Jahn triumphiert im Donauderby
Der FC Ingolstadt führt gegen Regensburg zweimal, gerät durch Elfer auf die Verliererstraße

08.10.2023 | Stand 08.10.2023, 22:01 Uhr

Hart umkämpft war das 16. Donauderby zwischen dem FC Ingolstadt und Jahn Regensburg. Hier setzt FCI-Innenverteidiger Tobias Schröck (rechts) zu einer Grätsche gegen den ehemaligen Ingolstädter Agyemang Diawusie an. Foto: Imagoe Images

Der FC Ingolstadt muss weiter auf einen Punktspielsieg gegen Jahn Regensburg warten. Im Sonntagabendspiel der 3. Liga unterlagen die Schanzer nach einem dramatischen Donauderby vor 6294 Zuschauern trotz zweimaliger Führung mit 2:4 (1:1).



Damit verharren die Ingolstädter auf Tabellenplatz elf, während die Oberpfälzer auf den Relegationsrang klettern.

Die FCI-Devise für das Derby hatte Yannick Deichmann bereits nach der 0:1-Niederlage bei Viktoria Köln knapp und prägnant ausgegeben. „Arsch aufreißen“, sagte der emotionale Leader, der gegen die Oberpfälzer erneut den verletzten Marcel Costly auf der rechten Außenbahn vertrat. Anstelle des gelbgesperrten Ryan Malone rückte Ex-Kapitän Tobias Schröck in die Startelf. Außerdem begann Pascal Testroet als zweiter Stürmer neben Jannik Mause, Felix Keidel nahm dafür zunächst auf der Bank Platz.

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Auch Joe Enochs, der zuletzt dreimal dieselbe Startformation aufgeboten hatte, änderte sein Team, und das gleich dreifach. Routinier Alexander Bittroff ersetzte Robin Ziegele (grippaler Infekt) in der Innenverteidigung, Tobias Eisenhuth übernahm anstelle von Bulic (muskuläre Probleme) die Position im zentralen Mittelfeld neben Kapitän Andreas Geipl, und Dominik Kother kam für Oscar Schönfelder ins Team, der zunächst auf der Bank saß.

Die Ausgangslage war klar: Mit einem Sieg würden die Schanzer den Jahn überholen und auf Rang vier vorstoßen. Doch nicht die Gastgeber, sondern das SSV-Team erwischte den besseren Start. Immer wieder hebelten die Oberpfälzer über die starke rechte Seite mit Konrad Faber und dem Ex-Ingolstädter Agyemang Diawusie die FCI-Abwehr aus. Glück für die Schanzer, dass in der Mitte für die Flanken kein Abnehmer zur Stelle war. Und auch Schröck konnte froh sein, dass er nicht als letzter Mann Jahn-Mittelstürmer Noah Ganaus festhielt – Gelb und ein Freistoß von Christian Viet, den FCI-Keeper Marius Funk parierte, waren die milde Strafe (16.).

Donauderby in Ingolstadt: Gerechtes Ergebnis zur Pause



Aus heiterem Himmel schlugen dann aber die Oberbayern zu: David Kopacz verlagerte das Geschehen schön auf die rechte Seite, Mause flankte nach innen, und Deichmann wuchtete den Kopfball dynamisch in die Maschen – 1:0 (21.). Nur fünf Minuten später hatten die FCI-Fans erneut den Torschrei auf den Lippen, als Testroet einen klasse Spielzug initiierte, Deichmann flankte und Mause volley abzog – doch SSV-Keeper Felix Gebhardt tauchte rechtzeitig in die kurze Ecke ab und parierte den platzierten Schuss.

Doch dann kippte die Partie erneut. Erst verpasste Ganaus eine Kopfballchance nach Faber-Flanke (33.), dann traf Kother nur den Pfosten (36.), doch schließlich klappte der zweite Versuch der Kombination Faber/Ganaus und letzterer nickte zum 1:1-Ausgleich ein (41.). Ein gerechtes Ergebnis zur Pause in einem abwechslungsreichen und unterhaltsamen Spiel.

Nach der Pause kamen die Schanzer unverändert zurück. Bei Regensburg hatte bereits Oscar Schönfelder den angeschlagenen Diawusie ersetzt (37.), zudem brachte Jahn-Trainer Joe Enochs mit Eric Hottmann einen frischen Stürmer anstelle des Torschützen Ganaus.

Sofort folgte der nächste Aufreger, als der Unparteiische einem Jahn-Tor die Anerkennung verweigerte. Hottmanns Schuss prallte Eisenhuth, der knapp im Abseits stand, an den Kopf und von dort ins Tor (47.). Turbulent ging es weiter – dieses Mal auf der anderen Seite. Und da zählte der Treffer! Testroet spielte einen perfekten Ball in den Lauf von Mause, und der Torjäger vollendete frei vor Gebhardt eiskalt ins linke untere Eck – 2:1 (51.), bereits das achte Saisontor des Rheinländers.

Nun mussten die Oberpfälzer wieder einen Gang zulegen. Und sie taten es. Faber prüfte FCI-Keeper Funk aus spitzem Winkel (60.). Doch trotz des optischen Übergewichts der Gäste ließen die Schanzer wenig zu. Bis zur 70. Minute: Da flankte und der eingewechselte Elias Huth köpfte mit seinem ersten Saisontor zum erneuten Ausgleich ein.

Offener Schlagabtausch mit schlechterem Ende für den FCI



Jetzt reagierte Köllner. Der FCI-Coach brachte mit Felix Keidel und Julian Kügel zwei frische Kräfte. Sofort wurde es gefährlich, als Letzterer eine Flanke von Leon Guwara nur knapp daneben köpfte (73.). Auf der Gegenseite zirkelte Kother den Ball nach einem Deichmann-Patzer über die Querlatte (76.). Die Partie wurde zum offenen Schlagabtausch.

Mit einem bitteren Verlauf für die Ingolstädter. Als Seiffert Kother im Strafraum die Beine wegzog, deutete der Unparteiische auf den Punkt, und Huth hämmerte den Strafstoß eiskalt zum 2:3 unter die Latte (78.). Mause hatte zwar nochmals eine Möglichkeit, doch zog er seinen 16-Meter-Schuss am linken Pfosten vorbei (83.). Und Daouda Belemes Kopfball bugsierte Gebhardt in der Nachspielzeit über die Latte. Das 4:2 durch Geipl gegen die entblößte FCI-Abwehr inklusive Keeper Funk ins leere Tor, war nur noch eine Ergebniskorrektur.

Für beide Vereine geht es am kommenden Samstag weiter. Der FCI tritt beim SC Verl an, der Jahn empfängt den VfB Lübeck.

DK