste damit das Finale des Vorbereitungsturniers am Sonntag.



Dort trifft nun Lugano am Sonntag (18 Uhr) auf Gastgeber Straubing Tigers, die sich mit 6:4 gegen die Nürnberg Ice Tigers durchsetzten. Der ERC hat am Sonntag (14.30 Uhr) gegen Nürnberg die nächste Chance auf den ersten Testspielsieg.

„Wir wussten, dass wir auf eines der stärkeren Teams in Europa treffen würden. Es war ein guter Test, um zu verstehen, was wir machen müssen“, meinte ERC-Trainer Mark French. „Offensiv gab es einige ansehnliche Kombinationen, aber an unserer Defensivstruktur können wir natürlich einiges verbessern“, ergänzte der 52-Jährige. „Für’s erste Spiel fand ich es eigentlich ganz gut. Lugano ist abgezockt, die wollen immer noch einen Pass spielen. Aber im Großen und Ganzen relativ okay“, lautete das Fazit von Verteidiger Leon Hüttl.

Die Panther mussten ohne die verletzten Enrico Henriquez, Wojciech Stachowiak und Charles Bertrand auskommen, dafür stürmte Förderlizenzspieler Nicolas Schindler (Bayreuth Tigers) an der Seite von Andrew Rowe und Wayne Simpson. Vom ersten Bully weg agierten beide Teams spielfreudig, temporeich und vor allem im Powerplay gefällig. Defensiv ließen sie allerdings auch so manche Lücke, hinzu kam die eine oder andere Strafzeit zu viel. Die Zuschauer im Eisstadion am Pulverturm – darunter 100 Ingolstädter – durften sich jedenfalls gut unterhalten fühlen.

Lugano kontert ERC-Führung zweimal innerhalb von Sekunden

Die Panther gingen durch Maury Edwards’ Fernschuss im Powerplay (13.) und Rowes entschlossenes Nachsetzen (18.) zweimal in Führung, doch Lugano konterte jeweils nur wenige Sekunden später mit den Toren des auffälligen Markus Granlund (13.) und Mirco Müller (18.). „Wir hatten Phasen, in denen wir offensiv am Drücker waren. Aber man sieht, wie wichtig das Momentum ist, das man nicht so schnell aus der Hand geben darf. Daraus lernen wir“, analysierte French. In Überzahl gelang Michael Joly noch vor der ersten Pause der dritte Treffer für die Schweizer, die bereits ein Testspiel absolviert hatten (19.).

Nach Wiederbeginn ging es im selben Rhythmus weiter. Ebenfalls im Powerplay stellte Simpson per verdecktem Schuss auf 3:3 (27.), ehe mit Ablauf eines Überzahlspiels Hüttl den ERC aus spitzem Winkel wieder in Führung brachte (30.). Die Schweizer wiederum glichen in Person von Joey LaLeggia – in nummerischer Überlegenheit – zum 4:4 aus (31.). Panther-Goalie Michael Garteig verhinderte gegen Müller einen Überzahl-Gegentreffer (36.).

Im Schlussdrittel treffen nur noch die Schweizer

Nach schönem Zuspiel von Patrik Virta verlud Mirko Höfflin Luganos Goalie Mikko Koskinen sehenswert – mit dem 5:4 war Ingolstadt wieder vorn (37.) Doch auch dieser Spielstand hatte nicht lange Bestand: Einen Konter schloss Arttu Ruotsalainen zum 5:5 ab (38.).

Im Schlussdrittel fälschte Luca Fazzini einen Knaller von Matthew Verboon ins Netz ab und machte damit das halbe Dutzend für Lugano voll (42.). Koskinen verhinderte den sechsten ERC-Treffer von Casey Bailey (52.). French probierte mit einigen Umstellungen und am Ende mit einem sechsten Feldspieler anstelle Garteigs, das 6:6 zu erzwingen – doch Julian Walker (56.) und Ruotsalainen (59./Empty Net) besorgten auf der Gegenseite den 5:8-Endstand. Von den ERC-Fans gab’s trotzdem Applaus. „Klar ärgern einen die Gegentore. Es sind oft Kleinigkeiten, wo man nicht konzentriert ist. Eigentlich muss man die im Schlaf können. Aber für manche war es die Premiere bei uns, da war vielleicht ein bisschen Nervosität dabei. Das wird schon“, schloss Hüttl.

ERC Ingolstadt: Garteig – Zitterbart, Wagner; Schwaiger, Edwards; Maginot, Hüttl; Bodie, Jobke – Bailey, Pietta, St. Denis; Höfflin, Virta, Friedrich; Simpson, Rowe, Schindler; Nijenhuis, Krauß, Dunham.
HC Lugano: Koskinen – LaLeggia, Müller; Hausheer, Peltonen; Andersson, Alatalo; Cjunskis, Snellman – Zanetti, Thürkauf, Carr; Fazzini, Arcobello; Verboon; Joly, Ruotsalainen, Granlund; Walker, Canonica, Cormier.
Schiedsrichter: Palkövi/Gofman– Tore: 1:0 Edwards (13./PP1), 1:1 Granlund (13.), 2:1 Rowe (18.), 2:2 Müller (18.), 2:3 Joly (19./PP1), 3:3 Simpson (27./PP1), 4:3 Hüttl (30.), 4:4 LaLeggia (31./PP1), 5:4 Höfflin (37.), 5:5 Ruotsalainen (38.), 5:6 Fazzini (42.), 5:7 Walker (56.), 5:8 Ruotsalainen (59./EN). – Strafminuten: Ingolstadt 10/Lugano 12.