DFEL – ERC-Frauen
Comeback gegen den Tabellenführer

Eishockey: Kanadierin Sophie Vandale kehrt beim ERC rechtzeitig zu den Spitzenspielen gegen Memmingen zurück

25.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:30 Uhr

Eine zusätzliche Option: Mit der schussstarken Sophie Vandale erhält das Überzahlspiel der Ingolstädterinnen ebenso Unterstützung, wie die Defensive. Foto: Traub

Von Martin Wimösterer

Ingolstadt – Erster gegen Zweiter, Finalneuauflage, Nationalspielerinnen-Duell: Die Begegnungen zwischen den ECDC Memmingen Indians und dem ERC Ingolstadt stehen für die Superlativen in der Frauen-Eishockeybundesliga DFEL. An diesem Samstag, 17.15 Uhr, treffen beide Lager im Stadion am Hühnerberg in Memmingen aufeinander. Am Sonntag, 16 Uhr, kommt es zum Rückspiel in der Saturn-Arena.

Der ERC hat dazu eine positive Nachricht parat: Sophie Vandale kehrt ins Aufgebot zurück. Die kanadische Verteidigerin hatte sich am vierten Spieltag in Bergkamen verletzt, seitdem fehlte sie sechs Wochen und acht Partien in der DFEL. Erstmals schöpfen die Panther damit ihr Kontingent von drei Importspielerinnen wieder aus, da auch Kenzie Robinson und Sara Kaneppele (beide Angriff) einsatzbereit sind.

„Im Training sah es gut aus, was Sophie zeigte. Und zu einem besseren Zeitpunkt als in solchen Topspielen kann man nicht sein Comeback geben“, meint ERC-Trainer Christian Sohlmann. Zum einen aus Team-Sicht, weil die schussstarke Vandale ein Rädchen in der zuletzt lahmenden Offensive darstellen dürfte. Gerade im Powerplay – nicht mal jedes Zehnte nutzt Ingolstadt zu einem Treffer, das Überzahlspiel ist also verbesserungswürdig und dürfte mit der Bluelinerin mehr Kraft besitzen. Zum anderen aus Sicht der Verteidigung, da gegen die hochveranlagten Memmingerinnen das spielerische Element mehr als das kämpferische im Vordergrund steht. Sohlmann: „Durch die Steuerung von Eiszeit und Spielsituation wollen wir dafür sorgen, dass Sophie einen guten Einstieg hat.“

Der Gegner ist freilich das Maß der Dinge: Zwölf Spiele, 36 Punkte, 61:8 Tore. „In Memmingen wird gute Arbeit geleistet, davor haben wir großen Respekt“, sagt Sohlmann. „Sie spielen mit vier Reihen durch und sind im Flow. Wenn es überhaupt ein Team in der Liga gibt, das dem ECDC mal einen oder zwei Punkte abnehmen kann, dann dürften wir das sein.“

Zwei Punkte deuten das an: Titelverteidiger Ingolstadt stellt zum einen traditionell wie Memmingen eine starke Fraktion in der Nationalmannschaft – es treffen sich also die Topathletinnen des Landes. Zum anderen hielten die Panther in den ersten Saisonvergleichen – damals dienten diese Top-Partien für Robinson als Comeback-Testballon – lange gut mit. Doch Laura Kluge, die derzeit wohl beste Spielerin der DFEL, trumpfte dann auf und riss das Spiel mit Toren und Vorlagen auf die Seite der Indians. Hinter ihrem Einsatz schwebt jedoch ein Fragezeichen, zuletzt fehlte sie verletzt. Ein Ausfall, den in den Spitzenspielen auch Memmingen erst einmal kompensieren müsste – auf den Sohlmann aber keineswegs hofft: „Wir wollen alle die besten Spielerinnen auf dem Eis sehen.“

Für den ERC sind die Top-Partien die letzten Spiele vor einer fünfwöchigen Pause im Spielbetrieb. „Ein Faktor wird sein, wie wir athletisch auftreten“, erläutert Sohlmann. „Wir haben seit Oktober mit eher kleinem Kader gespielt und waren oft auf Auswärtsfahrt. Das hat Körner gekostet. Wir wollen vor der Dezember-Pause aber noch mal alles hineinlegen.“ Es geht in der Neuauflage des Meisterschaftsfinales von 2022 ums Prestige, aber auch um Punkte. Memmingen hält klar den Kurs auf Platz eins, Ingolstadt will seinen zweiten Rang behaupten und mit dem Heimvorteil in die Playoffs gehen. „Wir haben sechs Punkte Vorsprung auf unseren Verfolger Mad Dogs Mannheim und den besseren direkten Vergleich – bei gleichem Restprogramm. Jeder Punkt, den wir am Wochenende gegen Memmingen holen, ist ein Punkt, den wir wahrscheinlich im Vergleich gegen Mannheim obendrauf packen.“ Vandale wird nun wieder dazu beitragen.

DK