Bayernliga – U21 des FCI
Der Knoten ist geplatzt

FC Ingolstadt II holt nach Leistungssteigerung mit dem 2:1 bei Türkspor Augsburg ersten Saisonsieg

24.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:48 Uhr

Traf zum 1:0 für den FCI: Felix Keidel. Foto: Traub

Von Julian Meier

Augsburg – Dieses Mal ging es deutlich schneller: Der FC Ingolstadt II hat seine Negativserie beendet und den ersten Saisonsieg in der Bayernliga Süd geholt. Am dritten Spieltag bezwangen die Jungschanzer Türkspor Augsburg verdient mit 2:1 (2:0). Im Vorjahr hatte es noch bis zum fünften Spieltag gedauert, ehe die Ingolstädter erstmals als Sieger vom Platz gingen.

„Es war wichtig, heute mit drei Punkten heimzufahren, nachdem wir nicht so reingestartet sind, wie wir es uns erhofft haben“, meinte Trainer Alexander Käs, der zum Start zwei Niederlagen mit seiner Mannschaft hatte hinnehmen müssen. „Wir haben der Mannschaft deutlich gesagt, dass wir nicht zufrieden waren und eine Reaktion gefordert. Die haben sie gezeigt“, sagte Käs. Vor allem das Spiel bei eigenem Ballbesitz gefiel dem Trainer deutlich besser als in den ersten beiden Partien. „Die Sinne sind geschärft. Jeder wusste, dass wir eine andere Leistung brauchen.“

Am Sonntag standen unter anderem Torhüter Maurice Dehler, Maximilian Neuberger und Arian Llugiqi vom Drittliga-Kader für die Reserve auf dem Platz. Neuzugang Edison Mazreku, den die Schanzer gerade erst verpflichtet haben, saß zunächst auf der Bank.

Das Spiel ging ähnlich los wie gegen Nördlingen. Doch im Gegensatz zum Dienstagspiel saß die erste Torchance des FCI dieses Mal nicht: Nach Flanke von Kapitän Michael Senger vergab Simon Kampmann freistehend aus fünf Metern (4.). Wenig später scheiterte Felix Keidel an der Latte; auch Llugiqi verfehlte das Ziel nach Vorlage von Neuberger knapp.

Nach 35 Minuten war der Knoten dann doch geplatzt: Kampmann chipte den Ball über die gegnerische Abwehr in den Lauf von Krupa, der legte quer, und Keidel grätschte die Kugel zum 1:0 ins Netz. Kurz vor der Pause folgte Treffer Nummer zwei: Neuzugang Mussa Fofanah, der zu seinem Startelf-Debüt kam, nahm im Strafraum einen Kontakt von seinem Gegenspieler gerne an. Den fälligen Strafstoß verwandelte Mario Götzendörfer zum 2:0 (42.).

„Unabhängig von den zwei Toren hätten wir noch mehr Kapital aus unserer großen Überlegenheit schlagen müssen. 2:0 ist immer ein enges Ergebnis“, sagte Käs. Denn nach dem Seitenwechsel war die große Überlegenheit des FCI weg. Die wenigen Situationen in der Offensive spielte die Käs-Truppe schlecht aus und im Anlaufverhalten sah der Trainer ebenfalls deutlich weniger Tempo als noch in der ersten Hälfte. Das hätte sich fast gerächt: Sieben Minuten vor Schluss unterlief Neuberger ein Eigentor, als er einen Flankenball klären wollte und dabei ins eigene Tor traf. „Wenn du nur mit einem Tor führst und dann noch die zwei Niederlagen im Rücken hast, kann immer etwas passieren. Wir haben es unnötig spannend gemacht“, haderte Käs. Doch die Ingolstädter brachten den Vorsprung über die Zeit. Dass der Lernprozess noch lange nicht abgeschlossen ist, weiß auch Käs. Das spielte nach dem ersten Sieg für ihn aber eine nachgeordnete Rolle: „Wichtig sind die drei Punkte.“

In der Tabelle wirkt sich das nur minimal aus; mit drei Punkten steht der FCI jetzt immerhin auf Rang 13. Wie gefestigt die Schanzer mittlerweile sind, dürfte sich aber am kommenden Wochenende herausstellen: Dann wartet das schwere Heimderby gegen 1860 München II (Samstag, 14 Uhr).

DK


FC Ingolstadt II: Dehler – Neuberger, Herm, Kampmann (46. Nduka) – Udogu, Götzendörfer, Senger – Krupa (56. Riedl), Keidel (90.+5. Karaogul) – Llugiqi (78. Gashi), Fofanah (75. Mazreku). – Tore: 0:1 Keidel (35.), 0:2 Götzendörfer (42./Foulelfmeter), 1:2 Neuberger (83./Eigentor). – Schiedsrichter: Haase (Burglengenfeld). – Zuschauer: 100.